Get your Shrimp here

Gänsefussgewächse

UweNeumann

GF-Mitglied
Mitglied seit
27. Jul 2005
Beiträge
760
Bewertungen
170
Punkte
10
Garneleneier
5.063
Hallo;

ich hätte es auch einfacher als Spinat bezeichnen können....

Ich beschäftige in letzter Zeit öfter mit der Problematik Spinat und Nitrat bzw. Oxalsäure.
Gut, Nitrat geht zu einem großen Teil durch blanchieren "flöten", aber was ist mit der Oxalsäure?
Anders gefragt; in Japan wird u.a. auch sehr viel Spinat bei den Red Zebra Shrimps bzw. Red Bee shrimps gefüttert, (der wird sogar hinter dem Haus angebaut) aber, ist es nicht gerade auch die Oxalsäure, die für Garnelensterben verantwortlich gemacht wird? Verschwindet die Oxalsäure durch das Blanchieren?
Hat der Spinat (Horenso), der in Japan verwendet wird, eine andere Zusammensetzung was die Inhaltsstoffe angeht? Er soll ja milder und süßer als heimischer Spinat sein.
So und nun los, her mit den antworten! ;)

MfG aus Berlin Uwe Neumann
 
Hallo Uwe,

obwohl ich noch nie Spinat an meine Garnelen verfüttert habe, interessiert mich das Thema. ;)
Da hab ich doch auch gleich mal gegooglet.

Allerdings bin ich auch nur zu den Ergebnissen gekommen, die Du im Grunde genommen auch schon hast.

Hat der Spinat (Horenso), der in Japan verwendet wird, eine andere Zusammensetzung was die Inhaltsstoffe angeht? Er soll ja milder und süßer als heimischer Spinat sein.

Horenso ist eine aus Japan stammende Spinatvariation. Im Vergleich mit dem heimischen Spinat ist er milder und geschmacklich etwas süßer. Im Handel wird er nur sehr selten angeboten.

Da er eine andere "Spinatvariation" (was immer das auch heißt) hat, denke ich schon, das dieser eine andere Zusammensetzung besitzt.
In dem Zusammenhang, wäre es auch interessant zu wissen, ob er evtl. Genmanipuliert ist. Ich glaube, die Japaner sind in der Hinsicht, was die Gentechnologie betrifft, auch ein bisschen weiter wie wir.

(der wird sogar hinter dem Haus angebaut)

Eine Erklärung wäre, das Gemüsearten aus dem Freilandanbau normalerweise niedrigere Nitratwerte, als vom Anbau in Gewächshäusern besitzen.

Verschwindet die Oxalsäure durch das Blanchieren?

Dazu hab ich leider auch nichts gefunden.

Gruß

Frank
 
Hallo Frank;

nur ganz kurz, die Japaner verfüttern "Unmengen" von Spinat an ihre rot-weißen Bienengarnelen oder Red Zebra Shrimps (wie sie sie sinnigerweise nennen, weil es ja Tiere mit erhöhtem Weißanteil sind) und da sah ich einen logischen Widerspruch zur Problematik Oxalsäure. Der Knackpunkt scheint wirklich im Horenso-Spinat zu liegen und da kennt wohl keiner die konkreten Bestandteile, für ein weniger an Oxalsäure würde meines Erachtens nach, der beschriebene süßliche Geschmack sprechen. Ich komme auch darauf, weil in dem Bericht Friedrich Bitters in dem Wirbellosen-Sonderheft, auch Fotos sind und da sind keine Stängel von normalem Spinat drin, dafür sind die einfach zu lang, wenn man die Stängellänge ins Verhältnis zur Aquarienlänge von 1,2m setzt. (das mit der Aquarienlänge habe ich von der Seite mff.jp)
Also weiter knobeln....

MfG aus Berlin Uwe Neumann

PS: Versuche mal BioSpinat blanchiert (wegen des Nitrates) an die Garnelen zu verfüttern... nur staunen, niemals wundern ;)
 
Hallo Uwe,
als ich für den Artikel recherchiert habe, habe ich auch mit Botanikern und Chemikern gesprochen. Demnach ist der Gehalt an Oxalsäure im Spinat zwar höher, als bei anderem gemüse, sie zerfällt beim Blanchieren/Kochen allerdings schon bei einer Temperatur ab 20°C. Auf jeden Fall sollte der Spinat nach dem Kochen nochmals abgespült werden.
 
Hallo Uwe,

ich meine in einem anderen Thread gelesen zu haben, das Du mit Friedrich Bitter im E-mail Kontakt stehst.
Vielleicht weiß er ja mehr und kann uns die Fragen im Zusammenhang Horenso-Spinat und Oxalsäure beantworten bzw. Licht ins Dunkle bringen.

Versuche mal BioSpinat blanchiert (wegen des Nitrates) an die Garnelen zu verfüttern... nur staunen, niemals wundern

Das werde ich auch mal machen! ;)

Gruß

Frank
 
Hallo,
Spinat (Olerasea spinacia) ist eine blühende Pflanze, die der Familie Chenopodiaceae angehört. Ursprünglich wurde Spinat in südwestlichem Asien kultiviert.
Vermutlich werden es die Perser gewesen sein, die zuerst anfingen "Spinat" als Gemüse zu kultivieren. Hintergrund dieser Vermutung ist das Ursprungswort für Spinat "Esfenaj", dass sich aus der persischen Sprache ableitet. In China bezeichnet man Spinat geläufig auch heute noch als "Perserkraut."
Der Spinat fand seinen Weg nach Nordafrika, Syrien, Arabien und Spanien. Im folgenden Jahrhunderten verbreitete sich der Spinat durch ganz Europa. Große Zier-Spinatpflanzen pflegte man in den Gärten von Monasteries.
Allerdings scheint es mir bei den Pflanzen von MFF nicht sicher ob es sich auch tatsächlich um Spincia olegracea handelt. Schon beim betrachten erster Bilder dachte ich gleich an Beta vulgaris cicla. Zumal der über einen milden bis süsslichen Eigengeschmack verfügt und vor allem botanisch solche Stängel, Blattnerven zeigt wie in den Abbildungen zu sehen ist.

Viele Grüße
 
Hallo Kenoa;

genau das war auch meine erste Vermutung, dass es sich dabei um Beta vulgaris cicla handeln könnte, ich füttere den derzeit auch und kann nur staunen, denn der wird 100%ig gefressen. Ich dachte nur, dass der Horenso-Spinat ähnlich "aufgebaut" sein könnte (oder eventuell sogar mit Beta vulgaris cicla identisch ist). Da die Blätter größer als der normale Spinat sind.


MfG aus Berlin Uwe Neumann

PS: Beta vulgaris cicla = Mangold
 
UweNeumann wrote: Beta vulgaris cicla = Mangold

und nicht nur für Garnelen lecker! *hihi*

Wenn du noch nicht zufriedenstellend informiert bist, wäre es villeicht noch eine Möglichkeit, bei shrimpNow.com nachzufragen - dort sind viele Asiaten unterwegs...

lg,
Ellen
 
Hallo Lidija,

das die Oxalsäure beim Blanchieren zerfällt, wußte ich noch nicht.
Das ist sehr interessant.

@Uwe: Danke für die Übersetzung des lat. Namens. Mangold pflanzen wir im Frühjahr immer an. Aber der lat. Name war mir nicht geläufig.
 
Hallo Uwe,

da hast Du wirklich nicht zuviel versprochen.;)

Ich hab mir heute Spinat und Mangold vom Gemüsehändler geholt.
Vorher abgewaschen, dann eine Minute im kochenden Wasser und anschließend noch einmal abgewaschen.

Hier das Ergebniss:

Spinat

1024_3965653034383563.jpg


1024_6462343631666539.jpg


Mangold

1024_3335386536303137.jpg


1024_3237303163363437.jpg


Gruß

Frank
 
Hallo,

folgendes hab ich gerade noch gefunden. ;)

Die Pflanzen stammen aus Mittelasien, wobei Sp. tetranda Stev. und Sp. turkestanica Iljin. die bekanntesten Arten sind und als nächste wilde Verwandte unserer Kulturform angesehen werden, die sich in Armenien, den lössbedeckten Vorbergen des Karakorum von Usbekistan und Turkmenien herausbildete. Die genaue Artenzahl ist unbekannt. Nicht alles, was als Spinat bezeichnet wird, gehört zur Gattung Spinacia. Der Neuseeländer Spinat ist Tetragonia tetragonioides (Pall.) O. Kunze und zählt zu den Aizoaceae. Englischer und Ewiger Spinat ist Rumex patientia L., ein Knöterichgewächs (Polygonaceae), und Wasserspinat ? Ipomoea aquatica Forssk. ? gehört zu den Windengewächsen (Convolvulaceae).
Spinacia oleracea L.: Spinat, Spinez oder Speunat (Abb. 4) wurde vermutlich durch die Araber und auch durch die Kreuzritter verbreitet und diente zunächst als Arzneipflanze, später als Gemüse, wie es die Artbezeichnung oleracea (gemüseartig) zeigt und Albertus Magnus (1200?1280) es bereits beschreibt

Quelle:
http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2003/26/haupt/haupt26_2003gaen.html

Gruß

Frank
 
Hallo;

@ Frank

ja, genau diese "Jagdszenen" meinte ich.

@ Ellen

ich bin selbst in diesem Forum angemeldet und lese da mit, doch ich bewundere da eigentlich nur die Freundlichkeit der Asiaten. Z.B. Armin stellt eine konkrete Frage und erhält keine Antwort.
Inzwischen dürfte ja selbst dem letzten bekannt sein, dass die "Auktions"-Bienen eine Mischung aus zwei Garnelenarten sind, um das Weiß zu verstärken bzw. den Anteil Weiß zu erhöhen. Sinnigerweise heißen die Tiere dann aber Red Zebra Shrimp bzw. Red Bee Shrimp.
Einfach mal anders gefragt: Sind New Bee und Caridina huananensis identisch? Versuch mal darauf in dem Forum eine Antwort zu bekommen. Nun gut, man kann sich die Tiere kommen lassen und dann selbst kreuzen, aber zu welchem Preis?

Aber nochmals zurück zu den Gänsefussgewächsen. Ich kann es nur jedem empfehlen, es gerade bei den Kristallroten Bienen oder den schon weiter veredelten Tiere eine Fütterung mit Spinat mal zu versuchen, Voraussetzung ist allerdings gut gewaschen und mindestens blanchiert.

MfG aus Berlin Uwe Neumann
 
Tach :)

hmm, da ist wohl was dran - meine seltsame aus Asien stammende Schnecke wollte dort auch keiner kennen... :-/

lg,
Ellen
 
Verschwindet die Oxalsäure durch das Blanchieren?


Durch Blanchieren verschwindet Oxalsäure auf keinen Fall. Sie steckt ja in den Zellen, und kurzes Überbrühen bringt da gar nichts. Das Gefährliche an Oxalationen ist, dass sie mit Calciumionen (Härtebildner im Wasser) schwerlösliche Kristalle bilden, die wie stachlige Kugeln aussehen. Die schädigen bei Mensch und Tier die Nierenkanälchen oder Nephridien, indem sie sie verstopfen. Nierenkranke müssen oxalathaltige Nahrungsmittel wie z.B. Spinat und vor allem Rhabarber meiden.

So long Wolfgang
 
Zurück
Oben