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Wasseraufbereiter nötig bei diesem Leitungswasser?

Saitenguru

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Garneleneier
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Hallo zusammen,

...bald werden meine Garnelen (CR´s) aus einer privaten Züchtung in "hartem Wasser" meinen Nanocub 30l beziehen..

Angeregt durch die vielen Threads im Board wollte ich mal fragen, was ein Wasseraufbereiter (z.B. der von Dennerle für Garnelen) tatsächlich nötig ist...

Lt. Wasserwerke wird nicht gechlort, und im Haus habe ich Edelstahlwasserleitungen.

Bezeichnung Mittelwert
Temperatur
9-12°C
pH-Wert
7,4 Elektr. Leitfähigkeit (bei 20°C) 560
Calciumcarbonat je Liter (3,04 mmol/l).
Dies entspricht der Angabe von 17 Grad deutscher Härte (17 °dH)

Aluminium
0,03
Ammonium
< 0,02
Calcium
90 Chlorid 32
Eisen
< 0,01
Kalium
2,4
Magnesium
19
Mangan
< 0,001
Natrium
10
Sulfat
33

Antimon < 0,001
Arsen
< 0,001
Benzo-(a)-pyren
< 0,0000025
Benzol
< 0,0002
Blei
< 0,001
Bor
< 0,05
Bromat
< 0,005
Cadmium < 0,0001
Chrom < 0,001
Cyanid < 0,01
1,2-Dichlorethan
< 0,0002
Fluorid
0,1
Kupfer < 0,005
Nickel < 0,002
Nitrat 28
Nitrit < 0,05
Selen < 0,001
Quecksilber < 0,0001
Summe polyzyclische aromat. Kohlenwasserstoffe n.n.** Summe Tetrachlorethen und Trichlorethen n.n.** Summe Trihalogenmethane n.n.** Pflanzenschutzmittel und Biozidprodukte insgesamt n.n.
 
Hallo,

im Normalfall ist ein Wasseraufbereiter bei diesen Werten nicht nötig.
 
Nen Kupfertest würde ich vorher trotzdem mal machen, kannst das Wasser ja auch im Zoohandel testen lassen, dann mußt Du den Test nicht kaufen.
Boiler, Heizer etc. haben oft Kupferspiralen, was heißt, daß Du trotz Edelstahlrohren einen Kupferanteil im Wasser haben kannst.
 
Hallo,

der Kupfertest wird nicht viel bringen. Zum einen kann u.U. Kupfer bereits unter der Nachweisgrenze solcher Tests tödlich sein, zum anderen ist das mit den Kupferleitungen nur bei absolut neuen Rohren von Belang. Das mit dem Kupfer wird meiner Ansicht nach oft übertrieben.

Ich habe Kupferleitungen im Haus - vor kurzem teilweise erneuert ( ärgerlicherweise weil undicht ) und auch dabei keinerlei Probleme.
 
Kupferrohre machen normalerweise keinen Ärger, weil sie sich aufgrund der Wasserchemie sehr schnell mit einer schützenden Kalkschicht versehen. Lediglich wenn dieser Prozess gestört wird, kann es zu Problemen kommen. Das ist z.B. der Fall bei den elektrischen "Entkalkungsanlagen" bei denen über zwei Spulen ein hochfrequentes Wechselspannungsfeld durch die Leitung abgegeben wird, um den Kristallisationsprozess von Kalk zu unterbinden.

Aber auch dann muß das Wasser relativ lange in der Leitung stehen, um eine gefährliche Konzentration an Kupferionen anzusammeln. Wenn man also generell die ersten Liter Wasser ablaufen lässt, sollte im Normalfall auch trotz Kupferleitungen nichts passieren.

In Boilern, Heizkreisläufen etc. wird Kupfer verwendet, zur Sicherheit sollte man also nur Kaltwasser ziehen. Ich gehe noch einen Schritt weiter (auch aus Kostengründen) und ziehe mir das Wasser über meinen Gartenwasserhahn - hat den Vorteil, daß hier auch die Leitungslänge recht kurz ist, da dieser direkt nach der Wasseruhr angeschlossen ist und nach draußen führt. Außerdem brauch ich dann das Abwasser nicht zu bezahlen - da ich das Wechselwasser eh im Garten zum "Blumendüngen" verwende, nur gerechtfertigt.


Wasseraufbereiter bin ich kein Fan von - Oder würdest Du mit einer Sauerstoffflasche auf dem Buckel durch die Stadt ziehen um dem Feinstaub zu entgehen ?

Schlechtes Wasser kann durch chemische Aufbereitung zwar geeigneter gemacht werden, es wird dadurch aber - meiner Meinung nach - nicht besser....

Gruß,
Croydon
 
Hmmmm, unser Leitungswasser ist leider extrem kupferhaltig. Die Rohre sind uralt (Altbau), und ich nehme auch immer nur ganz kaltes Wasser, welches ich vorher ablaufen lasse. Aber trotzdem färbt sich der Kupfertest gleich blau (grün wäre super), weswegen wir fast nur mit Vollentsalzenem oder Destilliertem Wasser (oder mit LW verschnitten + Wasseraufbereiter) wechseln.

Woran kann das liegen?
 
.... das ist eine gute Frage? Das würde mich schon schwer stutzen lassen, vor allem weil man das ja auch als eigenes Trinkwasser verwendet. Zuviel Kupfer ist auch für den Menschen nicht so gut - ich kenne da aber die Grenzwerte nicht.
 
Das kann vorkommen, wenn z.B. die "uralt"-Rohre (meistens verzinkte Stahlrohre) teilweise durch Kupferrohre ersetzt wurden. Je nach Material wird dann an der Übergangsstelle das Kupfer durch Korrosion (Kontaktkorrosion) zersetzt und gelangt als Kupfersalz ins Wasser. Dieses weist dein Test dann nach. Das ist ein elektrochemischer Prozess, da Eisen in der elektrochemischen Standardreihe ein höheres Potential aufweist als Kupfer, wird an dieser Stelle eine kitzekleine Batterie erzeugt, die sogar eine geringe Spannung und Stromstärke erzeugen kann (man macht manchmal in der Schule den Versuch mit der "Apfelbatterie" - in einen Apfel oder eine Zitrone werden ein Zink und ein Kupferstab gesteckt, der erzeugte Strom reicht dann z.B. um eine LED leuchten zu lassen). Dabei wird dann das Metall mit dem niedrigeren Potential (in dem Falle das Kupfer) verstärkt in seine Ionen umgewandelt, die dann mit der Säure zusammen Salze ergeben.

Ebenso kann es zu verstärkter Korrosion kommen, wenn die Leitungsverlegung fehlerhaft durchgeführt wurde (unsauberes Arbeiten, fehlerhaftes Löten, "Totstellen" durch nicht fachgerechte Verbindung unterschiedlicher Rohrdurchmesser etc.pp.), das falsche Rohrmaterial verwendet wurde (teilweise wurden Rohre verwendet, die einen Kohlenstoffbelag hatten, dieser hat dann die Korrosion verstärkt) und noch einiges mehr.

Auch die Wasserqualität insgesamt spielt eine Rolle - niedrige Karbonathärte verbunden mit hohen Sulfat- und/oder Chloridanteilen begünstigen ebenfalls die Korrosion von Kupferleitungen durch Verhinderung der Bildung einer Schutzschicht in der Leitung.


Gruß,
Croydon
 
Zuviel Kupfer ist auch für den Menschen nicht so gut - ich kenne da aber die Grenzwerte nicht.

wikipedia.de meinte:
Gemäß Trinkwasserverordnung liegen die Grenzwerte für Blei und Kupfer bei 25µg Pb/l (ab dem Jahr 2013 10µg/l) bzw 2000µg Cu/l. Eine Abgabe aus dem Rohr an das Trinkwasser findet nur selten statt. Wichtig ist dabei eine ausreichende Kalkschicht auf der Innenseite der Kupferleitungen. Diese Kalkschicht kann sich nur bilden, wenn das Trinkwasser sich im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht befindet. Nach der Trinkwasserverordnung sind die Wasserwerke verpflichtet dies zu überprüfen. Gerade in kalkarmen Gebieten kann das Grundwasser aggressiv sein. Sollten sich unter einem tropfenden Wasserhahn Grünspanspuren zeigen, so ist dies ein deutliches Zeichen für eine nicht ausreichende Kalkschutzschicht in den Kupferrohren. In diesem Fall sollte man unbedingt einen Fachmann bzw. den örtlichen Wasserversorger um Rat fragen.


Gruß,
Croydon
 
Hallo,

der Kupfertest wird nicht viel bringen. Zum einen kann u.U. Kupfer bereits unter der Nachweisgrenze solcher Tests tödlich sein, zum anderen ist das mit den Kupferleitungen nur bei absolut neuen Rohren von Belang.

Hier sind, meines Wissens, keine Grenzwerte bekannt.

Ob der Einsatz von Wasseraufbereiter sinnvoll ist, sollte jeder für sich entscheiden. Auch hier gibt es viele Meinungen und auch keine "allround"-Lösung. Ich benutze Wasseraufbereiter, weil ich ohne, schlechte Erfahrung gesammelt habe. Und dies seit vielen Jahren, besonders in der "Nano"-Aquaristik (d.h. Becken < 50l). Die Kombination Wasseraufbereiter + viele kleine Wasserwechsel, hat sich bei mir bewährt.

P.S. lass Dich nicht durch die ganzen gemessen Werte, die Du da angibst, irritieren! Wer kann schon genau sagen, was jetzt für die kleinen Garnelen gut ist?
 
Hi
Ein minimaler Zusatz kann meiner Meinung nicht schaden, vor allem beim Erstbezug. Ich nehme immer Easy Life, das hilft aber schadet nicht, da es sich nach 2-3 Stunden absetzt und nicht mehr im Wasser gelöst bleibt.

Gruß Wolle
 
Definiert erst einmal, was ein Wasseraufbereiter ist.

Natürlich ist eine Wasseraufbereitung sinnvoll. Hierzu zähle ich alles was mit dem Wasserwechsel entfernt wurde. Nicht alles was entfernt wurde ist ja schlecht gewesen. Hierzu zähle ich auch das was in dem Wechselwasser fehlt, um gewünschte Verhältnisse wieder herzustellen.



Was für Wechselwasser habe ich?
  1. Weiches oder hartes Leitungswasser?
  2. Regenwasser?
  3. Entionisiertes oder RO-Wasser?
Was ist Wasseraufbereitung?



Hierunter verstehe ich die Einstellung der Werte, wie es meinen Vorstellungen entspricht. Danach richtet sich:
  1. meine Zufuhr von Düngemitteln
  2. die Überlegung oder der Grad der Verschneidung mit anderen Wassern, um gewünschte Leitwerte zu erzielen.
  3. zu einer Wasseraufbereitung zähle ich auch eventuell die Zufuhr fehlender oder verbrauchter Puffer (Humate, Huminsäuren oder Carbonate)
  4. die Reduktion von Carbonaten durch diverse Hilfsmittel.
Und letzendlich gehört die Düngung dazu. Habe ich Leitungswasser, dem Eisen und Spurenelemente fehlen und Kalium viel zu wenig enthalten sind oder habe ich RO-Wasser, dam eh alles an Nährstoffen fehlt.

Was habe ich für Pflanzenwuchs? Was muss ich ergänzen, was ich unabsichtlich mit dem Wasserwechsel entfernt habe

Ihr seht also. Wasseraufbereitung ist wichtig und es ist wichtig zu wissen in welche Richtung will ich aufbereiten.

Aber Allround-Aufbereiter, wie sie die Werbung verspricht, sind so überflüssig wie ein Kropf. Macht es Euch nicht zu einfach. Die Wenigsten verstehen eh, was für Wechselbeziehungen durch die diversen Additive erfolgen. l
 
Hi
Ich denke die Frage bezog sich auf die Üblichen angebotenen Zusatzmittel wie Aquatan und änliche. Das man die Wasserwerte einstellen muß und düngen, sollte eigentlich klar sein. Bei dem von mir empfohlenen handelt es sich um ein reines Tongranulat welches die Schadstoffe neutralisiert. Man muß ja nicht bei jedem Wasserwechsel zusetzen.

Gruß Wolle
 
Gemeint ist das, was im Allgemeinen unter dem Namen "Wasseraufbereiter" verkauft wird:
- Bindung von Kupfer, Zink und Blei
- Eliminierung von Chlor
- Einbringen von Jod, Vitaminen und sonst. Pflegestoffen

Denke der Begriff "Wasseraufbereiter" ist recht eindeutig. Das man das Wasser auch mit anderen Dingen aufbereiten kann, ist richtig. Diese werden allerdings nicht als Wasseraufbereiter verkauft.
 
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