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"Neues" 30 Liter Becken

SannyB.

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Garneleneier
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Hallo zusammen,

ich bin ein kompletter Neuling in der Garnelenhaltung ... mein 30L Becken läuft jetzt schon 5 Wochen ein, jetzt möchte ich langsam Garnelen rein setzen, nun meine Fragen:

1. Wie viele Tiere für die Beckengröße?
2. Kann ich verschiedene Arten zusammen setzen?
3. Wenn ja wie viele Arten?

Ich kann mich nämlich noch nicht so wirklich entscheiden, was für eine Art ich halten möchte ... die sind fast alle so schön/nett ... und es gibt ja einige die für Anfänger geeignet sind.

Es wäre schön, wenn mir jemand weiter helfen könnte ... ich möchte den Tieren ja nicht schaden.

Vlg Sanny
 
Moin moin Sanny,

also zu
1. In 30 Liter passen eine Menge Garnelen, allerdings würde ich als Startbesatz ca. 10 nehmen, da sich viele Arten z.B. Red Fire doch sehr stark vermehren können.
2. Kannst du, würde ich aber nur bedingt empfehlen, da sich die meisten Arten kreuzen und mit der Zeit die Möglichkeit besteht das sie ihre Farbe verlieren. Außerdem kann es sein das die eine Art die andere verdrängt. Bleibe am Besten bei einer Art.
3. Siehe 2 :-)

Munter bleiben
Nick
 
Hallo Sanny,

erstmal, Willkommen im Garnelen-Forum.

5 Wochen Einlaufzeit sind super, gut, dass Du erst jetzt an den Besatz denkst!

Dein 30iger-Becken würde ich mit 10-15 Tieren starten, bei mir hat sich das als ideale Startzahl herausgestellt.

Verschiedene Arten, ich bevorzuge Artenbecken, aber das ist Geschmackssache. Selbstverständlich müssen bei gemischten becken die Wasserwerte für alle Arten passen; auch die Problematk der Kreuzung verschiedener Garnelen, bei denen meist farblose / braune Tiere herauskommen solltest Du im Blick haben. Ein Blick in eine Kreuzungstabelle hilft da.

Welche Arten Dir gefallen ist eine Seite der Medallie, die andere sind Deine Wasserwerte. Kennst Du sie? erst mit ihnen kann man Dir einen Tipp für einen möglichen Besatz geben! generell verzeihen die farbformen der "Neocaridina-Familie" mehr Anfängerfehler und es gibt sie in vielen tollen Farben. Leider kreuzen sie sich untereinander.

Gruß Thomas
 
Die Empfehlung von 10-15 Tieren für den Anfang ist sicherlich sinnvoll. Wie viele Tiere Du insgesamt in 30 Liter halten kannst, hängt von mehreren Faktoren ab: Struktur des Beckens, Filterung und Bepflanzung etwa. Wenn Du neben den Garnelen noch andere Tiere halten möchtest, ist das natürlich auch von Bedeutung für die Frage des Gesamtbesatzes. Als Faustformel habe ich mal etwas von 1 Garnele pro 0.5 Liter Wasser gehört, aber so pauschale Angaben sind immer mit Vorsicht zu genießen.

Zur Frage der Artenvielfalt ist der erste wichtige Hinweis, nämlich derjenige auf die Kreuzungstabelle bereits gegeben. Dabei muss man natürlich ehrlicherweise sagen, dass es ohne weiteres möglich ist, sich kreuzende Arten zu halten. Den Tieren macht es nichts aus, wenn in den nahwachsenden Generationen keine Farbvielfalt mehr zu erkennen ist. Die Haltung von Kreuzungsgarnelen widerspricht aber meist den Interessen des Halters, eben weil wie erwähnt die Farben zurückgehen und Du zudem für Hybriden kaum Käufer/Abnehmer finden wirst, wenn die Population ingesamt zu groß für Dein Becken wird. Gerade bei 30 Litern empfiehlt es sich daher, auf die Kreuzungstabelle genau zu achten.

Nicht kreuzende Arten lassen sich meines Erachtens ohne weiteres zusammenhalten. Du wirst hier im Forum, wie auch schon in der ersten Antwort, vielfach das Stichwort "Verdrängung" lesen. Ich habe dazu mehrere Diskussionen hier verfolgt, ohne dass für mich überzeugend oder auch nur nachvillziehbar dargelegt worden wäre, worin diese Verdrängung in einem kontrollierten Becken eigentlich bestehen soll.

Überlicherweise werden zwei Schlagworte angeführt: (1) die eine Art vermehrt sich schneller als die andere und (2) die Ähnlichkeit der weiblichen Sexuallockstoffe führt zu geringeren Fortpflanzungsraten.
Das erste Argument ist überzeugend, wenn man davon ausgeht, dass die Vermehrung nicht kontrolliert wird und der zur Verfügung stehende Raum begrenzt ist. Wenn man etwa von einer Maximalzahl von 60 Tieren ausgeht, würde ide produktivere Art diesen Wert schneller erreichen und bei "frei" werdenden Plätzen diese schneller besetzen können. Dieser Effekt findet aber sein Ende, wenn der "Überschuss" der produktiveren Art durch Selektion oder sonstige Herausnahme begrenzt wird.
Das zweite Argument überzeugt mich bereits theoretisch nicht. Das von einem artfremden Weibchen zu Unrecht angelockte Männchen hört doch nicht auf, sich fortpflanzen zu wollen. Ebensowenig blockiert es das paarungsbereite Weibchen für ein anderes artgleiches Männchen.

Theoretische Argumente für das Artbecken sehe ich demnach nicht, mit einer Ausnahme: in sehr kleinen Becken (12 Liter und weniger) könnten pro Art nur noch so wenige Tiere gehalten werden, dass die Vermehrung einfach durch die geringe Zahl potentieller Elterntiere schwierig werden könnte. Dieses Problem solltest Du aber bei 30 Litern nicht haben.

Dass Du natürlich darauf achten musst, dass die verschiedenen Garnelenarten von den Haltungsbedingungen zueinander passen, wurde bereits erwähnt.

Die Überlegungen zur theoretischen Möglichkeit, zwei Arten zu halten, gelten natürlich auch für drei oder mehr Arten. In einem 30-Liter-Cube würde ich mich allerdings dennoch auf höchstens zwei Arten beschränken: zum einen sollte jede Zuchtgruppe die Möglichkeit haben, auf das doppelte bis dreifache der Ausgangszahl anzuwachsen, was bei dem geringen Gesamtraum für zwei Arten noch unproblematisch ist, ab drei Arten aber zum Problem werden könnte.
Daneben gibt es ein ästhetisches Argument, dass ich gern mit dem Satz umschreibe, "bunt ist keine Farbe". Damit will ich sagen, dass die Wirkung eines Tieres erheblich stärker ist, wenn es in einer größeren Gruppe gehalten wird, als wenn viele kleine Gruppen aufeinandertreffen. Zwei optisch signifikant unterschiedliche Arten sind ein effektvoller Kontrast, drei ein Sammelsurium. Das ist aber letztlich natürlich eine Geschmacksfrage.
 
Erstmal danke für die tollen Antworten!
Ihr habt mir schon mal ein ganzes Stück weiter geholfen, alleine schon durch die Kreuzungstabelle, fielen schon ein paar Arten weg die ich gut fand. Ich werde mich jetzt auch höchstens auf zwei Arten beschränken, vielleicht fange ich auch wirklich erst mal mit eine Art an.

Zu der Frage, mit den Wasserwerten: Ich kenne die Wasserwerte, ich messe sie regelmäßig, wie in meinem großen Becken auch.
Temperatur: 22° C ph: 6,8 GH: 10°dGH

Das Becken ist dicht bepflanzt, mit Wurzel und Stein als Deko. (Würde euch gerne ein Foto zeigen, bekomme ich aber irgendwie nicht hin).

VLG SannyB.
 
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