Hi Leuts,
ich würde die abgebildete Stahlwolle auf gar keinen Fall in mein Aquarium bringen, denn nach Allem was ich auf der Abbildung erkennen kann handelt es sich um ein Produkt zur Holzbearbeitung. Mit Stahlwolle (hier 00) werden Holzoberflächen bearbeitet.
Wie einige hier schon angemerkt haben, ist die Reinheit des Produktes ziemlich ungewiss. Für den vorgesehenen Verwendungszweck muss das Produkt auch nicht besonders Rein (was die Zusammensetzung, die Produktionsrückstände, usw. betrifft).
Zum Thema "was ist Härter, Glas oder Stahl": Das kann man so einfach nicht beantworten, denn es hängt sehr stark davon ab, um welche Sorte (Zusammensetzung) von Glas bzw. Stahl es sich handelt. Es gibt Glassorten, z.B. im Laborbereich, die sind extrem stabil was die Bruchfestigkeit oder die Härte betrifft. Das selbe gilt für Stahl. Glas ist nicht gleich Glas und Stahl ist nicht gleich Stahl. Für den Aquarienbau werden solche Spezialgläser selbstverständlich nicht verwendet, das wäre extrem teuer. Aber hier werden auch keine 0815 Glassorten verwendet wie z.B. im Bereich von "Verbrauchsglas" (z.B. Einweg-Flaschen).
Leider kann man die "Härte von Glas und Stahl nicht so einfach vergleichen. Aber als Anhaltspunkt könnte man die sog. Mohshärte (MH) verwenden. Glas hat eine Mohshärte von 5-7, der Wert für Eisen liegt bei 4,5. Nun besteht zwar Stahl zum größten Teil aus Eisen, aber die Legierungsbestandteile verändern auch bei geringem Anteil die Eigenschaft der Stähle wesentlich.
Demnach kann Stahl sehr wohl Glas "zerkratzen".
Der Begriff "Glasschneiden" ist eigentlich irreführend. Denn das Glas wird nicht geschnitten, wie z.B. eine Scheibe Brot. Beim Glasschneiden wird das Glas durch z.B. ein Stahkrad im Glasschneider, einen Korund (MH = 9), oder einen "Diamant" (MH =10) angeritzt. Dabei entstehen im Glas Spannungen, durch eine kontrollierte Belastung kann man dann entlang des "Kratzers" die Glasscheibe brechnen, weil die Spannungen von der Oberfläche in die Tiefe wandern.
Jetzt noch was aus eigener Erfahrung:
Die Stahlwolle vom abgebildeten Typ wird schneller rosten, als man zusehen kann, das kenne ich aus meiner Erfahrung als Hobbyhandwerker
Ich habe mit der "blauen" Seite eines Küchenschwamms schon mal einige wertvolle Weingläser ruiniert, dabei wollte ich nur die Reste eines Aufklebers entfernen. Und da waren keine "Steinchen" dazwischen! Der Haussegen hing danach ziemlich schief!
Die Scheibenreinigungsmethode mit der Filterwatte ist auch mein Favorit. Billig und wirkungsvoll und man kommt gut in die Ecken, ohne die Silikonfugen des Beckens zu beschädigen. Man muss halt "nie lange". Früher hab hatte ich auch so einen "Scheibenmagneten", aber wehe der Teil im Aquariuminneren fallt mal runter (das tut er, auch schon mal häufiger), entweder man schafft es denn inneren Magneten wieder zu fischen, dann hat man oft Steinchen auf der Reinigungsfläche, oder der Reinigungsmagnet ist so unerreichbar für das Magnetfeld, daß man doch ins Becken greifen muss.
Zum Abschluss noch etwas zur Rettung desjenigen, der die Stahlwollenkauftberaters im Geschäft. Ich vermute mal bei dem Geschäft hat es sich nicht um ein Aquarienfachgeschäft gehandelt. Es war ein Baumarkt mit Heimtierabteilung, richtig? Der Kunde wollte Algen von einer Glasscheibe entfernen, das hätte auch die Scheibe vom Gartenhäuschen sein können und damit wäre der Kunde mit dieser Stahlwolle wahrscheinlich gar nicht schlecht beraten gewesen. Bei jedem Beratungsgespräch gilt: Nicht alles was gesagt wird, wird gehört und nicht immer so verstanden wie es gemeint war.
Ich wünsch Euch allen noch frohes Scheibenputzen!
Gruss MacBu
Alle Schreibfehler sind beabsichtigt, es handelt sich ausschließlich um Buchstaben, Silben und Wörter aus recyclierten Schriftstücken. Deshalb übernimmt der Autor auch keine Haftung für die Sachgerechte Neukonfiguration des Textes oder der Textbestandteile.