Hallo Mario,
Algenmittel sind überflüssig.
Zum einen läuft dein Becken erst seit 10 Tagen und zum anderen ist es damit noch nicht eingelaufen.
Die Pflanzen befinden sich in ihrer Anpassungsphase, welche je nach Pflanzenart kürzer und länger dauern kann.
Über den Daumen so zwischen 2 bis 4 Wochen benötigen die Pflanzen schon in der Regel.
In dieser Einlaufphase werden evtl. emers gezogene Pflanzen einem kompletten Wandel unterzogen,
werfen emers gewachsenes Blattwerk sogar auch komplett ab und bilden dann neues submers taugliches.
Vorweg geht aber noch zu meist sogar die Energie der Pflanzen in eine ausreichende, neue Wurzelbildung.
Wie du siehst haben deine Pflanzen damit recht viel zu tun und nebenbei müssen sie sich sogar noch an die
vorherrschende Matrix gewöhnen – die Wasserwerte mit begleitender Temperatur.
Obendrein bretzelt es 9 Std. täglich 48 Watt via T5 Leuchten auf sie herab und so wie es aussieht auch
schön Mikro- und Makronährstoffe, du du evtl. liebevoll ihnen ins Wasser gibst.
Nur vor lauter Umgewöhnungsprozedere und Wurzel- und Blattwerkgemache kann es nun halt sein,
daß die Pflanzen vielleicht nicht ab Start des Beckens bei den 9 Std. Licht diese ganzen Nährstoffe
verarbeiten können, weil sie mit den anderen Sachen noch beschäftigt sind.
Sind sie nach der Eingewöhnungsphase bereit Nährstoffe gierig aufnehmen zu wollen, weil da von
oben schön knappe 0,9 w pro Liter kommen, könnten sie evtl. bemerken, daß das CO2, welches
ihnen mit seinem ausreichendem Vorhandensein erst richtig gut ermöglicht diese leckere Extraportion
Nährstoffe aufnehmen zu können, gar nicht ausreichend vorhanden ist.
Ergo ergibt sich dann, auch wie aktuell, ein unstimmiges Nährstoffverhältnis.
Algen hingegen sind wesentlich flexibler.
Sie benötigen keine unangenehme, lange Eingewöhnungsumstellung,
sondern können vorhandene Nährstoffvorräte explizit, schnell und effektiv nutzen.
Oftmals spricht man auch deswegen auch von "den höheren Pflanzen" und "den niedrigeren Algen".
Algen nutzen somit die Lücken des Nährstoffangebotes. Ein zuviel, wie ein zuwenig.
Daher nutzen viele Aquarianer die Anfangsphase, die Einlaufzeit, ihres Beckens damit eher Dünger zu sparen,
ab Beginn mit weniger Licht zu fahren und apeu-apeu die Belichtungszeit zu steigern, wenn bei guter
Lichtversorgung aber auch zeitgleich eine ausreichende CO2-Versorgung gewährleistet werden kann.
Sind dann die ersten Anzeichen von neuen Trieben der Pflanzen zu sehen, dann wird wenig zugedüngt.
Anhand der neuen Triebspitzen kann man auch erkennen, welcher evtl. Mangel an Nährstoffen vorliegt.
Andere messen die Werte dann auch…
Ist das Becken aber am Ende seiner Einlaufzeit, die sessile Bakterienflora, die Nitrifikanten, ausreichend
aktiv und mit Nahrung umgeben, dann etabliert sich ein für dein Becken herrschendes Nährstoffangebot.
Je nach Lichtmenge und Spektrum ergibt sich eine benötigte CO2-Menge, welche ausschlaggebend für
die Pflanzen ist, um die Makro-Nährstoffe (NPK) aufnehmen zu können.
Sind nun Algen dabei erst einmal im Vorteil und gedeihen prächtig, sollte man mal schauen, um welche
Algen es sich überhaupt handelt und was diese so an Nährstoff bevorzugen.
Dann hat man einen Ansatz…
In der Anfangsphase kommen einige Algenarten und verschwinden dann wieder von ganz alleine,
weil auf einmal deine höheren Pflanzen ihren Appetit zeigen.
Führst du CO2 zu?