Get your Shrimp here

Welche Wasserwerte sollte man bei Garnelen immer Messen?

Sunny Sanny91

GF-Mitglied
Mitglied seit
21. Feb 2017
Beiträge
9
Bewertungen
0
Punkte
10
Garneleneier
3.483
Hallo,

will jetzt intensiver züchten. Deshalb möchte ich mir diverse Messgeräte und Test holen. Was für Messungen sollte man umbedingt köntrollieren und welche nicht? Habe red Bees in einem 20 L Becken, Blue Dreams in einem anderen 20 L Becken, Yellow Fire Neon in einem 54 L Becken.
 
Hallo!

Solange die Garnelen aktiv sind und sich vermehren: gar keine.
Ich benutze eigentlich nur noch ein Leitwertmessgerät zum Aufsalzen des Wechselwassers und einmal pro Monat ein ph-Messgerät zur Kontrolle ob die Werte im Rahmen sind.
Alle anderen Tests sind meiner Meinung nach nur im Anlassfall - also bei erkennbaren Problemen im Becken - nötig.
Eine Ausnahme bilden hier Aquascapes, da kann man die Düngerwerte im Auge behalten. Für die Garnelenzucht sind diese aber auch nicht sonderlich relevant.
 
Ich habe seit eine paar Tagen eine Leitmessgerät gekauft. Meine Werte waren in meinen 4 Aqarien alles über 420. Das ist doch viel zu hoch oder?
Meine Red Bee Garnelen wollen sich nicht vermehren deshalb will ich da mehr drauf achten
 
Für die Red Bees (Caridina) ist 420 schon ziemlich hoch wenn sie zuvor auf Weichwasser gehalten wurden.
Den Blue Dream und Yellow Fire (Neocaridina) macht das nichts aus.

Bevor du mit dem Vermehren und/oder Züchten beginnst solltest du dich über die optimalen Haltungsbedingungen informieren und versuchen, diese auch bereitzustellen. Wie behandelst du denn aktuell dein Wechselwasser? Kannst du den Bees überhaupt Weichwasser bieten?
 
Ich habe seit einer Woch eine Osmosewasseranlage. Und habe mir jetzt Wasseraufbereiter geholt. Wie bekomme ich den das perfekte Wasser hin. Ich möchte meinen Red Bees gerne das optimale bieten. Der Fachhändler sagt natürlich brauchst auch nichts achten nur auf den Nitrit und Nitrat wert. Aber wenn ich züchten will schon
 
Osmosewasser muß aufgesalzen werden. Die Dosierung steht auf den Packungen der Aufhärtesalze.
Wie schon vorher erwähnt solltest du dich erst mal mit den Grundlagen auseinandersetzen. Vor der Zucht steht nämlich erst mal das Lernen.

Hier zwei für den Start ganz hilfreiche Wiki-Beiträge:
http://www.garnelenforum.de/board/wiki/faq-haufig-gestellte-fragen/
http://www.garnelenforum.de/board/wiki/leitfaden-fur-anfanger/

Google (Haltungsbedingungen Caridina) und die Forumsuche liefern auch eine ganze Menge an Infos.

Sobald du weißt wie die Tiere zu halten sind und du ihnen auch den entsprechenden Lebensraum anbietest werden sie von selbst beginnen, sich zu vermehren. Von Zucht kann man hier aber immer noch nicht sprechen. Da gehört dann auch noch gezielte Verpaarung und Selektion dazu.
 
Hi,
...ich möchte noch anmerken, dass die meisten Nitrat Tests, die es so für die Aquaristik gibt, absoluter Schrott sind und keine genaue Aussage liefern. Wenn man einen korrekten Wert ermitteln will, gibt es einen guten Test von Macherey&Nagel, der aber auch um die 50€ kostet.
Ansonsten muss man mit Vergleichslösungen arbeiten oder seinen Test an einem Photometer Kalibrieren - aber im Grunde ist die ganz e Messerei auch nicht nötig. Vor allem, wenn man Osmosewasser verwendet.

Ich selbst messe trotz Aquascapes nur den pH und den Leitwert - bei der Düngung gibt es Richtwerte, wenn man die einhält und große Wasserwechsel macht, dann akkumulieren sich auch keine Nährstoffe mehr.

Fürs 0815 Garnelenaquarium braucht man also auch nicht unbedingt irgendwelche Wasserteste.... im Zweifel einfach Wasserwechseln ;).
 
Moderiert:
Hallo,

beim Lesen der bereits getätigten Posts kamen mir die Frage in den Sinn, angefangen damit wie das Messen verschiedener Wasserwerte überhaupt einen Sinn ergeben soll, wenn man nicht weiß, was die einzelnen Wasserwerte bedeuten?

Jeder Wert, den man irgendwo messen kann (nicht nur im Aquarium) bekommt erst durch seine Interpretation im Kontext eine Aussagekraft. Vorher ist das einfach nur irgendeine Zahl.

Meine Werte waren in meinen 4 Aqarien alles über 420. Das ist doch viel zu hoch oder?

Ohne zu wissen, wie die Zahl! 420 zustande kommt, ist der Leitwert eine recht nutzlose Größe. Selbst die bloße Zahl ist ohne die entsprechende Einheit wenig wert, da schließlich Leitwertmessgeräte mit Anzeige in ppm oder µS/cm auf dem Markt sind. Wie soll man also beurteilen, ob etwas "viel zu hoch" ist oder nicht?

Das Gleiche gilt für die ganzen anderen Messwerte in der Aquaristik: nur wenn ich weiß, auf welche Frage ein Meßwert ggf. die Antwort darstellt, kann ich entscheiden ob die Messung geeignet ist. Aber mal angenommen, ich wäre nun der Meinung, dass der gewählte Test für meine Fragestellung erstmal grundsätzlich geeignet ist, so stellt sich als Nächstes die Frage, ob der Test denn unter dem Gesichtspunkt der Sensibilität geeignet ist, in meinem Fall brauchbare Ergebnisse zu liefern.

Das beste Beispiel ist hier der Kupfertest, der immer wieder gern bei Problemen empfohlen wird:

1. Ist der Test geeignet um Kupfer nachzuweisen?
Ja, das ist er. Wenn ich wissen will ob Kupfer in meinem Aquarium unterwegs ist, kann ich diesen Test verwenden.

2. Ist der Test empfindlich genug?
Tja, jetzt kommt es darauf an, in welchem Bereich ich meine Ergebnisse erwarte: Dreht es sich um ein Garnelenbecken, so kann ich mir den Test getrost sparen, da die Nachweisgrenze der üblichen Aquarienkupfertests deutlich unter der für Garnelen schädlichen Konzentration.

Bis der Test etwas anzeigt, ist die Konzentration im Becken schon so hoch, dass es die Garnelen dahingerafft hat. Also ist dieser Test kein wirklich geeignetes Werkzeug zur Problemsuche im Garnelenbecken.

Ärgerlich, wenn man sich den Test auf Empfehlung angeschafft hat, denn er ist nicht in der Lage eine verwertbare Aussage für den Betrieb eines Garnelenbeckens zu erbringen.

Wobei, diese Aussage muss ich wohl relativieren: Genaugenommen hat der Test ein Ergebnis,ja sogar zwei, es hat nur nichts direkt mit dem Aquarium zu tun

a. Derjenige, der den Test empfohlen hat, weiss nicht wirklich was der Test tut und ob er Sinn macht, empfiehlt aber fleissig. Ergebnis: Die Ratschläge sind sicherlich gut und nett gemeint (kann ja ein ganz liebes Exemplar von einem Aquarianer sein), aber mit Vorsicht zu genießen.

b. Eine kleine Checkliste im eigenen Kopf ist ganz hilfreich:

1. Welche Fragestellung soll mir ein Test beantworten?
2. Welche Wasserwerte sind für meine Fragestellung relevant?
3. Kenne ich die "Normwerte" für die entsprechenden Wasserwerte in meinem speziellen Fall?

Beispiel: Phospaht wir immer mal wieder gern als Problem deklariert und verursacht angeblich Algen. Also gibts neben Phosphattests auch spezielle Filtermaterialien usw. um Phosphat aus dem Aquarium zu entfernen für teuer Geld zu kaufen. In einem Barschbecken, das nur Steine und Wurzeln enthält, weil die Tiere dazu neigen mit Pflanzen schlehct umzugehen, mag das vielleicht sein. Habe ich allerdings ein entsprechend bepflanztes Becken, so kriege ich die Algen eher, wenn kein Phosphat da ist, weil die Pflanzen unterversorgt sind und den Algen keine Konkurrenz entgegensetzen. Also ist der Phosphat nicht wirklich absolut und wir sind wieder beim Gesamtkontext angekommen.

4. Wie genau muss/will ich messen?
Habe ich mich nun für einen Wassertest entschieden, stellt sich die Frage, ob das gewählte Produkt geeignet ist in meinem Messbereich sinnvolle Ergebnisse zu liefern.
Beispiel: Nitrattest
Vergleicht man mal die Test verschiedener Hersteller anhand ihrer Auflösung (wie groß oder kleine sind die messbaren Unterschiede), so wird das recht deutlich:

a) Tetra 0 - 12,5 - 25 - 50 - 100mg/L
b) sera 0 - 5 - 10 - 20 - 40mg/L
c) jbl 0 - 1 - 5 - 10 - 20 - 40mg/L

Es gibt sicher noch mehr Hersteller am Markt, aber es soll hier genügen. Die Empfindlichkeitsstufen zeigen recht deutlich, dass man bestenfalls auf 5mg/L genau an ein Ergebnis kommt. Mehr gibt die Messmethode über Tröpfchentest (subjektiv optische Auswertung der Lunges Farbreaktion) nicht her.
Aber auch hier hilft wiederum die Frage nach dem Anwendungsbereich, denn in einem normal bepflanzten Becken sind 10-15mg Nitrat ein gutes Maß. Also muss der Test in diesem Bereich möglichst gut auflösen. Wie man sieht kann das keiner der Tests wirklich so richtig gut, alle schaffen es jedoch sich mehr oder weniger anzunähren. Bewegt sich die Ungenauigkeit im Verhältnis zum Gesamtwert im akzeptablen Bereich, kann ein Test durchaus noch geeignet sein.

5. Mögliche Störungen der Messung
Wenn ein Messwert nicht ins Bild passt, so muss ich mir zunächst Gedanken machen, ob irgendein Umstand die Messung verfälscht haben könnte und die Messung ggf. wiederholen, um einen Fehler auszuschließen. Hierzu muss ich aber das Messverfahren kennen.
Beispiel: Leitwert
Der Leitwert ist ein Ausdruck der Leitfähigkeit einer Lösung, also sagt er aus, wie gut die Ionen in der Lösung in der Lage sind Strom durchs Wasser zu transportieren. Grundsätzlich gilt: Je mehr gelöste Stoffe im Wasser, desto höher der Leitwert. Dummerweise sagt der Leitwert aber nichts über die Art der gelösten Stoffe aus, und alle Stoffe beeinflussen den Leitwert in unterschiedlicher Art und Weise.
Düngt man z.B. mit einem Kaliumdünger geziehlt auf, so kann man damit den Leitwert ganz schön in die Höhe treiben, denn viele Kaliumdünger verwenden Kaliumchlorid, da gut löslich und günstig. Chloridionen haben aber die Eigenschaft den Leitwert anteilig besonders anzuheben, da sie eine gute Ionenbeweglichkeit in Lösung besitzen. Alle anderen Ionen, die auch zum Leitwert beitragen, bleiben jedoch unverändert. Also ist der Leitwert sehr stark von seiner Interpretation abhängig, um sinnvoll sein zu können.



Ich hoffe meine Ausführungen konnten zeigen, dass "einfach nur Messen" weil das doch gut sein soll, gar nichts bringt, wenn man nicht gezielt misst.

VG vom Himalaya
Yeti
 
Hallo,

das war eine sehr ausführliche Antwort, die dennoch auf den Punkt bringt, dass das Testen der Wasserwerte nicht das A und O ist.
Ich hatte zu Beginn meiner aquaristischen Laufbahn artig einen Sera Testkoffer im Einsatz.
In den ersten zwei Monaten, in denen ich meinen ersten 30l Cube "einfahren" ließ, habe ich zweimal wöchentlich alles Mögliche gemessen.

Fazit: kein gemessener Wert schien kritisch, nichtmal Nitrit war je nachweisbar. Also setzte ich nach zwei Monaten 5 Yellow Fire Garnelen in den Cube und schaute, was sie so tun.

Inzwischen nutze ich in allen Aquarien nur aufgesalzenes Aquadest (zwei verschiedene Salze, denn ich habe auch ein Aquarium mit Fischen, die bekommen auch KH mit untergejubelt).

Ich habe noch einen GH und einen KH Test nachgekauft (der Testkoffer hatte sein Verfallsdatum 2015 erreicht). Bei neu aufgesetzten Becken messe ich zu Beginn mal die GH und KH, einfach um zu sehen, ob alles passend aufgesalzen ist.

Fortan nutze ich nur beim Aufsalzen mein Leitwertmessgerät. Da ich mit Tröpfchentest die GH überprüft habe, weiß ich ja nun, für welches Aquarium ich welchen Leitwert erreichen muss. Temperaturschwankungen habe ich beim Frischwasser nur ganz geringfügig, sodass pi mal Daumen alles stimmig ist.

Ich hatte auch mal die Idee, den Leitwert im Aquarium messen zu müssen, um angezeigt zu bekommen, ob und wann ein Wasserwechsel nötig sein könnte... :hehe:
Ja, sehr schlau, denn dann: täglich... der Leitwert verändert sich natürlich, sobald das Frischwasser im voll besetzten Aquarium landet. Nicht nur durch Düngerzugabe, viele Faktoren spielen da mit, wie der Yeti ja gut erklärt hat.

Von daher: Meiner Meinung nach ist es wichtiger, den Aquarienbewohnern zunächst die möglichst besten Lebensbedingungen zu schaffen und die Tiere zu beobachten. Wenn mir meine Garnelen tot umfallen, alle Wassertests anzeigen, das Wasser sei unverändert tauglich... hat mir das Messen nichts gebracht.
Nicht selten sind es eh die Parameter im Aquarium, die kein Köfferchen nachtesten kann: Bakterien oder Giftstoffe, welche den Wasserwesen das Leben schwer machen.

LG
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

habe mich jetzt die letze Woche sehr intensiv mich mit meinem Red Bee Becken beschäftigt. Habe jetzt folgende Werte:

PH: 7
KH: 2
Leitwert: 260
 
Hi,

PH7 ist schon hoch für Bees. Interessant wäre nun noch die GH. Kannst Du die messen?
Leitwert 260 sagt ohne die Angabe der GH nicht wirklich viel aus.

LG
Tanja
 
Hallo,

na, eine GH von 6 ist doch prima für Bees. Der Leitwert ist in µs oder in ppm angegeben? Wenn µs, dann auch prima.:yes:

Könnte man mal versuchen. Klar, optimieren auf KH 0 und PH 6 wäre toll, aber das ist nicht ohne Hilfsmittel (Osmosewasser etc.) einfach möglich.
Ich würde sagen: nah dran. ;)

Edit: OW hast Du ja schon... bleibt also nur die Frage offen: woher kommt die KH???

LG
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.

Ich denke mit den Werten ist es nicht unmöglich Bees zu halten. Der PH von 7 stört nicht unbedingt. Die KH von 2 ist nicht optimal kann aber gut gehen. Gewöhnt man Die Tiere sorgfältig und langsam an die Werte sollte das klappen.

LG
Kim


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
 
Zurück
Oben