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Rennschneckennachwuchs

linda winkelhöfer

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Hallo ihr,

schon seit Jahren möcht ich gern wissen, woran es liegt, dass Rennschnecken unter Aquarienbedingungen als nicht vermehrbar gelten.

Jetzt hab ich in einem Zuchtbecken für Salzwassergarnelen ein paar Jungschnecken entdeckt, bei denen es sich allem Anschein nach um Nertina sp. handelt. Die Elterntiere hab ich irgendwann mal als Zebrarennschnecken gekauft.

Das größte Schneckerl ist bereits ein paar Millimeter groß, man sieht den typischen Körperbau, und das Gehäuse hat sich auch schon dunkel gefärbt. Zeichnung kann man halt noch keine erkennen.

Eingeschleppt hab ich vermutlich die Larven mit ein paar Büschel Caulerpa serrulata aus einem Becken, in dem neben ostafrikanischen Brackwasser-Einsiedlerkrebsen (Clibanarius africanus, die sind mittlererweile so groß, dass sie den Neritinas nicht mehr ans Gehäuse gehen) auch die besagten Rennschnecken wohnen. An Mollusken gibt's dort sonst nur Turmdeckelschnecken.

Das Haltungsbecken ist ein 54 Liter-Aquarium.
Salinität: 2,5 bis 2,8% Salinität
Temperatur: 26°
Bepflanzung: Caulerpa serrulata, Gracilaria curtissae
Beleuchtung: 1x 15W T8 Narva biolight
Filter: Lufthebe-Schwammfilter

Beim 'Zucht'becken handelt es sich um eine 10 Liter-Faunabox ohne Bodengrund.
Salinität: 3%
Temperatur: derzeit zwischen 21 und 24° (unbeheizt)
Bepflanzung: Caulerpa serrulata
Beleuchtung: ESL Philips Tornado daylight 23W (entspricht 130W Glühlampenleistung)
Filter: Lufthebe-Schwammfilter
sonstiger Besatz: 6 Zwergseepferdchenfohlen NZ 201001, 1 Glasgarnele Palaemon cf. concinnus, ein paar marine Flohkrebse, Turmdeckelschnecken, Copepoden und ein paar Turbellarien.

Die starke Beleuchtung sorgt für sehr gutes Algenwachstum, das dürfte für die Entwicklung der Jungschnecken wichtig sein.

Es scheint tatsächlich am Nahrungsangebot zu liegen, und die Veliger-Larven dürften nicht pelagisch leben, sondern zum substratgebundenen Plankton gehören. Anfang Februar hab ich ein Etwas endeckt, das ich weder mit Copepoden in Zusammenhang bringen würde noch mit einer Turbellarie. Aber es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit anderen Molluskenlarven. Und dieses Etwas bewegte sich an der Scheibe.

Fotos reich ich abends nach.

Liebe Grüße
Linda
 
Hi Linda
das ist ja echt sehr intressant!
Ich bin schon die ganze zeit am überlegen ob ich meine zu geeierte Mangrovenwurzel mal in mein 12L "Feind?" Meewa lege.
Da kommt bei mir alles aus den Cubes rein was ein eventueller Feind sein könnte und ist echt ganz schön veralgt.

Ich freu mich schon auf deine Bilder und die weiteren Berichte.

LG Steffi
 
Hallo Steffi,

das halt ich für eine gute Idee. Wenn das Becken schön veralgt ist, dann wär's toll zu probieren. Vielleicht ist das (neben der Salinität) wirklich der entscheidende Faktor.

Ich hab bisher in keinem Aquarium ein derartiges Verhältnis von Lichtintensität zu Volumen und deshalb auch nirgendwo ein vergleichbares Algenwachstum.

Liebe Grüße
Linda

PS: Ins biotopforum hab ich schon heut in der Früh die Fotos reingestellt, und ein Foto von Becken (das ist wirklich net schön anzuschauen) gibt's da: http://www.riffaquaristik.at/forum/index.php?page=Thread&threadID=9293&pageNo=6 im Beitrag 119
 
Hi,

wie angekündigt hier die ersten Fotos ...

Liebe Grüße
Linda
 

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Das sieht gut aus, könnte tatsächlich hingehauen haben!

Viel Erfolg weiterhin, denke mal die kritische Phase ist noch nicht vorbei.

Vom Aussehen her könnte es aber wirklich passen!

LG
 
Mensch Linda, das wär echt klasse, wenn du das schaffst !
Drück die Daumen, dass die Kleinen groß werden - sieht aber doch schon sehr vielversprechend aus :)
 
Hallo ihr Lieben,

weil Mil@an jetzt in einem Thread geschrieben hat, dass ein Händler Nachzuchten von Zebrarennschnecken anbietet ...

Meine Schneckerln haben sich auch als Rennschneckenfake herausgestellt. Die Größte ist mittlererweile so weit gewachsen, dass ich sie beim gestrigen Wasserwechsel herausnehmen und genauer untersuchen konnte.

Es ist keine Neritina, soviel ist sicher. Ihr Gehäuse erinnert jetzt an das einer Turboschnecke, ist aber nicht genoppt, sondern in Längsrichtung gerillt.

Um welche Art es sich schlußendlich handelt wird sich zeigen, wenn das Schneckenkind größer ist, und für diesen Thread hat es auch keine Bedeutung.

Nach wie vor ist es ein Rätsel für mich, woher der Laich/die Larven herkommen. Möglicherweise von einem winzigen Stück einer Caulerpaalge, von der ich wenige Tage zuvor einen Buschen für ein anderes Becken gekauft hatte und davon eben einen Sproß auch in die Faunabox mit den Seefohlen gesetzt hab.

Gut, es sind jetzt noch ein paar weitere Schneckenbabies zu sehen, die wiederum ein bissl anders ausschauen. Aber das war bei meiner 'Großen' auch der Fall.

Es tut mir leid, dass ich in der ersten Euphorie (wie so viele vor mir) den Tag vor dem Abend gelobt hab.

Die Hoffnung aber lebt :)

Liebe Grüße
Linda
 
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