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Wasserchemie und Algen

LenaBerlin

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Hallo zusammen,

mal wieder eine Anfängerfrage zum Thema Wasserchemie und Algen...

1) Algenproblem
Ich würde gerne wissen, ob ein niedriger Nitratwert jetzt gut oder schlecht ist im Bezug auf Algenwachstum?! Habe seit kurzem Probleme mit (ich nehme mal an) Fadenalgen und Schnecken in meinem 20 Liter Cube mit zur Zeit minimalem Besatz. Ansonsten sind noch Triangelmoos (sehr viel, Tipps zum Schneiden und Festbinden willkommen), Perlkraut (sehr viel) und Reste einer Wasserpest sowie Flussmooskraut drin. Bis auf das Moos und das Perlkraut vegetieren die Pflanzen mehr oder weniger vor sich hin. Ich dünge gelegentlich mit dem Dennerle Tagesdünger. Hat jemand Erfahrung mit Abdunkeln des Aquariums gemacht? Hätten Bakterien einen Sinn?

2) Wasserwerte
Meine Wasserwerte sind momentan bescheiden. Vielleicht habt ihr Tipps, wie ich das ohne große Co2-Düngung und Osmoseanlage wieder in den Griff bekomme?

Stäbchentestergebnisse (ja ich weiß...):
N03 = 0
N02= 0
KH = 10
PH = 7,6

Freue mich über eure Antworten - vielen Dank!
Lena
 
also deine Wasserwerte sagen mir folgendes:
Nitrat zwischen 10-15mg halte ich für ein optimales Pflanzenwachstum für erforderlich.
Ein Becken ohne CO2 und gerade bei schwachem Besatz ist nicht zu empfehlen. Auf dauer gehen die Pflanzen hier kaputt. Investier hier lieber mal etwas und erfreue dich weiter an deinem Unterwassergarten!

Wenn du auch wenig fütterst und sich der Nitratwert auch im Tröpfchentest so bestätigt. Ja dann solltest du ihn regelmäßig überprüfen und ggf. mit NPK-Düngern in den Bereich um 10mg bringen. Aber auch den Phosphatwert hier nicht vergessen! Aber der Dünger bringt eben nur was wenn auch mit CO2 gedüngt wird und die Pflanzen so einen Wachstumsvorteil vor den Algen bekommen.

Gegen Algen hilft: Hornkraut, Amanogarnele und Beleuchtung von 2x5Std täglich. (Mittagspause mind. 2 Std.)

also: 1. CO2 und bei Bestätigung der Wasserwerte auch einen NPK-Dünger bei regelmäßiger Kontrolle der der Werte von Nitrat und Phosphat!
Oder aber: Du besetzt das Becken etwas stärker, fütterst etwas mehr und sparst dir so den NPK-Dünger. Aber ums CO2 ist noch kein unterwassergärtner drum rum gekommen ;)
 
Hallo,

bisher habe ich noch kein CO2 zugeführt, sowohl bei meinem aktuellen 450l Becken, als auch bei den Becken davor, und ich habe keine Probleme mit Pflanzenwachstum gehabt.
Sie wachsen halt langsamer, aber selbst meine Echinodorus gedeihen gut. Ich habe sogar Ableger meiner Echinodorus Jaguaris, welche ich jetzt in mein gerade einlaufendes Garnelenbecken gepflanzt habe, auch ohne CO2-Anlage.

Liebe Grüße

Andi
 
das langsamer wachsen ist ja schon das problem... dadurch wird bedeutend weniger nitrat und phosphat umgesetzt und auch weniger sauerstoff freigesetzt. hinzukommt, dass du niemals einen echtes Pflanzenaquarium ohne co2 pflegen kannst. oben wurde ein becken mit schwachem besatz beschrieben.
gut möglich, dass du einen starken besatz hast und daher die tiere auch mehr co2 produzieren.
echinodrus ist bei mir auch zunächst immer ohne co2 gewachsen. die sind da recht robust. seit ich aber co2 hinzuführe kommen bedeutent größere blätter und auch viel schneller als vorher.
ich war am anfang auch skeptisch was co2 betrifft, von daher kann ich es verstehen dass man hier zunächst meint es würde auch ohne gehen. hatte bis vor kurzem noch eine ähnliche auffassung dazu. ich bin nun aber so begeistert davon, dass ich meine frühere meinung dazu nicht mehr verstehen kann. allenfalls hat mich wohl zunächst der anschaffungspreis abgeschreckt. (für ein 260L-Becken waren das mit Ersatzflasche ja immerhin 200€ / Und das war noch ein günstiges Angebot...) Dadurch sucht man dann nach Gründen wieso man es nicht braucht. Grün ist es ja trotzdem auch so im becken. Aber insgesamt ist es kein reiner werbeslogan, dass das becken insgesamt mit co2 besser funktioniert.
einige hersteller geben ja mittlerweile auch eine zufridenheitsgarrantie. wenn sich keine verbesserung einstellt kann man die anlage zurückgeben und erhält den kaufpreis wieder.

Manche glauben, dass man durch die zugabe von co2 den sauerstoffgehalt im becken reduzieren würde. das stimmt so nicht. durch die zugabe von co2 wird ja die photosynthese beschleunigt. die pflanzen produzieren so mehr o2. tatsächlich wird der sauerstoff ja von wassermolekülen abgespalten und das co2 direkt ins glucosemolekül verbaut...aber das führt jetzt zu weit ;) kurz gesagt: mehr co2 ins becken heißt zunächst einmal auch mehr o2 weil dieser dann vermehrt von wassermolekülen abgespalten wird. Natürlich sollte man die konzentration bei ca. 20mg/l halten was durch die handelsüblichen Dauertests kinderleicht möglich ist.
 
Hallo zusammen,

oha, das wird hier ja richtig chemisch ;-). Vielen Dank dennoch für die Informationen!

Ich lasse mich auch von dem Preis abschrecken. Hinzu kommt, dass meine Nanos mit dem Filter schon reichlich voll sind und ich ungerne noch mehr Technik hinten dran kleben haben möchte. Ich werde dann wohl die mickrigen Pflanzen in Kauf nehmen müssen...

Nach einem Tag Abdunkeln lassen sich übrigens schon kleine Erfolge beobachten, was den Algenwuchs angeht. Ich schaue mal, wie es sich dann mit einem höheren Besatz macht und werde mir auf jeden Fall einen genaueren Test besorgen, der auch Phosphat anzeigt.

Viele Grüße
Lena
 
Hallo shrimpfarmffm,

du hast natürlich recht, dass die Pflanzen mit CO2 besser wachsen, ich wollte auch nur sagen, dass es auch ohne geht.
Man muss natürlich Abstriche machen, was das Wachstum betrifft und auch was die Pflanzenauswahl betrifft.
Denn es gibt ja genug Pflanzen, die CO2 hungrig sind.

Liebe Grüße

Andi
 
ein tipp noch: wenn du es ohne co2 probieren willst verhindere jegliche oberflächenströmung! hier wird das co2 sonst aus dem wasser getrieben.
 
Hallo an Alle,
wenn ich lese ein Pflanzenaquarium geht nicht ohne Co2 dann muss ich mich nur wundern.
Es gab Zeiten, da kannte man die Zuführung von Co2 überhaupt noch nicht,
aber es gab die phantastischen holländischen Pflanzenbecken.
Holländisches Pflanzenbecken das war ein Markenname, ich muss zugeben, viele versuchten das nachzumachen, die wenigsten haben es geschafft.
Interessant ist, diese Becken hatten nur ganz wenige Fische, es sollte ausschließlich die Pflanzenkombination wirken.
Man sieht auch heute in Zeiten von Co2 kaum jemals ein Becken das auch nur im entferntesten an die damaligen holländischen Becken herankommt.
Auch hier gilt mein Spruch: es geht viel mehr als man gewöhnlich glaubt.
Liebe Grüße Diebo
 
das holländische pflanzenaquarium ist nun meiner meinung nach doch immer mit co2 gedüngt worden?! Gerade so etwas schafft man ja nur wenn man ordentlich düngt und ggf. gar regelmäßig NPK-dünger anwendet.
es ist mir jedenfalls neu, dass man das auch anders geschafft hätte..??

ich möcht hier auch mal klar sagen, dass co2 nicht nötig ist um pflanzen zu haben. es ist aber meistens so, dass man sich von seinem pflanzenbecken eben etwas anderes erhofft. nämlich meist den holländischen urwald. und ohne co2 ist das ja schier unmöglich.. wovon sollen die pflanzen denn leben?
 
Da muss ich nun doch darauf antworten.
Vor 40 bis 50 Jahren kannte man noch keine Co2 Düngung, ganz im Gegenteil in der aquaristischen literatur wurde zu der Kohlensäure die Meinung vertreten, man muss sie austreiben durch eine starke Belüftung.
Trotzdem gab es schon damals holländische Pflanzenaquarien.
Ich fuhr zu der Zeit schon mit anderen Aquarienfreunden nach Holland zu entsprechenden Ausstellungen und beschäftigte mich auch schon damals mit Aquarienchemie, die allerdings die Kohlensäure als Pflanzendüngung noch nicht erkannt hatte.
Jeder ältere Aquarianer wird das bestätigen.
 
die pflanzen kannten aber schon damals ihren bedarfs nach co2 und werden auch damals nur mit diesem gewachsen sein. die einzige möglichkeit ist, dass diese becken mit häufigen wasserwechseln und natürlich weichwasser gepflegt wurden. mir ist auch bekannt, dass es damals zu der technik eine andere meinung gab, ähnlich wie heute die LEDs verteufelt werden und in 10-15Jahren sie fast jeder nutzen wird.

das holländische Pflanzenbecken wird heutzutage als paradebeispiel für ein becken mit co2-düngung geführt.
ich sage ja immerwieder es geht auch ohne co2-düngung aber nicht ohne co2. das muss irgendwo herkommen und für pflanzen verfügbar sein. wenn der kh-wert relativ hoch ist ist ein pflanzenbecken ohne co2-düngung eigentlich ausgeschlossen. bei weichwasser ist mehr co2 für die pflanzen verfügbar.
die co2-anlage ist ja keine reine technische erfindung. sie simuliert den prozess der sich üblicherweise in den tieferen wasserschichten, bodengrund usw. abspielt. dort wird in der natur in großen mengen co2 frei. das ist im aquarium die co2-flasche. Die co2-düngung gibt es somit auch in der natur. Nochmals es ist der wichtigste nährstoff für pflanzen, der direkt ins glucosemolekül verbaut wird. wenn er fehlt kann die pflanze weniger zucker produzieren und wird dadurch auf dauer geschwächt.

denke bei deinem hinweis aus "es geht auch ohne" bitte auch daran, dass es einige neulinge eventuell probieren werden und so viel geld in pflanzen stecken, die ihnen dann eingehen und an die enttäuschung über das nicht verwirklichte pflanzenprojekt...

so und nun nochmal: ich habe es selbst jahrelang ohne co2 gemacht. es hat funktioniert, aber das ergebnis mit co2 ist etwas ganz anderes. die roten pflanzen wachsen viel kräftiger, alle pflanzen wachsen schneller. es ist mehr o2 im wasser. die garnelen sind munterer, die beleuchtung konnte erhöht werden ohne algenwachstum zu vermehren, so dass nun bodendecker wachsen können. der deutlichste effekt ist: früher sind die pflanzen als stängel nach oben gewachsen. jetzt bilden sie an fast jedem blatt seitentriebe und wachsen daher buschig.

bestimmte pflanzen kamen übrigens erst nach der co2-düngung zu uns in die aquaristik, da sie vorher schlichtweg gekümmert sind. gerade die ganzen bodendecker machen ohne co2 kaum sinn.
 
hi leute,
irgendwie hab ich das gefühl das ihr etwas bzw komplett vom thema abgekommen seid. ich lese hier immer nur pflanzenaquarium hier, pflanzenaquarium da... vieleicht will sie ja gar kein pflanzenbecken. Mein 30l cube hat zb ein schönes steinlayout mit nem garnelenbäumchen aus moos. hinten noch ne schöne stängepflanze und noch ne einfache vordergrundpflanze und man hat ein schönes becken ohne co2.(ok meins hat co2, aber bei der richtigen pflanzenwahl gehts locker ohne)
wie lange läuft das becken denn schon. fadenalgen können in der anfangszeit immer mal vorkommen.
 
Da muss ich nun doch darauf antworten.
Vor 40 bis 50 Jahren kannte man noch keine Co2 Düngung, ganz im Gegenteil in der aquaristischen literatur wurde zu der Kohlensäure die Meinung vertreten, man muss sie austreiben durch eine starke Belüftung.
Trotzdem gab es schon damals holländische Pflanzenaquarien.
Ich fuhr zu der Zeit schon mit anderen Aquarienfreunden nach Holland zu entsprechenden Ausstellungen und beschäftigte mich auch schon damals mit Aquarienchemie, die allerdings die Kohlensäure als Pflanzendüngung noch nicht erkannt hatte.
Jeder ältere Aquarianer wird das bestätigen.
Hallo Diebo,

ich bin vielleicht noch kein älterer Aquarianer ( 66 ) aber in meinem ersten Aquarienleben ca. 1974 gab es die CO2-Düngung schon, wenn auch nur mit den kleinen Kapseln für den Sodasyphon.
Mußte es damals sogar schon nutzen, sonst hätte ich das Algenproblem in meinem etwas überpflanzten Cryptocorynen-Aqarium garnicht in den Griff bekommen.
Die Cryptocorynen reagierten damals extrem empfindlich auf Experimente mit Licht und Wasserchemie und zerfielen sofort.
Das einzige Mittel ohne negative Reaktion war, das Pflanzenwachstum zu verbessern damit sie sich gegen die Algen besser durchsetzten.

Lieben Gruß, Detlef
 
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