Hallo Peter,
Verräts du mir, wie du deine Sticks herstellst?
Hallo Torsten,
ich nehme gekochte Erbsen und drücke sie durch ein Sieb, so daß nur das weiche Innere ohne die Haut übrig bleibt. Statt der Erbsen (oder auch gemischt mit diesen) kann man auch gekochte Möhren nehmen, die man im Mixer zu einem Brei zerkleinert.
In diesen Erbsen- oder Möhrenbrei werden dann Spirulinapulver und die weiteren Zutaten gemischt. Welche Futtermittel man neben dem Spirulinapulver beimischt, bleibt der eigenen Fantasie und dem Geschmack der Garnelen überlassen.
Bei rein vegetarischen Futtersticks mische ich z.B. Brennesselpulver, Clorellapulver, Reiskleie, Haferflocken (aber nur ganz wenig!) sowie auch manchmal im Mörser zerkleinerte überbrühte Löwenzahnblätter und ähnliches unter.
Wenn auch tierische Proteine in den Sticks sein sollen, kann man auch jede Art von Fischfutter, getrocknete Bachflohkrebse, FD Mückenlarven, FD Wasserflöhe, usw. dazu geben. Alle Zutaten möglichst fein gemahlen oder zerrieben.
Ich gebe dann meist noch Montmorillionit (ein Mineralpulver) dazu. Das muß zwar nicht unbedingt sein, aber da ich hier relativ weiches Wasser habe, soll das die Garnelen mit zusätzliche Mineralien versorgen und außerdem werden die Sticks dadurch schwerer und sie gehen besser unter.
Diese Masse muß dann möglichst gründlich gemischt werden und sollte eine breiartige Konsistenz haben. Wenn es zu flüssig ist, kann man noch Brennesselpulver, Trockenfutter oder ähnliches dazugeben, um die Flüssigkeit zu binden und wenn die Masse zu trocken und krümelig ist, gibt man etwas Wasser dazu.
Manche füllen die Masse dann in eine Spritze mit einer großen Öffnung (notfalls geht auch eine Plastiktüte mit abgeschnittener Ecke) und spritzen damit lange Streifen auf Backpapier. Bei ganz geringer Hitze können diese Futterbreistreifen dann im Backofen getrocknet werden. Nach dem Trocknen sind die Futterstreifen steinhart und können in Sticks mit geeigneter Länge zerbrochen werden.
Ich selbst mache es meist etwas anders. Ich drücke die Masse zwischen zwei Frischhaltefolien ganz platt und lasse sie auf der warmen Aquarienabdeckung trocknen. So entstehen dünne Futterplatten, die man ebenfalls in kleinere Stücke zerbrechen kann.
Bei der Spritzenmethode sollte die Masse etwas dünnflüssiger sein, denn sonst kommt nichts aus der Spritze. Aber die auf das Backpapier gespritzten Streifen sollten nicht zerfließen. Beim Trocknen als dünne Platten kann der Futterbrei dagegen ruhig etwas trockener sein - ungefähr so wie der Teig beim Plätzchenbacken.
Wenn die Futtermasse richtig gut durchgetrocknet wurde, dann halten sich diese Futtersticks bei trockener Lagerung problemlos bis zu mehreren Monaten. Man kann sie natürlich auch einfrieren, dann sind sie einige Jahre haltbar, sollten aber nach dem Auftauen bald verfüttert werden.
Übrigens, wenn die Futtersticks schwimmen und nicht untergehen, dann enthalten sie zu viel Luft. Entweder ist dann eine der Beimengungen nicht gut genug zerkleinert worden (passiert z.B. bei gefriergetrockneten Futtertieren, die enthalten oft viel Luft) oder die Masse ist nicht gut genug durchgemischt worden und enthält noch kleine Luftbläschen.
Mit den von mir genannten Zutaten zerfallen die Sticks nach meinen Erfahrungen im Wasser nur ganz langsam. Käufliche Futtertabletten lösen sich da meist viel schneller auf. Mal ganz davon abgesehen, daß die Sticks bei meinen gefräßigen Garnelen gar keine Zeit haben, sich aufzulösen.
Dieses Rezept ist übrigens nicht von mir, sondern mit teils kleinen Abweichungen an mehreren Orten im Internet zu finden. Irgendwo gab es auch mal so ein Rezept hier im Forum und ebenfalls hier im Forum hat mal jemand geschrieben, daß er (oder sie?) statt der Erbsenmasse im Mixer zerkleinerte Wasserlinsen verwendet. Solange alle Zutaten für Garnelen gesund und im getrockneten Zustand lange haltbar sind, gibt es also viel Spielraum für Abwandlungen des Rezepts.
Viele Grüße
Peter