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Geweihschnecken...

Pudrick

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23. Jan 2009
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Garneleneier
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Hey
kurze frage: ist es möglich die eier von geweihschnecken an den scheiben zu entfernen und im glas mit salz groß zuziehen?
 
Hi,

nein!
Zum Einen handelt es sich nicht um einzelne Eier, sondern jedes diese etwa 2mm großen Gebilde ist ein Kokon mit vielen Eiern.
Zum Anderen sind diese Kokons so fest angepappt, daß sie schon kaum zu entfernen sind, geschweige denn sie dabei nicht zu beschädigen zudem bildet das Substrat auf dem sie kleben eine der Wände des Kokons und schützt so die Eier.
Das dritte ist, daß eine Aufzucht, wie auch immer, bis jetzt noch nie geglückt ist, es nichtmal unter Laborbedingungen versucht wurde und das will schon etwas heißen.
Gruß
 
Wie machen die das dann in echt? Weil die Eier brauchen doch Salz zum schlüpfen..?
 
Probieren kannst du es, nur weil es anderen nicht gelingt, kann es dir ja gelingen, wer weiß :)
 
Da die Tiere ja so auch nicht das Licht der Welt erblicken kannst du eigentlich so viel probieren wie du wills, schaden kanns auf jedenfall nicht;)
 
Hi Roman,

denk bitte erstmal nach bevor du von etwas redest.
Wenn er die Kokons abpuhlt hat er eh schon verloren.
Man weiß daß die Vehligerlarven im Brackwasser schlüpfen, dann werden sie aber von der Strömung ins Meer gespült und ab da gibt es keine Infos, weder über die Anzahl der Larvenstadien noch über die benötigte Nahrung noch über die dauer der Larvenzeit und in welchem Zeitraum und vor Allem ab wann die fertigen Schneckchen dann wieder aus dem Meer in die Flüsse wandern.
Im Brackwasser (bei mir 15g Meersalz/l) schlüpfen die Larven zumindest, da die Kokons ingendwann aufgebrochen sind und nicht wie im Süßwasser einfach so bleiben wie sie sind.
Das hilft aber auch nicht weiter, weil du die Larven nicht siehst, sie nicht aus dem Wasser herausholen kannst, die Kokons nicht alle zur gleichen Zeit reif sind und du selbst wenn das alles gelingen würde, keine Ahnung hast womit die Larven zu füttern wären und ab wann sie wieder aus dem Meerwasser heraus müssen.
Ob es etwas bringt frischgelegte Kokons mitsammt dem Substrat (z.B. Wurzel) gleich in Meerwasser zu setzen kann ich nicht beantworten, dazu müßte man aber auch wissen welche Kokons wann gelegt werden.
Ich will hier auch keinen desillusionieren, aber ich denke es ist hilfreicher jemandem die realen, bekannten Fakten mal vor Augen zu führen.

@ Phaser,

nochmal, es sind keine einzelnen Eier sondern Kokons mit einer Vielzahl winzig kleiner, mit bloßem Auge nicht erkennbarer Eier.

Gruß
 
@ Phaser,

nochmal, es sind keine einzelnen Eier sondern Kokons mit einer Vielzahl winzig kleiner, mit bloßem Auge nicht erkennbarer Eier.

Gruß


Aber das ist ja unwichtig, ob das eins oder viele Eier sind. Irgendwie müssen die Eier es trotzdem schaffen, den richtigen Salzgehalt zu bekommen. Wo leben die denn?
 
Hi Dennis,

die Geweihschnecken wie alle für das Süßwasser verkauften Neritiden (Rennschnecken, Orange treck, etc.) sind in der Natur hauptsächlich Bewohner der Mangroven. Es kann vorkommen daß sie zeitweise ins Süßwasser hochwandern.
Durch die Gezeiten sind sie auch gut angepaßt an ständig schwankende Salinität, da das Wasser in den mangrovengebieten mit Ebbe und Flut von fast gering salzig bis hin zu sehr stark salzig ständig wechselt.
Wie ich schon sagte, in meinem Brackwasserbecken mit einer Salinität von 15g/l, in dem auch meine Neritiden leben, brechen die Kokons auf, es schlüpft also definitiv etwas, aber das ist auch schon alles was ich sehen kann. Zudem sind Veligerlarven phototaktisch, das heißt sie reagieren auf und brauchen Licht um sich zu orientieren.
Im Meer gehören sie zum Zooplankton und ernähren sich aller Wahrscheinlichkeit nach vom Phytoplankton, also kleinsten einzelligen Algen.
Schau mal hier unter "larval molluscs", da sind Larven von unbestimmten Schnecken zu sehen und irgendwie so könnten auch die Larven der Geweihschnecken und anderer Neritiden aussehen.
http://www.imagequest3d.com/catalogue/larvalforms/index.htm
 
Meine Kahnschnecken bzw meine "Bätmanschnecke" haben ihre Eier bevorzugt auf Wurzeln abgelegt. Ich denke es sollte ohne Weiteres möglich sein einen dünnen Span mitsamt des Korkons mit Hilfe einer Rasierklinge abzutrennen.
Auf diese Weise bleibt er unbeschädigt auf der Unterlage und er ist für weitere Versuche transportabel.

Man kann schon Schlüsse über die Larvenentwicklung ziehen:
Wenn die Larven ins Meer abtreiben sind sie auch den örtlichen Oberflächen Strömung unterworfen diese haben in der Regel eine konstante Geschwindigkeit. Wenn man dazu das Verbreitungsgebiet der betreffenden Art anschaut liefert dies zumindest eine grobe Einschätzung der Länge des marinen Aufenthalts. Im Klartext heißt das großes Verbreitungsgebiet = lange Larvenentwicklung, kleines = kurze. Die Salinität der angrenzenden Meere sollte auch recherchierbar sein damit hat man den Maximalwert, der minimale Salzgehalt stellt natürlich Süßwasser dar.

Das Hauptproblem scheint mir dass aus den Versuchen und ihren Fehlschlägen kaum oder keine Daten gewonnen werden können. Wenn man erfolgreich sein will ist es aber zwingend erforderlich zu wissen wann und unter welchen Wasserwerten die Larven gestorben sind. Daher scheint mir ein Mikroskop mit entsprechender Vergrößerung zwingend erforderlich.

Die Ernährung mag auf den ersten Blick auch ein Problem darstellen da aber auch andere marine Tiere mit Planktoonstadien erfolgreich vermehrt werden, z.T. routinemäßig vermehrt werden gibt es genügend Literatur aber auch fertige Produkte die hier sehr hilfreich sein könnten.

Ich erinnere mich gelesen zu haben, es ging auch um Plankton-Larven-Stadien, dass die Larven in der Nacht gegen die Scheibe schwimmen und sich dabei tödlich verletzen die Lösung war recht einfach das Licht wurde während der kritischen Phase nicht ausgeschaltet.

Da die Neritiden recht produktiv sind oder anders recht viele Eier legen bietet es sich quasi an zeitgleich verschiedene Versuchsreihen laufen zu lassen. Ich denke da an 2ml Eppis dadurch kann man 10, 50, 100 verschiedene Salzkonzentrationen gleichzeitig laufen lassen ohne viel Platz zu benötigen. Durch die geringe Größe dürfte der Stoffumsatz der Larven selbst 2ml nicht sonderlich belasten.

Wie gesagt, das Hauptproblem wird die Diagnostik sein wenn das Problem gelöst ist geht es nach altbewährter Try+Error-Methodik weiter.

Das es "noch nicht einmal unter Laborbedingungen versucht wurde" hat nichts zu sagen außer, die Wissenschaft ist leider ein Sklave der Wirtschaft, dass es kein wirtschaftliches Interesse dafür gibt.

Ich selbst pflege keine Neritiden mehr und habe mich auch nicht an der Vermehrung versucht, dies sind nur meine Grundüberlegungen wie man an die Problemstellung am effektivsten ran gehen könnte.
 
Sehr interessantes Thema! Wo kommen denn dann die Geweihschnecken im Handel her? Sind das dann alles Wildfänge?
 
Ok, danke für die Antwort.:)
 
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