So ich maße mir jetzt trotz des ehemaligen Leistungskurses Chemie mal nicht an Chemiker zu sein, daher werde ich es mal möglichst verständlich zusammentragen, was über Wasseraufbereiter bekannt wurde und am Ende einen Info-Link setzten, der es wie ich finde zwar etwas chemischer aber dennoch verständlich erklärt:
Wasseraufbereiter haben den Sinn und Zweck Chlor und Schwermetalle zu binden sowie das Wasser "Fischgerecht / Garnelentauglich" zu machen.
Wie wird diese Wirkung erreicht?
1. Chlor
Das Chlor wird mittels einer Redoxreaktion neutralisiert.
Problem: Im deutschen Wasser findet sich kaum noch Chlor, erst recht nicht wenn es bereits abgestanden war oder Osmosewasser verwendet wurde. Dem Redoxmittel fehlt daher der Gegenspieler also der gedachte Reaktionspartner. Nun macht das Redoxmittel aber nicht frei, sondern sucht sich einen neuen Reaktionspartner und findet den in den Lipiden und Proteinen. Manche werden noch aus dem Biounterricht mitgenommen haben, dass Lipide ein wichtiger Teil der Zellmenbranen sind. Hieraus ergibt sich eine Zellschädigende Wirkung des Wasseraufbereiters bei nicht vorhandenem Chlor, was so auf die meisten Aquarien in Deutschland zutrifft.
2. Wirkung auf Metalle
Es wir den Aufbereitern ein Mittel beigefügt, dass in der Lage ist Metallionen zu binden (Chelatoren). Dies soll zu einer Reduzierung von Kupfer oder Blei führen, funktioniert aber ebenso bei Eisen, was für die Pflanzen ja nicht selten direkt mit dem Wasseraufbereiter zugedüngt und damit wieder abgebunden wird. Es fehlt daher für biologische Prozesse. Kupfer ist als Spurenelement für Pflanzen und Garnelen wichtig, es wird ebenfalls abgebunden. Wirklich schädlich Kupfermengen kann die übliche Dosis jedoch nicht beseitigen. Es wäre eine deutlich erhöhte Zugabe erforderlich, die aufgrund der erwähnten geringen Chlorkonzentration im deutschen Leitungswasser zu einer Zellschädigenden Wirkung führen kann. Sind zu wenig freies Eisen oder Spurenelemnte vorhanden, die der Chelator abbinden könnte greift er gar in den Zellhaushalt der Lebwesen ein. Es gibt verschiedene Chelatoren, die dann etweder die Zellwände anlösen, oder auf Niere und Leber schädigend wirken.
Die meistens angegebenen Konzentrationen sind offenbar so gewählt, dass sie fast keine Wirkung, also auch nicht die negative Wirkung sichtbar entfalten können. Testen kann man dies, wenn man eine Kupferkonzentratioen durch ein Medikament gezielt erhöht, oder den Aquariendünger 80fach überdosiert. Jetzt wären wir in einem für die Garnelen schädlichen Bereich. Fügt man nun die angegebene Menge des Aufbereiters hinzu sterben einem die Garnelen trotzdem. Ein Tröpfchentest ergibt nichtmal einen veränderten Eisenwert. Man würde erwarten, dass die Abbinung nachweisbar wäre, was sie nicht ist.
Fazit ist:
Die Aufbereiter müssten bei schädlichen Kupferkonzentrationen viel höher dosiert werden um wirksam zu sein. In diesem Fall jedoch fehlt es in großer Menge an freiem Chlor, so dass die Zellwände der Tiere stark angegriffen werden können.
Bei geringer Kupferkonzentration ist die Wirkung auf Spurenelemente nicht zweckdienlich, da es als Spurenelement für Lebewesen im Aquarium verfügbar bleiben muss. Bei einer Verwendung von Osmosewasser kommt ein zusätzlicher Negativeffekt auf die Zellen sowie Leber und Nieren von Fischen in Betracht.
Einige Zusätze der Aufbereiter sind zudem als krebserregend bekannt. Die Konzentrationen sind zwar gering, aber gesundheitsfördernd sind sie trotzdem nicht.
Letztlich kann man sagen, dass Wasseraufbereiter in Deutschland überhaupt keinen sinn machen. Sie sind bestenfalls unnütz, eher schädlich.
In Ländern mit stark chlorhaltigem Wasser sind sie empfehelenswert, wenn man das Chlor nicht auf andere Weise loswerden möchte. (Osmose/Aktivkohlevorfilter beseitigt Chlor)
Ein Wasseraufbereiter kann zusätzlich noch Algen fördern, da er auch Kalium enthält, was die wenigsten bei ihre Düngerzugaber mit eingeplant haben. Kaum jemand wird den Kaliumwert tatsächlich testen.
Hier noch ein Link mit den genaueren Hintergründen:
http://www.axolotl-online.de/html/wasseraufbereiter.html