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Hilfe: Forschung an Garnelen

StefanL.

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Garneleneier
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Hallo!

Ich bin Biologiestudent im 5. Semester und auch begeisterter Aquarianer! Nun suche ich im Rahmen meiner Bachelor Arbeit in der Limnologie eine Möglichkeit an Garnelen zu arbeiten, da ich dafür relativ wenig Zeit habe (ca. 10 Wochen) und diese sich recht schnell fortpflanzen, was wichtig ist für den geplanten Versuch!

Ich muss dazu ein bischen weiter ausholen.... Es gibt ein Phänomen bei kleineren Crustaceen, wie z.B. Daphnien, das sich induzierbare Verteidigung nennt. Das bedeutet, das sich die Tiere in Anwesenheit von Fressfeinden (wie z.B. Fischen) in ihrem Aussehen (Körperform, -farbe, Größe, etc.), Verhalten oder ihrer life history ( Zeitpunkt der Reproduktion, Größe des Nachwuchs, Anzahl an Nachkommen etc.) verändern.

Meine Frage an euch ist:
Gibt es Arten wo euch Veränderungen dieser Art aufgefallen sind? Zum Beispiel ein verlängertes bzw. gezacktes Rostrum nachdem sie erstmals mit Fischen in Kontakt gekommen sind oder weniger, dafür größere Larven?
Welche Arten sind besonders variabel in Form, Farbe und Größe?

Ich suche eine Art die möglicherweise solche Veränderungen vollzieht!
Die idealen Eigenschaften der Tiere:

- Reproduktion in 4-5 Wochen (oder kürzer)
- relativ gute Verfügbarkeit (ich muss sie irgendwo herbekommen und sie sollten keine Unsummen kosten)
- Kenntnis über natürliche Feinde (optimal wäre diese auch bekommen zu können)

Mein Dozent hat mir den Tip gegeben, dass solche Arten eher in stehenden Gewässern zu erwarten wären (aber prinzipiell auch in Fließgewässern möglich)

Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Hinweise oder Beobachtungen die ihr gemacht habt mitteilen!

mfG Stefan
 
Hi,

ich bin wirklich kein Experte, aber bei dem was du hier geschrieben hast ist mir sofort die red Fire eingefallen.

Wenn du hier nach dieser Garnele im Forum suchst gibt es viele Beiträge in denen berichtet wird, das sie z.B. ihre Färbung ändern, wenn sie mit Fischen gehalten werden. Außerdem sind sie sehr Farbvariabel, einfach zu halten udn vermehren sich schnell und viel.

Edit: Eventuell sollte man sich bei einem solchen Versuch dann auf die Grundform dieser Garnele konzentrieren, da red und Yellowfire ja Farbzüchtungen dieser Garnele sind.
 
Ich würde dir empfehlen recht zügig ein paar Becken anzusetzen, du musst die 4 Wochen Einlaufzeit beachten und das du für derartige Versuche wohl locker 5 Becken brauchst...
 
Ich würde dir empfehlen recht zügig ein paar Becken anzusetzen, du musst die 4 Wochen Einlaufzeit beachten und das du für derartige Versuche wohl locker 5 Becken brauchst...

iwo :D
ich hab ein 12,5 L becken in 1-2 wochen laufbereit gehabt :D tiere haben es alle überlebt und becken läuft immer noch. viel mehr wird er vermutlich auch nicht brauchen, bis max. 30 L denke ich. davon halt paar mehr.
 
Hey,

so leid es mir tut, aber innerhalb von 10 Wochen lässt sich dieses Projekt nicht umsetzen. Allein bis eine Garnele ausgewachsen ist dauert es deutlich länger.

Allerdings kann ich dir schonmal bestätigen: Wenn meine RF mit Fressfeinden in einem Becken sind färben sie sich deutlicher.

LG
 
Such dir vielleicht einen Garnelenzüchter in der Nähe, der bereit ist dich ein wenig experimentieren zu lassen ;)
 
Wenn meine RF mit Fressfeinden in einem Becken sind färben sie sich deutlicher.
Macht das Sinn? Deutlicher heißt doch bestimmt leuchtender, stärker gefärbt, oder? Wäre nicht schwächer besser um sich vor Feinden zu verstecken? Oder steht Rot jetzt irgendwie für Giftigkeit oder so?

Mareen
 
Huhu,

wenn ich ehrlich bin habe ich mich damit noch nicht außeinander gesetzt.

Ein Argument für die stärkere Färbung wäre: Rot als Drohfarbe (Hallo, ich bin giftig und bekomme dir nicht!)
oder natürlich Tarnung im natürlichen Lebensraum. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Dabei müsste man also natürlich auch die verschiedenen Arten beobachten.

Ganz interessant wäre vielleicht mal die Färbung bei den Caridina cf. babaulti , welche mW nach sowieso gerne mal die Farbe wechseln.

LG
 
Huhu,

denkt bitte daran, dass die Fires von der wildfarbenen Neocaridina heteropoda abstammen.
Wenn die ihre Farbpigmente aktiviert, heißt das: intensive Braun- bis Schwarzfärbung und somit auf dunklem Untergrund (z.B. Fall-Laub im Wasser) perfekte Tarnung.
Dass die Tierchen rot sind, "wissen" sie ja nicht.
In der Natur würde eine solche Farbform (da besser sichtbar) einfach als erste gefressen. Im Aquarium konnte sie sich halten ;).

Cheers
Ulli
 
Hallo,
kann dir zu deinem Versuch wenig sagen... interessant wäre meiner Meinung nach auch noch ob das ganze auch was mit der farbe des Bodengrundes zu tun hat (z.b. obs bei weißem Sand andere Ergebnisse gibt als bei schwarzem Kies)... Eben weil die Färbung ja zur Tarnung geändert wird... das sie rot sind wissen die Zuchtformen sicher nicht, aber hell/dunkel Abstufungen könnten auch Bodengrund abhängig sein denke ich... will dir dein Experiment aber nicht unnötig verkomplizieren, kam mir eben nur in den Sinn... vielleicht weiß dazu ja jemand oder du selber schon was...

Wünsch dir viel Erfolg!!!
 
Also wenn wir Dir hier schon beim Erstellen Deiner Abschlussarbeit behilflich sein sollen dann würd ich aber auch sagen dass Du uns in Selbiger namentlich erwähnst. ;);)
 
Hallo!

Danke für die ersten Hinweise und Anregungen!

Mir ist klar, dass diese Idee möglicherweise nicht zu realisieren ist, zumindestens nicht in der Zeit. Ich lote die Möglichkeiten erst aus. Jedoch möchte ich trotzdem wissen ob ihr solche Dinge sehen konntet...

Das mit den Red Fire hab ich jetzt schon öfter gehört und das klingt auch danach weiterverfolgt zu werden!

Ich habe außerdem aus anderer Quelle (Konkurenzforum :rolleyes:) erfahren das Cardinia und Neocardinia Arten bei Anwesenheit von Fischen längere "Tragezeiten" haben! Könnt ihr das bestätigen?

mfG Stefan

@BonesMC: Bei entscheidenen Hinweisen erfolgt möglicherweise ein Vermerk im Literaturverzeichnis ;)
 
Hallo,

ich habe die var. Rückenstrichgarnele in mehreren Becken sitzen und kann bestätigen das sie sich der Umgebung farblich anpasst.

Zum Beispiel sitzt sie in meinem Asienbecken (Hauptsitz), dort zeigt sie sich in einer wirklich grossen Farbvariante. Von Knallgelb bis leuchtendes Rot. Einfarbig, gestreift, gepunktet und wahrscheinlich auch kariert ....

Da sie sich stark vermehrt haben, setzte ich einen Schwung der Garnelen in mein Kubanerbecken 120L, welches durch eine Wurzel und auch der Laubmengen immer recht braunes Wasser hat.
Da sitz auch ein tyrannisches Pärchen Purpurpracht Buntbarsche (Spontankauf) welche im Gesellschaftsbecken, dafür sorgten das alle meine Amanos verschwanden. Diese PPBBs haben die Garnelen zum Fressen gerne. Aber diese haben sich sehr schnell von ihrem bunten Farbbild zu fast durchsichtig oder in Brauntöne gewandelt.
Des weiteren sind die Garnelen deutlichst grösser (> 3 cm) als ihre Artgenossen (~ 2 cm) im 300L Becken, halten sich hauptsächlich im oberen Beckenbereich auf und haben sich so stark vermehrt, das die PPBBs nicht mehr mit dem Futtern nachkamen.

Des weiteren hatte ich in das Gesellschaftsbecken einige der var. Rückenstrichgarnelen gegeben, da ich ja dachte die Amanos seien alle gefressen worden. Aber es gab doch Überlebende.
Nun haben sich die Rückenstrichgarnelen der Amanofärbung angepasst und lassen sich nur aufgrund der Grösse erkennen. Aber in diesem Becken kam/kommt es nicht zu der Massenvermehrung.

So, nun habe ich aber einen Roman geschrieben.

Lieben Gruß
Brigitte
 
Hatte mir eigentlich nur Gedanken über die Wasserqualität und die Jahreszeit gemacht. Jetzt seh ich das in nem anderen Licht.
Hab etwa Anfang Dezember 2009 zu meinen RF 2 Paar Endler gesetzt. Diese haben die Nelen ordentlich dezimiert, hauptsächlich die kleinen und jungen Nelen. Die Endler kamen nach 2 Wochen wieder raus. Die RF wurden während dieser Zeit richtig blaß (die sowieso schon blaßen Männchen wurden fast farblos) und es kam zu einem Vermehrungsstop von ca. 4 Wochen. Auch das Verhalten hat sich dahingehend geändert, daß die Zwerge fast ausschließlich in den Pflanzen sitzen und nur noch zum Fressen auf den Boden kommen (helle Pflanzen und schwarzer Basaltboden). Vor ca. 3 Wochen waren dann wieder Eiflecken zu erkennen, fast gleichzeitig bei den meisten Mädels. Ich bin nicht 100%ig sicher und hab es nicht nachgemessen - aber die Eier scheinen mir deutlich größer bei geringerer Anzahl.
Die von Dir erwähnte Theorie, Stefan, könnte das erklären.
 
In einem anderen Becken (gleiche Ausstattung wie RF-Becken) mit Endler "Japan Blue" und Amanos sitzen auch noch etwa 10 RF "Rstbestand", die ich wegen reichlich Pflanzen noch nicht rausbekommen hab. Hier gabs keine Änderung der Färbung, dafür auch Vermehrungsstop und Verhaltensänderung (werden sämtliche verfügbaren Verstecke genutzt).
 
Hallo
Es ist ja dann die Frage:
Ist es ein Vermehrungsstop oder werden es nicht mehr weil der Nachwuchs sofort gefressen wird.
Ich konnte bei mir folgende Beobachtung machen:
Beckengröße. 180L dicht bepflanzt mit Anubien
Besatz:Schwertträger, Schmucksalmler,Zwergziersalmler,Schachbrettschmerlen und Whitepearl Garnelen
Die Garnelen vermehrten sich sehr gut, was mich vermuten lässt das ausreichend verstecke vorhanden waren.Ab einer bestimmten Menge(gemessen an der Anzahl der zu sehenden Garnelen) blieb die Population gleich.Dann gab ich ca 50-60 Tiere ab.Es waren anschl. nur noch wenige Tiere zu sehen und brauchte auch eine ganze Weile bis sich der Bestand wieder erholte und auf dem alten stand war.
Es ist meinermeinung nach kein Vermehrungsstopp sondern eine Frage vom Verhältnis Jäger /Beute/Verstecke.
Viele Jäger,Wenige Garnelen = Wenig Nachwuchs
Viele Jäger,viele Garnelen = Mehr Nachwuchs= es überleben mehr
usw....
Ich glaub das es einfach immer eine Frage der Anzahl an Garnelen ist. Es wird ja auch immer gesagt:Wo eine ist sind zehn im Gebüsch die man nicht sieht.
Also kein Vermehrungsstop sondern nur weniger Sichtungen aufgrund der Anzahl.
Guß Ludger
 
In meinem Fall ist mit Vermehrungsstop gemeint: keine Eier, keine Eiflecken, kein Paarungstreiben.
 
Hey Stefan,
ich finde die Idee mit den Garnelen wirklich gut, aber ich sehe Probleme in der Datenauswertung. Wie willst du die Färbung bewerten, um einen ordentlichen Datensatz zu erhalten und das in 10 Wochen. Eine weitere Fragestellung könnte der Einfluss der Umweltfaktoren (Wasserwerte, Licht etc.) auf die Färbung der Garnelen sein. Ich denke das sich die Faktoren leichter novelieren lassen, weil der Einfluss der Predatoren fehlt. Aber mein absoluter Favorit sind PCR-Analyen von CR im Vergleich zu RB, um die Hybridendiskussion endlich zu klären.
Grüße Manuel
 
Hey Stefan,
ich finde die Idee mit den Garnelen wirklich gut, aber ich sehe Probleme in der Datenauswertung. Wie willst du die Färbung bewerten, um einen ordentlichen Datensatz zu erhalten und das in 10 Wochen. Eine weitere Fragestellung könnte der Einfluss der Umweltfaktoren (Wasserwerte, Licht etc.) auf die Färbung der Garnelen sein. Ich denke das sich die Faktoren leichter novelieren lassen, weil der Einfluss der Predatoren fehlt. Aber mein absoluter Favorit sind PCR-Analyen von CR im Vergleich zu RB, um die Hybridendiskussion endlich zu klären.
Grüße Manuel

Ich bezweifle, das man das vernünftig mit ner PCR hinbekommt, damit lässt sich vielleicht klären wer Mama und wer Papa ist, aber alles andere wird schwierig. Mit nem Serum-Präzipitin-Test lässt sich das aber machen!
 
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