Hallo,
normaler Weise müssen die gewöhnlichen Schnecken nicht extra ernährt werden, da sie von Resten des Aquarienbetriebs, totem Pflanzenmaterial oder Aas leben. Im Sonderfall "frisch eingerichtetes Aquarium", kann es bei plötzlich hohen Besatzdichten zu Nahrungsmangel kommen, da sich die Populationsgröße nicht nach dem Nahrungsangebot entwickelt hat sondern durch Besatz vorgegeben wurde. Obgleich mir nicht klar ist, wie viel Du alle zwei Tage fütterst, kommt es eigentlich nicht so sehr auf die Anzahl der Schnecken an, sondern darauf, wie gut die Bakterienstämme entwickelt sind, die die Ausscheidungen der Schnecken in Pflanzenverfügbare Nährstoffe umwandeln. Tendenziell würde ich eher weniger füttern um die Schnecken gar nicht dazu anzuregen ihren Bestand zu vergrößern. Zwei PHS können bei guter Versorgung innerhalb von drei Monaten ein 54l Becken derart mit Jungtieren bestücken, dass ein kleiner Garnelenstamm Probleme bekomt, dass Futter zu finden, bevor es schon wieder weg ist. Ohnehin kann es zu Problemen führen wenn z.B. in Zuchtbecken viel gefüttert wird, da sich die Schnecken sehr stark vermehren und man dadurch wiederum viel Füttern muss, um deren Verbrauch wieder auszugleichen. Der Effekt ist dann, dass man noch mehr Schnecken bekommt und diese bekämpfen oder absammeln muss. Nicht selten erwächst dann aus so einer Schneckenplage der Gedanke mit ein paar Raubschnecken oder einem Kugelfisch gegenzusteuern, ein Weg der in den meisten Fällen zu weiteren Problemen führt.
Wie hoffentlich klar wird, ist es wichtig sich über jeden Schritt Gedanken zu machen und sich anstelle von Ungeduld besser durch Scharfsinn und eine kritische Einstellung gegenüber vermeintlich einfachen Lösungen leiten zu lassen. Auch wenn man Gefahr läuft, grade mit Anfängerfragen von missgelaunten Forummianern auf die Suchfunktion verwiesen zu werden (hilft sicher auch, nur nicht immer) sollte man sich auch für keine Frage zu schade sein. Im Interesse der Beckenbewohner.