
Hallo zusammen,
Tigerbienen, Taiwaner, Red & Black Bees - im Hobby tummeln sich ziemlich viele Garnelen, deren Ursprung schon lange nicht mehr deutlich ist. Dem allgemeinen Kreuzungswahn ist leider auch so manch alter Stamm zum Opfer gefallen, der eigentlich stabil war und durchweg hübsche Garnelen hervor brachte.
Dass neben Bienengarnelen auch Tigergarnelen in den Stammbäumen der heute angesagten Zuchtformen wie den Pinto-Garnelen zu finden sind, dürfte schon länger kein Geheimnis mehr sein. Viele Wege führen zum Ziel, manche erweisen sich aber auch als Einbahnstraße. Ich meine damit nicht nur teil- oder infertile Tiere in der Nachkommenschaft, sondern auch solche mit Deformationen, wie sie immer häufiger auf Ausstellungen und Fotos gezeigt werden.
Ich habe nun einmal ganz bewusst einen anderen Weg beschritten und beschäftige mich seit geraumer Zeit mit der Verpaarung von reinen Ausgangstieren unterschiedlicher Arten. Da die Versuche sicher noch länger andauern - bei mir tragen gerade (erst) die Weibchen der F2-Generation - und doch eine gewisse Arbeit damit verbunden ist, möchte ich nicht ganz genau auf die Ursprungstiere eingehen. Ein Elternteil gehört jedenfalls zu einer Art aus der Hummelgarnelenverwandtschaft. Tiger- und Bienengarnelen sind jedenfalls nicht beteiligt.

Auf dem Foto ganz oben ist eine Garnele der F1-Generation zu sehen. Auf dieser Aufnahme ist es das linke Exemplar, während das Tier rechts zur 2. Tochtergeneration (F2) gehört.

Was ich bei solchen Garnelen der F2 interessant finde, ist der hohe Weißanteil im Kopfbereich. Bisher sollte ich 20 bis 30 solcher Tiere besitzen, was nicht ganz eindeutig ist, da das Aquarium rund 150 Liter Inhalt hat und gut strukturiert ist.

Die Farbe ist gewöhnlich dichter als auf den Fotos zu sehen, aber ich habe die Garnelen in ein Fotobecken gesetzt, und da konnte man praktisch zusehen, wie sich die Pigmentzellen zusammenzogen.

Was mir auffiel: Alle der so gezeichneten Exemplare besitzen auch ein typisches dunkles Streifenmuster auf dem Hinterkörper. Dabei sind vier rudimentäre Streifen ventral angeordnet, ein fünfter sitzt ziemlich genau in der Mitte des Hinterleibs.
Sicher gibt es noch viel zu tun, um aus dieser Hybridform einen attraktiven Stamm zu züchten. Warten wir einmal die F3 ab, dann kann man schauen, wie Farbe und Zeichnung sich dort aufspalten und ob es Sinn macht, mit einer Selektionszucht zu beginnen.
Bis dann,
Friedrich