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Korrosion²

Mescalero

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Hallo zusammen,

vor einiger Zeit war ich bei Gaus (3000 Aquarien!) und kurz danach beim Cichlidenstadel und bei beiden gab es massenhaft und in jedem Becken weiße TDS. Ich habe die wirklich erst für eine andere Art gehalten.

Erst beim genauen Hinsehen erkannte ich, dass es unsere ganz normalen Malayischen TDS sind, allerdings nahezu komplett weiß.

Kürzlich habe ich einen Fischfreund besucht, der überwiegend Corydoras hält und auch bei ihm gab es diese weißen Schnecken, in jedem der ~30 Becken.

Jetzt könnte man annehmen, das harte, alkalische Wasser passt nicht richtig und der Stoffwechsel ist eventuell gestört, als Ergebnis fehlt das Pigment bei den Schnecken in den Barschbecken. Der Corydorasmensch hat aber in seinen Aquarien völlig anderes Wasser (Regen und Osmose) aber identisch weiße Schneckenhäuser.

Woran liegt es also? Ein paar Exemplare habe ich mitgenommen und zu meinen Endlern gesetzt.....aus meiner früheren Zeit kenne ich eigentlich nur komplett grüne TDS ohne jedes Weiß.
 
Hei, die Korrosion liegt an Vorgängen im Filter. Das kenne ich auch. Je größer der Filter und je seltener der sauber gemacht wird, desto schlimmer.
Selbst wenn er beim Auswaschen eigentlich sauber ist.
Obwohl die Wasserwerte top sind.
Denitrifikation,
oder Phosphatdepot, das Calcium bunkert.
Auch Eiweiß und Chitinmangel könnte damit zu tun haben. weil wenn die Bastschicht schwach oder beschädigt ist, gehen die Gehäuse auch kaputt.

In techniklosen Pötten, bleiben die Gehäuse wunderschön.
Ich habe ein Becken mit einer groben Matte ausgestattet, weil ich Hoffnung hatte, das die Jungfische durch die Matte schwimmen, zum Licht das ich dort für die Nacht angebracht habe, aber sie haben mir den Gefallen nicht getan. Die Matte filtert genauso gut, wie eine Feine, nur das die anaeroben Zonen fehlen. Mulm bleibt auf dem Boden liegen und kann dort bequem abgeholt werden.

Dicke Bodengründe, viel Mulm zerstört genauso Gehäuse, wie ein großer Filter.
Habe letzte Woche Microbelift Gravel Cleaner angeschafft. Das sind Bakterien, die helfen sollen, große Mulmmengen abzubauen.
Habe jetzt im 240er angefangen und es tut sich schon was. Die Jahrelang wie festgetackerten Werte haben sich verändert. (Nitrat und Nitrit nicht nachweisbar wie eigentlich immer. GH ist gestiegen und der PH auch. Kh kann man plötzlich ablesen. Die Farbe war immer so wischiwaschi...undefinierbar. Jetzt ein ganz klares KH 3
Das Zeug könnte den Nebeneffekt haben, das Phosphat sich wieder löst und gebunktertes Eisen und Calcium wieder abgibt. Dadurch wachsen die Pflanzen wieder besser und verbrauchen Co2, was den Ph ansteigen läßt. So stelle ich mir das aktuell vor.
Ich will den Gravelcleraner Kurmäßig anwenden. Hoffe das diese Bakterien nicht permanent zugeführt werden müssen, sondern sich im Becken etablieren. Ich will nicht ständig das Zeug kaufen und benutzen. Hoffe der Effekt bleibt erhalten. Bin auch mit der Erhaltungsdosis gestartet, nach Grundreinigung (wobei ich damit noch lange nicht fertig bin) und die Erhaltungsdosis wird alle 4 Wochen gegeben.

Große Mulmmengen schlucken auch Nitrat weg, was den Pflanzen dann fehlt.
Hatte es davon schon im "Old Tank Syndrom" Thread.

Meistens haben die Leute kein Problem mit den weißen Schnecken. Aber als Liebhaber von besonderen Schnecken kämpfe ich damit schon viele Jahre. Soviel Mulmen, WW und putzen kann man garnicht, das der Effekt ausbleibt.
Es gibt bei mir Becken, die Mulmschleudern sind und wo auch nur mit Lebendfutter oder wenig Futter, Berge von Mulm entstehen, die sich auch mit ständigem Entfernen nicht in Griff kriegen lassen und andere sind blitzblank und ich finde keinen Mulm, obwohl stark gefüttert wird und viele Fische drin sind.

Aquarien sind einfach Mysterien..jedes für sich allein ein Individuum.
VG Monika
 
Hier mal ein schlechtes Foto. Bei der Schnecke ist der erste Gehäusegang sogar noch pigmentiert, andere Tiere waren komplett weiß. 20240930_082617.jpg
 
Als zusätzliche Idee:
Werden die Schnecken bei den Fischleuten zusätzlich gefüttert? Oder sind sie reine Abfallverwerter, die quasi Mangelerscheinungen haben könnten, die sich im Haus zeigen?
Womöglich dann noch in großen Mengen, wie sie bei den TDS laut den mir bekannten Halterberichten gerne entstehen?

Hintergrund der Idee: Wenn ich bei meinen Spixi nicht aufpasse, es zu viele werden und ich dann noch die Nährstoffe (Protein sollte es bereits genug geben) vernachlässige, werden die Häuser auch weiß.
 
Hi Luca, die Schnecken müssen von den Restern leben, extra gefüttert werden sie bei den erwähnten Leuten nicht und bei mir auch nicht. Wurden sie früher, als sie noch grün waren, aber auch nicht.

Es ist natürlich gut möglich, dass irgendein Mangel vorliegt. Ich habe ein älteres, sehr gut und stabil stehendes Pflanzenparkbecken ohne Bodengrund aber mit einer dicken Mulmschicht. Da leben nur ein paar PHS und Blasenschnecken drin und ich  glaube, dass die Bedingungen in diesem Becken optimal sind. Vielleicht setze ich welche rein....und besorge sogar extra Schneckenfutter um auszuschließen, dass es ihnen an etwas fehlt was sie über die Nahrung aufnehmen (müssen).
 
Hei, TDS können ja auch die GH in einem Becken gewaltig nach unten ziehen.
Das stimmt schon.
Da ich damit aber schon viele Jahre kämpfe, bin ich der Überzeugung, das selbst, wenn Schnecken durch gutes Futter und genug Mineralien kräftige Häuschen aufbauen, sie im Nachgang von entstehenden Säuren und Calciumräubern, bei der sauerstoffarmen Nitrifikation ( fleißig arbeitende Filter verbrauchen GH und KH) wieder geklaut kriegen. Phosphat reißt auch Calcium an sich und gibt es normal nicht mehr her.

Beeindrunckend sind TDS in Becken von Diskuszüchtern. Die haben ja sehr weiches Wasser und trotzdem schöne TDS. Ich glaube nicht, das die TDS dort extra gefüttert werden. Es liegt an der Hygiene und den Haltungsbedingungen, die für Diskus, oder auch L-Welse einfach notwendig sind.

Für mich steht fest. Boden und Filter regelmäßig von Mulm und Phosphatdepots befreien, dann sind auch die Gehäuse schön. Das kann ich bewußt herstellen. Nur bei den Tylos und Koreanischen hab icih immer Probleme, weil das einfach zu viele sind, gemessen an ihren Becken. Bei den Tylos bin ich im mom sehr motiviert, weil ich die Kardinalsgarnelen mal wieder auf die Höhe bringen will. Das hat schon Auswirkungen...ist aber auch relativ anstrengend. Da ist dranbleiben gefragt. Ich hab mir jetzt eine Minipat gekauft, die soll einen groben Filterschwamm mit Feinstrumpfhose drüber bekommen, um den ganzen Dreck der kleinen Fressmaschinen einzusammeln. Dann hoffe ich auch auf bessere Gehäuse, weil wenn dieser Schnellfilter regelmäßig sauber gemacht wird, werden eben diese Depots entnommen. Der Dennerle XL Eckfilter muß dann nicht mehr jede Woche sauber gemacht werden. Was ja auch nicht dienlich ist.
VG Monika
 
Hi Monika, das stimmt absolut. Die Auswirkungen komischer Reaktionen aufgrund sich über längere Zeit angesammelter Stoffe überblicken wir ja nur teilweise, das ist eine ziemlich komplexe Sache. Sehen kann man sie aber mehr oder weniger deutlich! An den Pflanzen, an plötzlich auftretenden Algen wo vorher keine waren, nachlassender Vermehrung von Tieren. Da passiert immer etwas im Verborgenen...

So "Tabula Rasa" ist bestimmt nicht übertrieben, wenn ein Becken mal eine gewisse Standzeit hat. Nur mit Wasserwechsel, Filter reinigen und bissl Mulmen kommt man nicht weit genug, da muss man schon mal bis zur Bodenplatte runter mit der Mulmglocke, zumindest wenn Kies drin ist.
 
Von den Vorgängen im Mulm und was daraus so alles entstehen kann, habe ich üüüüüberhaupt keine Ahnung. Darum lese ich da einfach nur mit. :)
 
! An den Pflanzen, an plötzlich auftretenden Algen wo vorher keine waren, nachlassender Vermehrung von Tieren.
Ja, an den Pflanzen merkt man es und das man NItratdünger, Eisen und Phosphat reinschütten kann, soviel man will und alles ist am nächsten Tag alles wieder weg.
Mulm bzw. die umwandelnden Bakterien produzieren auch Co2, welches die KH knackt, es wird immer saurer.
Auch Algen kommen nicht, sondern verschwinden und fühlen sich nicht mehr wohl. Nach eifrigen Grundreinigungen können sie aber wieder explodieren. Die lauern irgendwo im Eck und brechen dann wieder aus, allen vorran, Cladophora...
Tiere können mäkelig fressen, muß aber auch nicht sein, weil alles was ihnen den Apetitt verdirbt gleich gebunden wird.
Man misst die wichtigsten Werte und alles ist niedrig, weil gebunden. Dann kommen so Sprüche wie, die Wasserwerte passen oder sind sogar perfekt.
VG Monika
 
Hallo zusammen,

wenn man die chemischen Vorgänge im Mulm betrachtet, kann ich hier auch keinen wertvollen Beitrag leisten :nono:.

Ich kann nur von meinen Beobachtungen in meinen beiden techniklosen Schneckenvasen berichten. Hier bildet sich der lockere, flockige, hellbraune Mulm, den ich so alle 2 Wochen absauge. Die Idee habe ich mir bei Monika abgeschaut. Von allein hätte ich mich sonst wahrscheinlich nie an das Projekt Schneckenvase gewagt.

Bei den koreanischen TDS-Nachwuchs sind die Gehäuse hier makellos. Die größten sind jetzt ca. 8, 9 mm groß. Es sitzen sicher 100 Nachwuchsschnecken von 2 bis 9 ml Größe in etwas mehr als 4,5 Liter Wasser.

Bei den Purple Haze ergibt sich ein ähnliches Bild. Die werden scheinbar schon mit Gehäuseschäden geboren. Auf Bild 1 sind Nachwuchsschnecken, die ich in eine Vase umgesetzt habe, auf Bild 2 sind Nachwuchsschnecken, die ich im Aquarium drin gelassen habe. Dabei hat das Aquarium gerade mal eine Standzeit von 4 Monaten. Die Anzahl der Schnecken auf die Liter betrachtet, sollte bei Vase zu Aquarium ausgewogen sein. Ich glaube, den Unterschied erkennt man deutlich.

Liebe Grüße
Nadine
 

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In dem Becken, in dem meine Blauberchen drin sind, hatte ich von jemand die Idee abgekupfert, das 20 Literbecken 50x20x20cm, zu einem Drittel mit einer ziemlich groben Matte abzuteilen und mit einer Minilichterkette mit Timer, nachts die Jungen der Pseudomugil luminatus nach hinten zu locken und dort aufzuziehen..haben sie leider nicht mitgemacht, bei andern Fischen klappt das wohl. Aber die Matte ist immernoch drin...tut ihren Dienst und hält die Wasserwerte aufrecht. In dem Beckelchen gibt es den von Nadine beschriebenen hellen, flockigen Mulm auch und das auch nicht wenig. Diese Vorgänge, die in feinen Matten stattfinden, scheinen durch fehlende sauerstoffarme Zonen komplett auszufallen. Das Becken hat keinen Bodengrund drin, nur diesen hellbraunen Mulm und eine Lage Eichenblätter. Eben wegen den Larven und besserem Absaugen des Bodens. Die Blaubeerscheckchen haben perfekte Gehäuse..höchstens 1mm der Spitze ist ein wenig weiß, weil ich ein halbes Jahre keinen Mulm entfernt habe...hätt ich besser mal gemacht, weil vor 3 Wochen oder so hab ich es dochmal gemacht und am nächsten Tag schwammen schon 5 kleine Luminatus in der Box...Dann wären die Gehäuse der Blaubeerchen sicher noch komplett intakt.
Ich kann dieses System, der sehr groben Matte für Schneckenbecken sehr empfehlen. Vielleich löst dass das Problem bei "Hochzuchtschnecken" aller Art.
Es dürfen halt keine Tiere sein, die sich darin verirren oder einklemmen können..oder ne Feinstrumpfhose drüberbasteln...dann sollte das auch kein Problem darstellen.
Nur bei Welsen muß man dann wiederum aufpassen, weil die sich gerne mit den Borsen an den Kiemen an Strumpfhosen festhängen und nur mit Schere wieder abgehen..also Strumpfhose abschneiden, nicht die Borsten.
VG Monika
 
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