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Spontanes Garnelensterben

DerLemming

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23. Apr 2009
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Garneleneier
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Guten morgen.

Ich habe mein 60L Garnelenbecken seit 2 Jahren ohne Probleme laufen, doch heute Nacht sind mir auf einmal 90% meiner Garnelen verreckt :(
Welche Garnelen? so nix besonderes, keine Spezialzüchtungen oder so.... also, was "robusteres" :)
Was habe ich zuletzt in meinem Becken verändert?
Ich habe am Sonntag Anubien aus meinem anderen Aquarium (250L, Fische) ins Garnelenbecken übersiedelt... können die Anubien nach dem ich die Wurzeln getrennt habe und Blätter abgerissen habe etwas abgesondert haben?

und Bitte fragt mich nicht nach Wasserwerten, das Garnelenbecken ist mein "jüngstes" und läuft stabil, meine Fische behandle ich seit Jahren auch gleich... und ich glaube meine Wassertests sind auch schon abgelaufen...
Es roch auch noch gleich wie sonst immer, glaub also nicht das das Wasser gekippt ist....

Lag's an den Anubien?

Bitte um Ratschläge
 
Hallo,

als Vermutung gesagt: ja.

Die Familie der Aronstabgewächse (Araceae), wozu die Anubien als Gattung auch zählen,
sind teilweise reich an Calciumoxalat-Raphiden und Oxalsäure.
Wichtig dabei: Oxalsäure und deren lösliche Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze.
Die Oxalsäure reagiert mit dem meist reichlich vorhandenem Calcium(ionen) im Wasser
und fällt so zu Calciumoxalat aus, welches abhängig vom PH-Wert unterschiedlich löslich ist.

Sinngemäß kann man also ableiten: Verschiedene Calciumverbindungen können für Organismen sehr giftig sein.

Wie viel und in welchem Zustand z.B. Oxalsäure bei beschädigten Rhizomen
oder Blättern einer Anubie austritt, ist soweit aber noch unklar und wenig belegt.

Fakt ist aber soweit, daß mitunter sogar größere Fische heftig auch Absonderungen
eines beschädigten Rhizoms innerhalb des Beckensystems reagieren können.
Garnelen und Wirbelose ebenso.

Generell ist das imho aber ein Zusammenspiel der Gesamtparameter, ob und in wie weit
Oxalsäure und Calciumoxalate da eine giftige Potenz bilden, und könnte sich vom
PH-Wert und das Magnesium/Calcium-Verhältnis im Becken ableiten, was jetzt aber von mir
nach Recherche gemutmaßt ist.

Eine Vermehrung bzw. die Teilung von Anubien und deren Rhizome empfiehlt sich
also lieber ausserhalb des Beckens vorzunehmen und so behandelte Sperrblattgewächse
auch besser mehrere Tage ausreichend zu wässern, bevor sie ihren Weg zurück in ein Aquarium finden.

Im Falle eines Falles wäre der 90%ige bis 100%ige Wasserwechsel eine Akutlösung.
Evtl. dann auch mehrmals, weil die Absonderung schleichend vonstatten gehen, bis
die verletzte Stelle dieser Pflanzen wieder verschlossen ist.
:)
 
F***
Danke...
könnte auch ein Aktivkohlefilter etwas abhilfe schaffen?
Also zusätzlich zum Wasserwechsel diese Stoffe rausfiltern?
Danach kommt er eh sowieso wieder raus!
 
Aktivkohle kannst du probieren, aber weit effektiver ist immer:
Wasserwechseln, wasserwechseln, wasserwechseln… bis eine sichtliche Besserung eintritt.

Achso, die Anubien erstmal entfernen und extra wässern ist natürlich ebenso sinnvoll.
 
Danke,
mal sehen wieviele Garnelen heute nachm arbeiten noch leben.....
WW hab ich heute morgen jedenfalls gleich gemacht....
 
Wie viel und in welchem Zustand z.B. Oxalsäure bei beschädigten Rhizomen oder Blättern einer Anubie austritt, ist soweit aber noch unklar und wenig belegt.

und das sagt es auch schon.Sven, hast du gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über den Austritt von Oxalsäure aus frischgeschnittenen Anubien und somit Belege für die erforderliche letale Dosis?

Ich fänd es ganz sinnvoll wenn der Lemming mal die Wasserwerte, kompletten Besatz, Art der Tiere und Setup des Beckens übermittelt.
 
also, Besatz? Jetzt nur mehr ca. 10 Garnelen, 5 Anatome Helenas, und einige Tds...
WW normalerweise 25°C, 15Kh, 6,5 Ph
Keine Düngung, keine Vitaminzugabe, keine Wasseraufbereiter...
Achja, Frisches Wasser filtere ich meist über Torf, war aber zuletzt nicht der Fall, mach ich nur bei jedem 2. 3. WW
Nitrit, Nitrat? War nach dem das Becken eingelaufen war nie mehr ein Problem.
Ich habe bis auf gelegentliches Umpflanzen nichts beim Becken geändert.
Am We kamen eben 4 Anubien dazu.
lg
 
No2 und no3 wären schon mal ganz interessant genau zu wissen, desweiteren Schwermetalle
Ob dein Problem jetzt von den Anubias herrührt findest du am besten raus, indem du sie rausnimmst und Wasserwechsel machst, wenn das Sterben aufhört hast du schon mal einen Anhaltspunkt, möglich, das du mit den Pflanzen, selbst aus einem eingelaufenen Becken, etwas eingeschleppt hast (Bakterielle Infektion?)
Wenn die Tiere 2 Jahre alt waren wäre es zwar merkwürdig, das 90% gleichzeitg umfallen, aber bei vielen Garnelen ist mit 2 Jahren auch die Lebenszeit erreicht.
Was für Garnelen du genau hast weißt du nicht?
Was fütterst du?
Wurde an der Wasservsorgung etwas verändert (Rohre ersetzt, Wasserwerk verschneidet anders als zuvor...)
 
Sollte das Wasserwerk was verändert haben, dann ohne Wissen der Mieter... bzw, wenns sie draussen was gegraben haben, who knows?
Ich glaube kaum das einzellne Garnelen 2 Jahre alt sind... aber sie Pflanzen sich seit 2 Jahren in diesem Becken fleissig fort...
da sind Grüne, Braune, Rückenstrich - Garnelen usw drin... Bunt gemischt halt... aber nix rotes, also keine crystals, red Fire etc....
Ich habe noch ein 30L Garnelenbecken, OHNE Anubien, da veruch ich Moos zu züchten, da wird immer gleich mit Wasser gewechselt, und die sind Froh und Munter!
Vielleicht lags ja doch an den Anubien.....
würde NO2 rapide ansteigen, dann würden ja meine TDS wieder nach oben stürmen (konnte ich in der Vergangenheit immer beobachten...
Was ich Füttere? fast nichts...
sie bekomment Gurken/Zuchini/Bananenstücke wie auch die anderen Becken,
Nudeln, mal ne Welsfuttertablette...
greets
 
Hallo Markus,

das diese Pflanzenfamilie (Araceae) Calciumoxalat-Raphiden und Oxalsäure enthalten, kann man aus etlichen Quellen entnehmen.

Das prozentuale Austreten von Oxalsäure aus beschädigten Pflanzenteilen oder eines beschädigten Rhzioms einer Anubia sollte
also bei vorhandener Oxalsäurehaltigkeit dieser Pflanzenfamilie nicht ausgeschlossen werden. Araceen enthalten diese löslichen Oxalate nun einmal.
Und Anubias sind Araceen.

Das wesentlichere sehe ich persönlich einfach in der Frage:
Wie und ab wann sind die chemischen Reaktionen auf Kalzium-Ionen bedenklich?
Und es ist auch soweit richtig, daß Raphide aus Calciumoxalat nicht unbedingt giftig für Säugetiere sind.

Ich weiß sehr wohl um diese Gerüchtsverurteilungen über dieses Thema.
Halte aber denn noch daran fest, daß es durchaus im Bereich des Möglichen liegen kann,
daß lösliche Oxalate der Oxalsäure bei bestimmten Werten negativ den Organismus beeinflussen können.
Ca zu Ca-Oxalat Verbindung… > Seite 15

Weil es bisher keine fundierten Beweise dazu gibt, daß es möglich oder unmöglich ist –
sehe ich den Tipp zu großen Wasserwechseln plus beschädigte Anubia zu entnehmen als durchaus sinnvoll an.
 
ahoi sven,

ganz am End - so würd ichs auch machen---obwohl ich mit Anubien solche Probleme noch nicht hatte - und, wie schon gesagt, der wissenschaftliche Beweis, ob Anubien überhaupt Oxalsäure enthalten steht aus.
 
ganz am End - so würd ichs auch machen---obwohl ich mit Anubien solche Probleme noch nicht hatte - und, wie schon gesagt, der wissenschaftliche Beweis, ob Anubien überhaupt Oxalsäure enthalten steht aus.
Hi Markus,

und der wissenschaftliche Beweis, ob Anubien überhaupt keine Oxalsäure enthalten aber doch auch?
:D
 
....sie könnten natürlich auch Spuren von Nüssen enthalten:hehe:
@lemming: Nudeln und Bananen find ich ja ein bißchen extra, ich mach es nicht, weil ich angst hätte, das mir da was im Becken gammeln würde.
 
....sie könnten natürlich auch Spuren von Nüssen enthalten:hehe:
@lemming: Nudeln und Bananen find ich ja ein bißchen extra, ich mach es nicht, weil ich angst hätte, das mir da was im Becken gammeln würde.
lol – …und höchstwahrscheinlich auch Gluten! :hehe:
Bananen und Spinat enthalten übrigens auch Oxalsäuren… :leaving:
 
in diesem 112l becken sitzen: green babaultis, blue bees, fächergarelen, otocynclus, phs.

dann bekam ich eine große anubia geschenkt, zerteilte sie größengerecht auseinander und setzte sie einfach so ins wasser.... und weils mir keiner glauben würde, habe ich es mal geknippst.:cool:
IMG_0638.JPGIMG_0635.JPG
 
Hallo Daphne,

könntest du evtl. noch einmal den PH-, KH- und GH-Wert, sowie Liter, Temp. plus Laufzeit mitteilen?
Und dann einmal die Rhizome durchbrechen oder anschneiden?
:)
 
Hi Sven
die rhizome kann ich nicht mehr durchteilen. die bilder sind ein paar wochen alt und nachdem von der "anubia" grad noch stengel übrig waren, hab ich sie entsorgt.
aber zu den werten kann ich was sagen.
in dem 112 liter becken waren zu dem zeitpunkt ein LW von 246, ein ph von 6,3 und eine (schwankende, weil ohne heizung) temperatur von ca 19 - 23 grad.
tja...laufzeit wird da schon was schwieriger...ich denke, die war etwa 3 wochen in dem becken, bevor ich sie in diesem zustand hier IMG_0737.JPGentnommen habe, weil das keine ansehen will.
Das becken selber ist etwa 2 jahre alt +/-
 
Hallo Daphne,

danke für die Werte, wobei ich ja jetzt nur grob schätzen kann, wie deine KH im Becken wäre.
Aber bei 246µs könntest du mal etwas Wasserwechseln oder zudüngen, je nachdem wie zahlreich deine Bepflanzung in dem 112er ist.
:)

Daphne : 112 Liter - ca. 2 Jahre eingefahren, stabil mit geschätzter KH 8 bei PH 6,3 bei ca. 21°C (LW 246)
Lemming: 60 Liter - ca. 2 Jahre eingefahren, stabil mit geschätzer KH 15 bei PH 6,5 bei ca. 25°C (>LW 450 ?)

Das finde ich so ganz interessant, weil je höher die KH, um so größer ist ja die Fähigkeit des Wassers zugesetzte Säuren zu neutralisiseren.
Säurebindungsvermögen (gedanklich Oxalsäure) passé oder doch nur verkehrte Welt? Oder chemisch ein anderer Schuh? Mh.

edit:
Deine Anubia-"Stengel" sind ja Rhizome, ähnlich wie Knolle oder Zwiebel, und hätten sich erholen können.
 
öhm...
da hast du jetzt aber einen denkfehler. vielleicht ist meine GH bei 8 (denke aber eher bei 6) die kh dürfte aufgrund des akadamas eher bei nicht mehr messbaren 0,...-1 liegen.
und warum sollte ich ww bzw zudüngen ? in dem becken läufts richtig rund. jungtiere ohne ende, pflanzendickicht gleicht eher einem dschungel.

abgesehen davon mache ich an diesem becken so gut wie nie was. vielleicht der schlüssel zum erfolg?: weniger ist mehr?
hier wird meist nur verdunstwasser (aufgesalztes osmosewasser) aufgefüllt und evt alle jubeljahre mal etwa 20 liter gewechselt. hier und da gibbet mal nen schluck eisendünger oder auch mal nen paar tropfen pro vito dünger. aber halt nur, wenns mir grad mal einfällt ..ach ja..du könntest mal wieder;)

Deine Anubia-"Stengel" sind ja Rhizome, ähnlich wie Knolle oder Zwiebel, und hätten sich erholen können.
mist...DAS widerum wusst ich nicht. zu spät
 
Hi,

ups, recht hast du – da hatte ich mich vertan.
Die GH kann man mehr schlecht als recht erraten mittels LW, stimmt. Allerdings wenig verlässlich und nicht empfehlenswert,
weil eben bei aktiven Substraten oder auch sonstigen Mineralsteinen etc. da einfach nur Unsinn rauskäme.

Dann hast du wohl einen moderaten, guten ausreichenden Besatz im Becken?
Das mit dem Zudüngen oder wechseln war nur darauf gemünzt, das ich annahm, das deine Makros verbraucht wären.
Aber so, wie das Becken läuft, hat sich wohl alles schön eingependelt.
Kannst ja mal spaßeshalber die Biofauna erörtern, indem du mal einen ordentlichen Hub Mulm plus AQ-Wasser
in eine Schüssel gibst und nachts mit einer Lichtquelle schaust, wie viel Copepoden (Cyclops & Co) sich da tümmeln.
Je mehr, umso intakter.
Netter Nebeneffekt: ich füttere bsw. meine Kili-Larven anfangs dann gezielt damit.
:)
 
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