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Filter/Luftheber mit "UV-LED" zur Wasserklärung

croydon_de

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Nur mal ein kleiner Tipp an alle, die Gefahr laufen darauf reinzufallen.

Es gibt neuerdings viele Anbieter von Lufthebern mit eingebauten "UV-LEDs" und neulich habe ich sogar Filter gesehen, die mit eingebauten "UV-LEDs" werben.

Die UV-Strahlung, so wird dort ausgeführt, soll das Algenwachstum hemmen und schädliche Bakterien vernichten.

Kurzum : das ganze ist reiner HUMBUG ! Wer dafür Geld ausgibt, der kann es gleich zum Fenster rauswerfen oder noch besser : mir überweisen.

Es gibt funktionierende UV-Klärer, die tatsächlich Schwebealgen wie Volvox und Bakterienblüten effektiv bekämpfen können.

Was ist nun der entscheidende Unterschied zwischen diesen und den UV-LEDs wie sie nun überall eingebaut werden?

Jeder meint zuerst, daß die LEDs vielleicht viel zu wenig Leistung hätten - Nein, das wäre kompensierbar, indem man einfach viele LEDs zusammenschalten würde - würde insgesamt immer noch weniger Strom verbrauchen als eine herkömmliche UV-Lampe und wäre auch immer noch billiger (die LEDs gibts im Hunderterpack für 10 Euro).

Der Haken an der Sache ist, daß keine der derzeit gebräuchlichen LEDs in der Lage ist, die notwendige UV-Strahlung herzustellen.

Dazu muß man ein wenig weiter ausholen: Der Effekt der Klärung/Algenbekämpfung mit UV-Licht beruht darauf, daß UV-Licht bestimmter Wellenlänge die DNA schädigen kann und damit die Algen/Bakterien abtötet, zumindest aber deren Vermehrung hemmt. Bei den Schwebealgen vom Typ Volvox führt das auch dazu, daß sich die toten Algen aneinander "verklumpen" und somit mechanisch ausgefiltert werden können.

Dazu ist Licht einer Wellenlänge von 255 nm notwendig, da die DNA Wellenlängen zwischen 240-260 nm mit einem Maximum bei 255 nm absorbiert und sich dabei stark erhitzt und dadurch "verklumpt".

Jetzt kann man sich auf die Suche begeben und wird nicht fündig, wenn man eine LED sucht, die diese Wellenlänge produzieren kann. Der Grund dafür ist einleuchtend und ganz einfach: Jede LED sitzt in einem Kunststoffgehäuse und genau dieser Kunststoff verhindert, daß Wellenlängen unter ca. 400nm (Grenze liegt bei ca. 360 nm) nach außen abgestrahlt werden können.

Ergo kann es eigentlich keine LED geben, die diese Wellenlänge erzeugen kann.

Bei den UV-Brennern wird daher Quarzglas verwendet (auch normales Glas filtert einen Großteil dieser Wellenlänge einfach weg) um die Strahlung möglichst effektiv hindurchzulassen.

Es gibt Firmen, die an "echten" UV-LEDs mit Quarzglasgehäuse arbeiten - diese werden aber dann so teuer werden, daß sich ein "Umrüsten" im Normalfall nicht lohnen dürfte.

Die "UV"-LEDs auf dem Markt sind ausschliesslich für lichttechnische Spielerchens wie Disco-Effekt oder Geldscheinprüfer zu verwenden und entsprechen in ihrem Leuchtverhalten dem aus diesen Einsatzzwecken bekannten Schwarzlicht.

Also lieber ein paar Euro mehr investieren und einen "richtigen" UV-Klärer besorgen, wenn man - wie ich derzeit leider auch - Probleme mit Volvox und Co. hat. Die "Billigteile" mit UV-LEDs bringen überhaupt nichts.

Gruß,
Croydon
 
Moin,

danke für die Info ;) Mich persönlich betriffts aber ein Glück nicht.

LG
 
Aha !!!

Ist ja mal interessant. Ich hab nämlich schon mit sowas geliebäugelt, aber wenns nichts bringt, lass ich es lieber.

Gruß Markus
 
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