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Genpool

Serami

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Hallo,
ich habe ein gut laufendes Nanobecken mit vielen Garnelen die immer wieder für Nachwuchs sorgen.

Nun hab ich mir Gedanken gemacht das wenn sich verwandte Lebewesen immer und immer wieder paaren immer mehr Inzucht und vielleicht daraus folgende Missbildungen oder sonstiges entstehen könnte?

Was denkt ihr darüber?

Sollte man ab und zu Stammfremde Tiere in den alten Stamm mit einbringen um den Genpool etwas aufzufrischen? Aber dann ist wieder das Problem mit den verschiedenen Bakterien...

Liebe Grüße
Anna
 
Hallo Anna,
das Problem gibt es, ist aber wohl zu vernachlässigen, wenn man selbst keine Zuchtauslese betreibt. Trotzdem habe ich auch schon darüber nachgedacht bei Gelegenheit einfach mal 10 Tiere zu tauschen.

Was die Bakterien betrifft: du weißt ja nie, was du dir einhandelst. Es könnte sogar sein, dass die neuen Bakterien irgendwie besser sind. Aber acuh - oder vor allem in der Natur - passiert es ja regelmäßig, dass neue Bakterien eingespühlt werden, von Vögeln angetragen, oder von Füßen/Pfoten abgestreift... Wenn das Herkunftsbecken eine große, sich vermehrende Garnelenpopulation aufweist soltle das kein Problem geben.

Große Zahl, Vermehrung und Aktivität sind ja auch Zeichen dafür, dass dein Stamm gesund ist. Ist wie beim Menschen: dann kann mal auch mal eine Erkältung wegen fremden Bakterien vertragen.

Viele Grüße,
Chris
 
Inzucht ist bei Garnelen nach meiner Erfahrung nur dann ein Problem, wenn die Ausgangsgruppe Missbildungen hatte. Beginnt man mit einer gesunden Gruppe entstehen keine Missbildungen.
Inzucht bei Garnelen also Wirbellosen ist nicht vergleichbar mit Inzuchtproblemen im Bereich der Wirbeltiere.
 
Das es bei Inzucht vermehrt zu Missbildungen kommt ist Volksirrglaube. Negative Folgen von Inzucht auf den Nachwuchs sind empirisch nicht bewiesen hält sich aber super als Volksmythos.
Selbstverständlich nur wenn es sich um Gesunde Tiere handelt. Dass bei der Verpaarung von 2 bereits mehr oder weniger missbildeten ebenfalls erhöht fehlerhafter Nachwuchs auftritt sollte jedem einleuchten auch ohne sich jemals mit Vererbung beschäftigt zu haben.
 
Tja, und die gesunden Tiere, wo nimmst Du die her ? Laut meinem Tierarzt, der sich damit seit 50 Jahren beschäftigt weil er über Tierzucht promoviert hat, sind die weitaus meisten "Gene" die für Erbkrankheiten und andere angeborene Defekte bei Säugetieren "verantwortlich" sind, rezessiv.
Du siehst es dem Träger also nicht an. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Träger zusammenkommen und es somit zur phänotypischen Ausprägung kommt, ist aber umso größer, je enger diese verwandt sind....Sonst könnte es ja kaum sein, dass der Mensch es geschafft hat vielen Hunderassen gleich ihre eigene Krankheit anzuzüchten.
In England wurden oft (z.B. beim Bullterrier und seinen Zwergformen) Vollgeschwister verpaart und alle Jungtiere verblieben beim Züchter. Waren sie bis zu einem gewissen Alter alle gesund, galten die Elterntiere als "erbgesund".

Bei Garnelen ist das sicher anders, aber das obige Posting schien sich allgemein auf Vererbung zu beziehen

Gruß cat
 
Hi,

aber sagt man nicht, dass sich der Genpool bei Z.B. Taiwanern verkleinert hat und die Tiere dadurch anfälliger sind und langsamer wachsen als ihre natürlichen Artgenossen? Wenn ich damit nicht falsch liege, dann hätte die Selektion ja doch Einflüsse auf den Genpool..
 
Also, ich habe noch mal versucht ein bißchen zu recherchieren. Ich bin immer noch nicht viel schlauer..
Die einen sagen so, die anderen so. Aber unterm Strich braucht man sich wohl nicht allzu große Sorgen machen. Wobei anscheinend auffällig ist, dass bei kleineren Zuchtpopulationen häufiger Fehlbildungen auftreten als bei großen. Was denn jetzt?
 
Hallo Tobias,

das dürfte daran liegen, dass die fehlgebildeten Nachkommen nicht zeitnah aussortiert werden, sich deshalb untereinander kreuzen und die Fehlbildungen so in die nachfolgenden Generationen verstärkt vererbt werden. Hat man eine größere Zuchtpopulation ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich ein fehlgebildetes Tier mit einem gesunden Tier statt mit einem ebenfalls fehlgebildeten Tier kreuzt und die Anlagen für die Fehlbildung nur rezessiv vererbt werden. Auch fällt in einem Haufen von 1000 Garnelen eine fehlgebildete Garnele weniger auf als bei 10 Stück.
 
Aha, alles klar :) Vielen Dank liebe Ute!
 
Und wie ist das mit der "Farbintensivität" ?

Wenn ich sagen wir 10 farbintensive Tiere habe, ich die Nachkommen welche weniger Farbe haben in ein 2. Becken gebe, wird es dann nach ein paar Generationen so sein, dass die Tiere "garantiert/ mit hohe Wahrscheinlichkeit" auch Farbintensiv sind, da ja die DNA mit der "Pigementierung" nach und nach "stärker" geworden ist?
 
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