Get your Shrimp here

Giftigkeit von Zink für Garnelen

Ulli Bauer

GF-Mitglied
Mitglied seit
12. Nov 2006
Beiträge
6.775
Bewertungen
189
Punkte
0
Garneleneier
29.900
Hi zusammen,

der Thread 'Garnelen in edler Sommerresidenz (Speisfass)' hat mich an meinen 'Gartenteich' in einer Zinkwanne erinnert. Kann ich Wirbellose (also auch Schnecken) tatsächlich in diese Wanne setzen, oder könnte ich sie dann genausogut mit einem Hammer erschlagen?

Die Wanne ist uralt, aus verzinktem Eisen, steht seit einem Jahr mit Wasser im Garten (überwintert im Gewächshaus), und letztes Jahr hatte ich Libellenlarven drin, denen das Zink nix gemacht zu haben schien.

Was sagt ihr?

Liebe Grüße
Ulli
 
Hallo Ulli,

Meine Vermutung geht dahin, dass Zink tödlich sein dürfte - bzw. da bin ich mir sogar sicher - die Frage ist aber ob das Zink in schädlicher Konzentration in Lösung geht.
 
Yep, Zink ist nahezu ebenso giftig für Wirbellose, Krebstiere und Algen wie Kupfer (Maixmalwert zB 0,05 mg/l).

Zink zählt zu den starken "Fischgiften". Wasser in Zinkrohren reichert sich mit Zinkionen an, in warmen Wasser mehr als in kaltem.

Letzteres mag ein Grund sein, warum die Libellenlarven "immun" zu sein schienen?
 
Hi zusammen,

erstmal danke! Tante Google hat mich informiert, dass sich Zink praktisch nur in saurem Milieu im Wasser löst (das würde auch erklären, warum mein Wasser aus Zinkrohren mit pH 8 im AQ keinen Schaden angerichtet hat).

Da meine Zinkwanne mit Regenwasser befüllt wird (und damit entkalke ich meine Bonsaischalen, es ist also recht sauer), dürfte sich da drin vermutlich eine hohe Konzentration befinden, oder was denkt ihr?

Liebe Grüße
Ulli
 
Hallo Ulli,

Regenwasser hat einen pH-Wert von 5,6 ( Zitronensauer ), was die Sache ziemlich löslich macht.
Da im Sommer auch hohe Wassertemperaturen zu erwarten sind, wäre das wahrscheinlich ein Selbstmordkommando
 
Hi nochmal,

wäre ja auch zu schön gewesen... Aber trotzdem danke!

Dann sollte ich wohl auch besser keine Algen aus diesem Teil im AQ verfüttern.

Liebe Grüße
Ulli
 
Viele Algen reagieren noch viel empfindlicher auf Kupfer und Zink als Wirbellose ? insofern: Wenn die dort wachsen und gedeihen, kann also nicht viel Zink im Wasser sein, denke ich. IST denn überhaupt noch eine Zinkschicht über dem Eisen oder ist die vielleicht wegkorrodiert (rostet zwar nicht wie Eisen, aber unter bestimmten Bedingungen auch)?
 
Hi,

aber wenn das Zink weg wäre, müsste die Wanne innen doch rosten (tut sie zwar, aber nicht stark und auch nur an einigen wenigen Stellen), und dann hätten wir eine hohe Eisenkonzentration im Wasser... Wäre ja auch nicht so gut.

Ich fang mal langsam mit ein paar Fadenalgen und Chladophora an und schaue, was die dazu sagen. ;)

Liebe Grüße
Ulli
 
huhu Ulli :)

ich kann dich verstehen - alte Zinkwannen sind was hübsches... ;)

Mein Vorschlag wäre, das DIng mit schwarzer Teichfolie auszulegen und die Folie knapp über den Rand gezogen zu verkleben (Silikon oder Spezialkleber für Kunststoff-Metallverbindungen) zusätzlich kann man auch noch ein der Länge nach aufgeschlitztes, flexibles Plastikrohr über den Rand schieben, was das ganze noch etwas festklammert.
Teichfolie ist unbedenklich und du kannst trotzdem die schicke Wanne nutzen... ;)

lg,
Ellen
 
Hi Ellen,

das klingt ja mal nach einer richtig guten Idee! Danke schön!

Liebe Grüße
Ulli
 
Ulli wrote: Hi zusammen,

der Thread 'Garnelen in edler Sommerresidenz (Speisfass)' hat mich an meinen 'Gartenteich' in einer Zinkwanne erinnert. Kann ich Wirbellose (also auch Schnecken) tatsächlich in diese Wanne setzen, oder könnte ich sie dann genausogut mit einem Hammer erschlagen?

Liebe Grüße
Ulli

Oder einfach einen guten Schuß Ethylendiamintetraessigsäure ind Faß.
 
Hallo diko,

hast du das mit dem EDTA im Garnelenbecken schon mal ausprobiert?
Das Zeug macht ja keinen Unterschied zwischen den einzelnen Metallionen und würde unter anderem auch das Eisen, das Magnesium und das Calcium in dem Wasser binden.

Bis dann,
Stormwind
 
Stormwind wrote: Hallo diko,

hast du das mit dem EDTA im Garnelenbecken schon mal ausprobiert?
Das Zeug macht ja keinen Unterschied zwischen den einzelnen Metallionen und würde unter anderem auch das Eisen, das Magnesium und das Calcium in dem Wasser binden.

Bis dann,
Stormwind

Hallo,
ja klar. Ich habe das Zeug schon fast 30 Jahre im Einsatz, auch in meinem Garnelenbecken. Fakt ist, daß EDTA in so gut wie jedem Wasserpflanzendünger und sog. "Wasseraufbereitern" verwendet wird, um prophylaktisch Kupfer-Zink- und andere "giftige" Metallionen abzupuffern, also gegen Ausfallen zu schützen. Wenn man also z.B. DRAK's Eisendünger verwendet, ist da EDTA drin, darum ist er auch für Wirbellosenbecken so gut geeignet. (Wasserpflanzen sind übrigens in der Lage, EDTA-gebundene Depots zu knacken, wenn auch ungern.
 
Stormwind wrote:
Das Zeug macht ja keinen Unterschied zwischen den einzelnen Metallionen

Doch macht es, die Stabilitätskonstanten der einzelnen Komplexe unterscheiden sich stark, allerdings würde das in einem Zinkfass nichts helfen sondern das Problem verschlimmern.

Immer wenn das Zink in Lösung, also im Wasser, durch EDTA komplexiert wird reagiert neues Zink nach. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht an dem die Rückreaktion des Zink-EDTA komplexes ausreicht um eine toxische Konzentration an Zink zu verursachen.

Ich würd das agnze einfach mal sein lassen, es hat glaube ich, Gründe wieso Aquarien normalerweise nichmal teilweise aus Metall sind.

Edit: Zink ist ausserdem ein ziemlich unedles MEtall (E0 = -0,76V)
Das bedeutet dass eine Reihe von Ionen aus dem Wasser abgeschieden werden könnten, z.B. Eisen Kupfer usw. bis zum Gleichgewicht.
 
Zurück
Oben