Hallo Manfred,
auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, die Verwirrung noch zu erhöhen, so würde ich doch einen anderen Weg gehen, um die Lage in den Griff zu bekommen:
1. Der Bodengrund
Ich werde etwas stutzig, wenn ich mir deine Wasserwerte so betrachte:
Die Wasserwerte betragen:
- microsiemens 280 - ph ca. 6,5 - GH ca. 6° - KH 2-3° - Temp. 23°.
Die hohe KH ist für mich eigentlich ein Indiz dafür, dass der Soil verbraucht ist, denn eigentlich würde er versuchen einen Wert < 1° KH einzustellen, was er aber trotz deiner Mini-Wasserwechsel nicht macht. Daher würde ich einfach mal davon ausgehen, dass du inzwischen einen passiven Bodengrund im Becken hast.
An dieser Stelle stellt sich nun die Frage, welchen Weg du einschlagen möchtest: Wenn du die Vorteile eines Soils nutzen möchtest, macht es wahrscheinlich Sinn den Bodengrund auszutauschen.
Wenn du den Bodengrund belassen willst, hättest du noch die Möglichkeit einer Radikalkur. Bei 20 Bees schätze ich das Risiko des Einfahrens eher gering ein, denn wie du schon schreibst, können sie ja nicht so viel anrichten. Von daher würde ich die 20 Shrimps mal einfangen und für 2 Tage in einem anderen Gefäß zwischenlagern. Bei dieser Gelegenheit mal ordentlich "Staub" saugen und eine Wasserwechsel machen, der bis auf 2-3 cm über den Bodengrund runtergeht. Aufgefüllt wird dann mit Osmosewasser, das auf 250µS aufgesalzen ist. Du hast die Einrichtungsgegnstände und den eingefahrenen Filter drin, weshalb sich die Fauna eigentlich sehr schnell einpendeln dürfte, und es zu keinen negativen "Einfahreffekten" kommen sollte.
Die 2 Tage würde ich dem Becken lassen, damit sich die Wasserwerte einpendeln. Bleibt die KH jetzt deutlich unter 2-3 ist wahrscheinlich doch noch etwas Leben im Soil. Mit dem gleichen Zeitplan kannst du auch komplett neu aufsetzen und den Soil austauschen.
Allerdings gilt es hier ein paar Fussangeln zu beachten, denn dann sollte der Soil auf jeden Fall schwach oder ungedüngt sein, damit ernicht zu viele Nährstoffe an das Wasser abgibt.
Von daher bin ich selbst in so einem Fall ein Freund von RedBeeSand (ungedüngt) oder dem Environment Soil (moderat bis leicht gedüngt).
In beiden Fällen (soil neu oder nicht) muss man die Tiere nur wie bei einem Neubesatz langsam an die Wasserwerte gewöhnen. Ich habe dieses Verfahren in meinen kleinen Becken wiederholt angewandt, wenn ein verstopfter Bodenfilter oder ein anderer Grund eine rasche Reaktion erforderlich machten und hatte dabei noch nie Verluste.
2. Fütterung
Eigentlich können 20 Bees, egal wie groß, in 160L, die noch dazu schon 3 Jahre laufen, nicht verhungern. Aufwuchs muss da einfach genug vorhanden sein, und die Zufütterung sollte nur minimal erfolgen. Meistens beobachtet man ja auch, dass sich wenige Tiere in einem gut eingelaufenen Becken nur sehr wenig für Zusatzfutter interessierne und lieber Aufwuchs ernten gehen.
Von daher halte ich die Verhungern-Theorie für wenig wahrscheinlich. Ich habe in meinen Becken mit feingliedrigem Moos oder Bodendeckern beste Erfahrungen gemacht. Es dauert zwar eine Weile bis man die Kleinen im Dickicht das erste Mal zu Gesicht bekommet, aber da wo die großen Shrimps schon nicht mehr gut hingelangen gibt es eigentlich immer genug Unterschlupf und Futter für die Minis. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man dort auch super ein wenig in Wasser aufgelöstes Staubfutter bei kurz gestopptem Filter über dem Moos/Bodendecker ausleeren. Nur den Filter nach 5 Minuten wieder anzuwerfen darf man eben nicht vergessen.
Was man füttert ist eher eine Glaubensfrage, denn Garnelen sind ja von Hause aus als Destruenten Vielstofffutterverwerter. Von daher akzeptieren sie eigentlich jedes gängige Futter. Nur Wirbeltierprotein vertragen sie eher schlecht.
Man muss auch nicht großartig viele Futtersorten bevorraten. In meinem Schrank sieht es inzwischen sehr übersichtlich aus:
1. ShrimpKing Protein (2x wöchentlich)
2. ShrimpKing Complete (2x wöchentlich)
3. ShrimpKing Mineral (1x wöchentlich)
4. Brennesselsticks (1x die Woche)
5. 1 Fastentag
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch etwa 150 Tiere in einem 30er Cube zu ernähren habe, die natürlich gut Hunger haben, weil der Aufwuchs gut abgegrast ist.
3. Filterung
Mit dem Mattenfilter bist du eigentlich schon sehr gut aufgestellt und brauchst eigentlich nicht mehr. Bei einer Neueinrichtung kann man natürlich über einen Bodenfilter nachdenken, aber den würde ich dann nicht über das ganze Becken verlegen, sondern auf beiden Seiten eher etwa 1/4 der Gesamtgrundfläche des Beckens. Das bedeutet zwar, dass man 2 Circulatoren einsetzen muss, aber auf der anderen Seite muss man für den Fall, dass sich der Filter zu setzt, nur 1/4 des Bodens aufbuddeln und kannn außerdem in der Mitte auch mit tiefer wurzelnden Pflanzen arbeiten, weil sie hier nicht in den BoFi wachsen können. Man kann den Mittelbereich auch sehr gut mit 2 Glas oder Plexi-Streifen gegen die beiden BoFis abgrenzen, so dass gar nichts mehr rüberwachsen kann.
VG vom Himalaya
Yeti