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Opae Ula, die rote Hawaiganele

cheraxfan

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15. Aug 2020
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Garneleneier
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Hi,
schon länger hatten sie mich fasziniert, im September 2020 startete ich dann mein Ula-Becken, wie immer wenn man keine Ahnung hat, mit romantischen Vorstellungen von einem funktionierenden Brackwasserbiotop. Den Vordergrund wollte ich mit Korallengestein aus meinem Fundus gestalten das von Lava verschüttet wird. Da Ula's als Schwebelarve geboren werden sollte das Becken keinen Filter sondern nur einen Luftheber haben. Hier noch ohne Lava.
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Mein Korallengestein ist früheres Lebendgestein und war entsprechend organisch belastet. Nach ein paar Tagen hatte ich einen Nitritwert der erst durch 8-fache Verdünnung messbar wurde. Ein Außenfilter wurde mit Phosphat abbauendem Granulat bestückt und angeschlossen, das lief so ca. 2 Wochen.
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In der Zwischenzeit machte ich mich auf die Suche nach Brackwasserbakterien, um es abzukürzen es gibt kein passendes Produkt im Handel. Nach einigem Hin und Her sah das Becken Ende Okt. dann so aus.
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Ich wähnte mich am Ziel angekommen, hatte inzwischen doch noch einen HMF eingebaut und hoffte darauf das die "Brackwasser ressistenten Pflanzen" irgendwie durchkommen. Am 06.11.20 setzte ich 20 Halocaridina rubra ein. Die versammelten sich wie es sich für Garnelen gehört, alles war ok.
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Bald darauf waren sie weg, so gehört es sich nämlich für Ula's :) Dafür machten sich Cyanos breit auch sonst lief das Becken nicht rund.
Dann kam der alles entscheidende Tipp. So geht das nicht, vor allem der Filter muss raus, informiere Dich mal. Da stand ich nun und konnte nicht glauben das es eine Garnelenart gibt die meine gesamte Vorstellung von Aquarium umwirft, überhaupt was sollte das sein ein Aquarium ohne Wasserbewegung, das gibt doch eine stinkende Brühe, so meine Gedanken. Trotzdem machte ich mich ans Werk, ich entfernte den Filter und überließ das Becken sich selbst. Die Ula's musste ich drin lassen, ich hatte nichts Besseres.
Wie erwartet fiel die sowieso wacklige Biologie des Beckens in sich zusammen, das Wasser wurde trübe und ich musste zusehen. Nach und nach stellten sich Copepoden ein und Perlschnuralgen (Algen die an winzigen Bläschen nach oben wachsen), die Copepoden wurden immer mehr.
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Auch das verging,die toten Copepoden bildeten dicke Polster an manchen Stellen.
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Anfang Januar versuchten noch einmal Cyanos sich zu etablieren, dem fielen dann die letzten Reste meiner Süsswasserpflanzen die bis dahin gut 3 Monate ausgehalten hatten, zum Opfer. Die Cyanos wiederum mochten das Auffüllen mit Osmosewasser nicht und verschwanden. Ganz erstaunlich was eine kleine Dichteänderung von 1l Osmosewasser auf gut 45 L (54er Becken)bewirkt.
So langsam kam das Becken in einen brauchbaren Zustand, es bildeten sich sehr dünne Fadenalgen die ich gelegentlich mit einem Stäbchen aufwickle. Inzwischen habe ich noch 20 Ula's dazu gesetzt denn 20 Garnelen von 1 cm Länge in einem 54 L in dem der gesamte hintere Teil nicht einsehbar ist, ist zu wenig.
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Fortsetzung folgt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
Um Ula's zu halten braucht es nicht viel. Einen Glasbehälter der wenigstens 5 Liter fassen sollte, etwas Korallensand als Bodengrund und Kalkreserve, Lavasteine, die zum Grillen reichen, da man eh nie alle braucht habe ich die schweren weggetan. Osmosewasser oder dest. Wasser, Meersalz für Korallenbecken, ein Messgerät um den Salzgehalt zu bestimmen, ich benutze ein Refraktometer man kann auch ein Aräometer nehmen. Dann braucht man noch eine Waage die aufs Gramm genau sein sollte. Für die Bildung von Grünalgen braucht man Licht, ein passendes Fenster kann reichen, direkte Sonne sollte nicht sein. Der beste Dichtebereich für Ula's liegt zwischen 1.008 und 1.014. ich habe mein Wasser mit einer Dichte von 1.010 hergestellt und am Aquarium eine Markierung für den gewünschten Wasserstand gemacht, so kann ich ganz gemütlich Osmosewasser nachfüllen ohne viel Gemesse. Diese Garnelen mögen einen wechselnden Salzgehalt, den erreichen wir durch Verdunstung und Nachfüllen. Dieses Nachfüllen von Osmosewasser ist die einzige Tätigkeit , außer Putzen der Frontscheibe die anfällt und die erlaubt ist. Außerdem gilt das Ula-Reinheitsgebot: Osmosewasser, Meersalz, Korallensand, Kalkstein, Lava, Licht sonst nichts, gar nichts, Kalkstein kann man weglassen. :no: Ula's werden nicht gefüttert, sie nehmen auch nichts an. Sie ernähren sich ausschließlich von den im Becken wachsenden Algen. Ula's werden auch nicht gezüchtet, sie machen das wenn sie wollen, wenn sie nicht wollen dann eben nicht. Genau genommen ist es das perfekte Aquarium.
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Am Anfang dachte ich die haben verschiedene Farben, Tatsächlich könnte auf allen Bildern die gleiche Garnele sein und die Bllder alle in 2 Stunden aufgenommen. Wenn es ihnen gar nicht passt sind sie alle hell. Wenn es ihnen aber passt wechseln sie die Farben wie sie wollen, da sitzt dann eine helle neben einer roten. Möglicherweise kommunizieren sie auch so.
Seit 2 Tagen sind bei mir alle großen Weibchen verschwunden und die anderen sind verdächtig ruhig, ich glaube ich bin guter Hoffnung. :banghead:
 
Hallo Hans,
falls das mir galt - ich habe nie gesagt "...informiere dich mal"! :D

Sieht doch gut aus. Ich drücke sämtliche Daumen, dass die versteckten Damen bald tragen :yes:

LG
Karin
 
Hallo Ihr beiden,
meine Ulas färben sich auch ... wie sie wollen. Beinahe durchsichtig weiße neben ganz dunklen. Weiß = Stress muss so nicht immer stimmen.
LG
Andrea
 
Diese Halymenia oder eine die ihr sehr ähnlich sieht, die deiner sehr ähnich sieht, habe ich bei meinen Ulas im Becken. Uns sie lebt (oder ist zumindest mal am Stein fest gewachsen)
Mie ist nur nicht klar wieviel Licht die Alge möchte/braucht... und ich dachte, du hast sie und kannst mich da beraten...
Bischen leidet mein "rotes Gewächs" unter dem Algenbewuchs, der auf ihr gedeiht.
LG
Andrea
 
Bei mir hats gar keine Pflanzen, da ist zwar noch etwas Süsswassertang und auch roter Meerestang aber da warte ich eigentlich nur darauf das sie weg sind.
 
Ah, ok, thanx. Das auf dem 3. Foto sah nach diese Halymenia aus. Planzen habe ich auch nicht, nur Algen.
Auf den Steinen so goldfarbene. Vielleicht werden daraus ja mal grüne, wie ich das bei Fotos anderer Brackbecken sehen kann.
Außer warten, was sich im Becken entwickelt, mach ich auch nichts.
Heut habe ich eine Ula mit `nem langen Faden hinten dran gesehen - offensichtlich finden die was zum Futtern.
Als Neuling gucke ich natürlich dauernd ob ...
die Schnecken sich blicken lassen,
die Ulas unterwegs sind,
die Algen wachsen oder absterben.
Und frage mich:
Es sollte 6 große Schnecken sein, ich sehe aber nie mehr wie 3, wo sind die Biester? Irgendwo eingeklemmt? Verendet?
Wo, zum Teufel, sind die Ulas? Einige sind immer unterwegs - aber der Rest? Pennen die? Wo? Warum hat eine "schmutzige" Fühler? Können Ulas ihre Fühler putzen?
Ich hätte 1000 Fragen - eine davon war das rote Gewächs.

LG
Andrea
 
Diese Halymeria habe ich mir mal angeschaut, je nachdem welches Bild ich nehme, könnte dieser rote Tang so etwas sein. Der ist aus dem Meerwasser. Das sich die kleinen niedlichen Tierchen nicht blicken lassen ist normal, ich habe 40 Stück eingesetzt und wenn ich 10 auf einmal sehe ist es viel. Die pennen nicht, die wandeln im Finsteren das ist auch ihr Lebensraum. Ich bin von den Krebsen her gewöhnt Tiere zu füttern die man nie sieht :D
In meinem Becken verzichte ich auf grössere Schnecken (kleinere habe ich auch nicht), ich befürchte das die sich entweder verklemmen oder das ganze Gebilde zum Einsturz bringen.
 
Hallo Hans,
Bei mir hats gar keine Pflanzen, da ist zwar noch etwas Süsswassertang und auch roter Meerestang aber da warte ich eigentlich nur darauf das sie weg sind.
Dein rote Meerestang/Halymenia wird möglicherweise nicht einfach verschwinden, bei mir hält es sich. Mein rotes Gewächs macht bisher keinen Ärger, bleibt also erstmal drin.
"Die pennen nicht, die wandeln im Finsteren" :smilielol5: Ok, das hört sich an wie ein Klappentext von Stephen King. Bei mir können sie sich eigentlich gar nicht zwischen Steine verziehen oder dahinter, aber trotzdem unsichtbar sein, das bekommen sie prima hin.:arrgw:
Die ersten 3 Tage waren sie nur unterwegs, da habe ich mich mega gefreut. Jetzt habe ich den Eindruck, sie sitzen irgendwo, gut getarnt, bis sie Kohldampf haben, schwirren los, futtern, und verziehen sich wieder und - verdauen.
Und wachsen ... hoffentlich ... schnell. Die meisten sind so um die 5 -6 mm.

Weißt du wie lange eine Ula braucht mit "ausgewachsen sein"?

Das mit den Schnecken ist so eine Sache, bei den großen bin ich mit auch nicht so sicher, ob die es auf Dauer schaffen, sich nicht irgendwo zu verkemmen. Am Tag stecken sie vermutlich irgendwo im Korallensand verbuddelt, abends "wandeln die im Finstern". Das sie das Becken umbauen, traue ich ihnen nicht zu.
Bei den Kleinen sieht es anders aus, die sind immer (erstaunlich flott) unterwegs und wirklich zu klein um sich festzufahren. Wenn das mal so viele sind, das ich sie absammeln kann/muss, wären sie eine Option für dein schneckenfreies Becken. Ich finde sie einfach nett. :yes:

LG
Andrea
 
Das ist eine Metapher dafür das die Ulas nicht nur im hellen Teil dieser Ponds leben, sondern auch weit innen in den Spalten der Lava. Keine Ahnung wie lange die brauchen um geschlechtsreif zu werden. Was hast Du für Schnecken?
 
ich hab Nadel-Kronenschnecken, Melanoides Tuberculata und Neuseeländische Zwergdeckelschnecken, Potamopyrgus antipodarum
 
Nadel-Kronenschnecken, Melanoides Tuberculat
Bevor Du Dir einen Knoten in die Finger schreibst, wir nennen die schlicht TDS :) Unter den Kronenschnecken gibt es einige Brackwasserkandidaten wie die TDS oder die Th. winteri (ja ich weiß die hat einen neuen Namen). Ganz am Anfang hatte ich 3 Th. winteri eingesetzt, die dann bald weg waren, 1 habe ich verklemmt gefunden, die anderen beiden nicht. Vor ihrem Ableben muß aber eine noch 2 Babys zur Welt gebracht haben, die schnecken immer noch rum, in ihrer typischen Kiestaucher-Manier. Deswegen habe ich diese Sorge das sich große Schnecken, zumindest bei mir mit den großen Korallenbrocken, verklemmen könnten.
 
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen dieses Becken aufzulösen. Bereits mein Anfangskonzept mit dem Korallengestein war ein Fehler, dann wurde das Becken wärend der Einlaufphase umgebaut (Technik raus), das Lich ist auch zu hell, der Standort evtl. zu unruhig, jedenfalls sind die Tiere kaum zu sehen. Bereits seit Nov. 20 läuft eine "Vase" ein, die total technikfrei ist und am Fenster Morgensonne bekommt, dort habe ich bereits die letzten Tage 10 Ulas einquartiert, diese zeigen ein ganz anderes Verhalten als die im Becken. Die restlichen Ulas werden die nächsten Tage noch umziehen.
Als ich gesten die Steine aus dem Becken genommen habe ist mir aufgefallen das es dort ausgeprägte Temperaturzonen gibt, in dem Steinhaufen war das Wasser soviel kühler das ich es an den Fingern gemerkt habe.
 
Hallo Hans,
bitte berichte weiter was sich am Verhalten der Ulas ändert!
Und ein Foto deiner "Vase" wäre auch ganz prima! Wieviel Liter hat sie?
LG
Andrea
 
Logisch berichte ich weiter, jetzt muss ich erst mal die ganzen Tiere umsetzen. Der Brackwasserinhalt der Vase sind 4,5 L und mit dem Umsetzen lasse ich mir Zeit. Nach den ersten 3 wurde das Wasser leicht trüb, als es wieder klar war kamen die nächsten 3... seit vorgestern sind es nun 10 heute kommen noch mal 10 dazu, die restlichen dann übermorgen.
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Hallo Hans,
thanx für die Info.
Wenn man Fehler im Konzept erkennt und darauf reagiert: :thumbup: :thumbsup:

Falls sich bei dir herausstellt, großes Becken mit wenig Ulas = sie sind praktisch unsichtbar,
kleines Becken = verältnismäßg größere Population = Tiere fühlen sich sicherer = sichtbar

dann fahre ich mein 17l Pfützchen neu ein - denn meine sind auch nur selten zu sehen!

LG
Andrea
 
Ob es an der Beckengröße, an der Art der Einrichtung, am Standort oder was auch immer lag, in das Becken habe ich 40 Tiere eingesetzt, am guten Tagen sah ich mal 5-7, an schlechten gar keine. Nachdem ich gestern ausgeräumt hatte sah ich das die meisten noch da sind, hätte mich auch gewundert im allgemeinen findet man tote Garnelen leichter als lebende und ich hatte keine Leichen gesehen.
 
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