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Keimdichte

Böhmi

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Hallo,
wie lässt sich die Keimdichte des Wassers bestimmen.
 
Hi Stefan

Ich weiß zwar nicht wozu Du das willst, da Du dann immer noch nicht weißt, welche Keime es sind. Aber man geht in etwa folgendermaßen vor. Mit einer Blutzuckerpipette entnimmt man 0,1 ml Wasser und gibt es auf eine Petrischale mit AgarAgar Nährlösung drin. Verteilen, Deckel drauf. Die Schale stellt man möglichst 36°C warm. Nach einiger Zeit bilden sich aus jedem Keim ein Häufchen, das man sehen kann. Waren es zu viele Keime, dann verdünnt man das keimbelastete Wasser mit H2O dest. im Verhältnis 1:10 oder 1:100, nimmt wieder 0,1ml davon und pipettiert es auf den Nährboden einer neuen Petrischale. Dann wie vorher beschrieben.
Willst Du die Keime auch noch identifizieren, dann kauf Dir ein Spitzenmikroskop, lerne Anfärbtechniken und belege einige Semester Bakteriologie. Als Laie wirst Du nicht einmal Bakterien von Schimmelpilzen unterscheiden können, geschweige denn schädliche von nützlichen oder indifferenten. Ich kann´s auch nicht.

MfG.
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,
es ist nur reine Neugierde, wie man so etwas bestimmt
 
wie lässt sich die Keimdichte des Wassers bestimmen.

Hallo Stefan,

Im einfachsten Fall werden alle Bakterien, Pilzsporen und Algen unter einem Mikroskop ausgezählt. Sie gibt aber keine Auskunft über Art und Bedenklichkeit der Keime. Für uns sind aber nur die freischwebenden Organismen von Bedeutung. Die sessilen Formen wie die Filterbakterien werden hierbei nicht erfasst. Die sind aber uninteressant, weil uns nur die potentiell gefährlichen Keime interessieren und die sind freischwebend.

Im Quellwasser hast du sehr wenige Keime bis ca. 100 Keime und im belasteten Wasser wie in einem eutrophen Teich bis zu mehrere Millionen Keime pro ml. Die Keimzahl erlaubt aber Rückschlüsse auf die Belastung eines Wassers und Tiere die aus Fließgewässern kommen könne auch schon bei verhältnismäßig geringen Keimzahl mit Krankheiten konfrontiert werden, da sie keine Abwehrmechanismen gegen diese Keime haben .

Zum Auszählen brauchst Du ein gutes Mikroskop, eine Zählkammer oder ein Zählstreifen- bzw. ein Raster-Okular.

Ob die Keime teilungsfähig sind und zur weiteren Bestimmung finden dann weitere Untersuchungen statt, wie die genannte Kolonieauszählung auf Nährböden, die recht selektiv sein kann - je nach Mischung und Zusätze in den Nährböden.

In der Praxis werden eher die selektiven Methoden verwendet, die gleich nach Fäkalien-Organismen wie coliforme Bakterien und den wichtigsten fakultativ pathogenen Keimen suchen. Die coliformen Vertreter sind nur stellvertretend aber die häufigsten Fäkalienvertreter. Bei Nachweis kann man davon ausgehen auch andere Fakalienorganismen zu finden. Auch Pseudomonas aeruginosa ist ein solcher Schlüssel, bei deren Nachweis man auf weitere Arten schließen kann, deren Erreger Krankheiten verursachen können. In geringer Anzahl sind sie harmlos aber in größerer Anzahl führen sie zu einer Schwächung und in großer Anzahl sind sie selbst pathogen.
 
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