Get your Shrimp here

Wasseraufbereiter auf natürlicher Basis?

daphne

GF-Mitglied
Mitglied seit
31. Mai 2009
Beiträge
611
Bewertungen
54
Punkte
10
Garneleneier
5.458
Mir ist da so einiges mal durch den Kopf gegangen und hoffe nun hier Antworten zu finden.

Ich habe Megascheiß Wasserwerte, die da aus meiner Leitung kommen:

Brunnenwasser: GH 26, KH 15-17 und PH von 7-8

Da sich noch Diverses andere ( Kokzidien, Poli, Streptokokken ect.) im Wasser befindet wird KRÄFTIG gechlort.

Ich bin also auf verschiedene Dinge (zB Aufbereiter oder auch Vollentsalzer) angewiesen, die ich eigentlich gar nicht will.

Jetzt habe ich W..o Vi.al bestellt, welches aus dem Hauptbestandteil Montmorillonit besteht.
Dieses kann ja als Wasseraufbereiter (5g auf 100 Liter Wechselwasser?) genutzt werden.

Soweit so gut.

Nun habe ich auch Zeolith in Betrieb, welches das gleiche schaffen soll/kann wie Montmorillonit.

Jetzt zur Frage:

Kann ich mein Wasser in ein separates Wasserbecken (ohne Besatz, also nur das reine Becken oder nen Eimer, gefüllt mit Wasser) geben, mit

Zeolith filtern (wie lange? Tage? Woche?)

um die gröbsten Schadstoffansammlungen schon mal aus dem Wasser zu bekommen um dann den

Rest mit dem Montmorillonit (wie lange stehen lassen?) zu entfernen?

Es geht mir darum auf natürlichste Art und Weise mein Wasser Aquarientauglich zu machen ohne meine Garnelen auf´s Spiel zu setzen.

Bodengrund ist bei mir Akadama, welches von sich aus schon die Wasserwerte drückt (aber keine Schadstoffe absorbiert).

Da dann noch mit Vollentsalzer arbeiten, darin sehe ich nun wirklich keinen sinn, außerdem müsste ich dann wieder Mineralien zusätzlich dazugeben, welche von sich aus eigentlich schon im Montmorillonit vorhanden sind.

So..und nun seit ihr dran.
icon_wink.gif


Kann wer helfen?

Funktioniert das so oder nicht?

Ganz lieben Gruß
Esther
 
Jetzt zur Frage:

Kann ich mein Wasser in ein separates Wasserbecken (ohne Besatz, also nur das reine Becken oder nen Eimer, gefüllt mit Wasser) geben, mit

Zeolith filtern (wie lange? Tage? Woche?)

um die gröbsten Schadstoffansammlungen schon mal aus dem Wasser zu bekommen um dann den

Hallo Esther, ich habe schon einiges über Zeolithe geschrieben, aber ich wiederhole mich gerne.

Lass die Finger von Zeolithen, wenn du nicht weißt um was für ein Zeolith es sich handelt. Zeolith ist eine Sammelbezeichnung und es gibt diverse verschiedene Mineralien. Für Schwermetallbindung wird anderes Zeolith verwendet als für die Ammoniumbindung. Das hängt ab von der Kanal- und Porengröße der diversen Mineralien. Ferner können Zeolithe je nach Herkunft oder Aktiverung, Modifizierung mit unterschiedlichen Ionen beladen sein.
Es gibt von Straßenbauzusätze bis hochreine Zeolithe mit hoher Kationenaustauschaktivität alle Qualtitäststufen. Und du findest im Aquaristikhandel alle Qualitätsstufen ohne Hinweis über die physikalisch, chemischen Kennzahlen.
 
hallo roy
ich habe das zeolith schon einige zeit (seit einem jahr) in gebrauch und regeneriere es auch regelmäßig und anständig. es handelt sich in diesem fall um australisches zeolith von aquari..tig.de

da mache ich mir jetzt keine gedanken drum
dass du schon öfter davon geschrieben hast weiß ich nicht....muss ich mal sucheh gehen. bin weder häufig hier noch längere zeit mitglied

deine antwort hilft mir jedoch leieder nicht bei meiner frage weiter....leider....

trotzdem danke für deine antwort


lieben gruß
esther
 
nachtrag:
welches zeolith würdest du denn empfehlen zur schwermetallbindung?
 
Hi Esther

Wegen Chlor würde ich noch mal beim zustaendigen Gesundsheitsamt mich erkundigen: die müssen naemlıch die Verwendung anordnen. Chlor entweicht schon zum gröszten Teil, wenn man das Wasser aus einem Duschkopf laufen laesst. Wenn man dann nichts riecht, ist auch kein Chlor drin. Die hohe Haerte und den m.A.n. ertraeglichen pH Wert kannst Du durch Zusatz von Regenwasser verringern. Auf diese Weise kannst Du Dir den Wasseraufbereiter sparen.

MfG.
Wolfgang
 
nachtrag:
welches zeolith würdest du denn empfehlen zur schwermetallbindung?
Wenn du australisches Zeolith hast, dann ist es sehr wahrscheinlich Clinptilith (sonst würd sich der weite Transport nicht lohnen). Clionoptilith hat eine besonders große Affinität zu Ammonium, begründet in der Größenrelation zwischen auszutauschendem Ammonium und den verfügbaren Hohlräumen. Es wird vorwiegend in der intensiven Aquakultur verwendet. Is das Zeolith mit Ammonium beladen, kann es beim nächsten Wasserwechsel durch das Calcium verdrängt werden, dann werden Massen von Ammoniumionen frei, die dann in kurzer Zeit durch Bakterien in Nitrat umgewandelt werden. Es wird hier ja auch öfters von unverhältnismäßig hohen Nitratwerten nach Wasserwechsel berichtet. Dieses Mineral wird ja auch in austauscheraktiven Böden wie dem RedBeeSand verwendet.
Zur Immobilisierung werden Mordenite und Chabasite verwendet, die haben größere Kanäle und Poren
 
Zur Immobilisierung werden Mordenite und Chabasite verwendet, die haben größere Kanäle und Poren

Zur Immobilisierung von Schwermetallen werden Mordenite und Chabasite verwendet, die haben größere Kanäle und Poren

sorry, editzeit war abgelaufen
 
danke roy.
dies wusste ich auch noch nicht. ich hatte das so verstanden, dass man "einfach" zeolith nimmt und man dann quasi fertig ist (überspitzt gesehen)
ich wusste gar nicht, dass es so viele verschieden zeolithe gibt mit verschiedenen funktionen.
es soll sich im übrigen um das klionoptilith handeln. was das nitrat betrifft: nicht nachweisbar. weder vor, noch nach dem wasserwechsel.

wenn Mordenite und Chabasite für die einlagerung von schwermetallen zuständig sind....wo bekomme ich dieses zeolith her? hast du mal einen link für mich zum nachlesen? das wäre super lieb von dir. danke.

wolfgang

das gesundheitsamt muss das chloren nicht unbedingt anordnen. hierfür ist allein die gemeinde zuständig. musst du jetzt nicht wirlkich verstehen, ist auch ein wenig kompliziert hier. zusammenfassend möchte ich dazu sagen:
brunnenwasser, eigene chloranlage, kontrolle und einstellung der anlage (noch) durch die gemeinde. nächstes gebäude 1 km weg von uns. insgesamt 3 wasserabnehmer, wovon wir der hauptabnehmeer sind. die anderen beiden abnehmer sind lagerhallen, die das wasser nur fürs wc brauchen.

regenwasser finde ich nicht besonders witzig. hat mir zu viele schwebeteilchen aus der luft drin. dies müsste ich dann wieder durch aktivkohle laufen lassen und und und.

dann bleibe ich doch lieber bei meinem vollentsalzer und pimpe mein wasser dann mit calcium bentnit und pagodensteinen auf. da lann ich wenigstens sicher sein, dass sich keine schadstoffe mehr im wasser befinden.

gruß
esther
 
wenn Mordenite und Chabasite für die einlagerung von schwermetallen zuständig sind....wo bekomme ich dieses zeolith her?

Ich kenne leider nur Quellen für industriell genutzte Zeolithe.
Zeolithe, die zur Immobilisierung von Schwermetallen dienen, werden ja auch gezielt großtechnisch genau zu diesem Zweck eingesetzt. Wenn nicht genug Schwermetalle im Wasser vorzufinden sind, dann passieren halt unvorhersehbare Wechselbeziehungen, da schrittweise immer stärkere Ionen schwächere Ionen entsprechend ihrer Affinitätsreihe verdrängen. Außerdem wirkt die exotherme Freisetzung der adhäsiven Bindungsenergie katalytisch auf chemische Prozesse, die eigentlich viel mehr Energie benötigen. Chemische Prozesse in einem Aquarium können sehr vielfältig und unüberschaubar werden, da neben den natürlichen Verbindungen aus den Stoffkreisläufen auch noch mit unüberschaubaren Chemiecocktails im Becken zusammengerührt werden. In der Aquakultur oder Aquaristik werden nur 4 Ziele sinnvoll verfolgt:

  1. Bindung von Ammonium
    • nur sinnvoll im Meerwasser, da dort die biologische Mineralisierung vermieden werden soll
    • in der intensiven Aquakultur, um dort höhere Besatzdichten zu ermöglichen und um die Leistungsfähigkeit von Filtern kurzfristig zu erweitern.
  2. Phosphatfällung mit calciumbeladenem Zeolith, um in der Teichwirtschaft Algenprobleme in den Griff zu bekommen.
  3. die Karbonatsenkung bei der Aktivierung von sog. sauren Zentren mit mineralischen Säuren um die Karbonathärte zu senken.
  4. bedingt noch die Speicherung von Nährstoffen für die Pflanzendüngung. Allerdings werden hier Zeolithe im Vorfeld mit der richtigen Mixtur beladen und man überläßt es nicht dem Zufall.
Sicher, Zeolithe bieten phantastische Möglichkeiten, allerdings für den Hobbybereich reichen die oben genannten Eigenschaften und wir sollten uns mit diesen zufriedengeben. Selbst die vielgepriesene Bedeutung als biologischer Filter ist reine Werbung. Die riesige innere Oberfläche steht Bakterien bestenfalls püriert zur Verfügung. Alles andere ist irreführende Werbung, Schönmalerei und brandgefährlich.

Bei Kleinchargen wird selten nach Qualität sondern nach Preis gefragt. Das Web - inklusive der Auktionshäuser - ist voll von billigem Zeolith unbekannter Qualität und Herkunft. Da sich Zeolithe ja nur ihres Namens wegen als vielgepriesene Wundermittel von alleine verkaufen lassen.
 
auweia.
das ist ja richtig komplex.
aber wie es doch immer ist...der verkauf und somit der profit geht vor.
es gibt ja genügend dussel wie mich, die glauben was einem erzählt wird.

danke für deine ausführungen roy.

und was ist mit montmorllionit und seiner wirkung?
kannst du mir dazu auch was sagen?
Ich meine nur, das zeug wird ja überall eingesetzt:
in kosmetika, katzenstreu, aquaristik, erdbohrungen...selbst bei durchfall ist es einsetzbar (habe ich bei meinen hunden mal versucht. klappt wirklich)

gruß
esther
 
und was ist mit montmorllionit und seiner wirkung?
kannst du mir dazu auch was sagen?
Ich meine nur, das zeug wird ja überall eingesetzt:
in kosmetika, katzenstreu, aquaristik, erdbohrungen...selbst bei durchfall ist es einsetzbar (habe ich bei meinen hunden mal versucht. klappt wirklich)

Hallo Esther,
entschuldige die verspätete Antwort, es war etwas stressig während der Championatstage.

Tonmineralien bestehen wie Zeolithe aus eckenverknüpften SiO4-Tetraedern und zusätzlich kantenverknüpften AlO6-Oktaedern. Diese sind aber im Gegensatz zu den Zeolithgittern schichtartig aufgebaut.

Wie bei dem Zeolith sind Ionen mit niedrigerer positiver Ladung durch solche mit höherer Ladung ersetzt. Die überschüssige negative Ladung wird durch Adsorption von Kationen (Calcium, Magnesium und Natrium) kompensiert. Die Art der gebundenen Kationen bestimmt den Hydratationscharakter und die Bindekraft, sowie die Quellfähigkeit.


Je nach Anordnung dieser Tetraeder- und Oktaeder-Schichten unterscheidet man zwischen Zweischicht- und Dreischicht-Mineralien. Montmorillonit ist ein Dreischichtmineral mit einer Oktaeder-Schicht zwischen zwei Tetraeder-Schichten.

Die Austauschkapaziät kann mit bis zu 200 (mmol/100 g) ähnlich hoch sein wie bei den Zeolithen und die Kationen können getauscht werden. Allerdings können Tonmineralien irreversibel zerstört werden besonders durch Einlagerung von Natrium-Ionen. Leider sind Tonmineralien auch nicht thermisch stabil sondern wird dan zu Keramik.
Es kann natürlich wie Zeolith neben Flüssigkeiten auch Gase binden und somit zur Geruchsverbesserung führen (Katzenstreu). Auch als Nährstoffdepot wirkt es genauso wie Zeolith.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen weitestgehend beantworten und es nicht zu chemisch. :)
 
Zurück
Oben