Garnelenandreas
GF-Mitglied
Hallo,
da ich meine Orange Eye Tiger jetzt seit gut einem Jahr halte, möchte ich ein paar Beobachtungen und Erfahrungen, die ich in der Zeit gemacht habe, loswerden. Wahrscheinlich ist das für die meisten von euch nichts Neues, vielleicht hilft´s aber doch dem ein oder anderem.
Von einer Privatzüchterin habe ich im August letzten Jahres 10 Orange Eye Tigergarnelen bekommen, die bei mir in ein 54 Liter Aquarium eingezogen sind. Vorher hatte ich zwar schon Aquaristik- aber noch keine Garnelenerfahrung. Da wir hier extrem hartes Leitungswasser haben, habe ich Osmosewasser verwendet, das ich mit Aufhärtesalz auf eine KH von 2-3 und eine GH von ca 6 gebracht habe. Der pH-Wert pendelte sich bei etwa 7 ein. Im Aquarium befand sich Moorkienholz, bepflanzt war es mit Hornkraut und Javamoos.
Während sich die Hälfte der Garnelen gut entwickelte und an Größe zulegte, schien die andere Hälfte, trotz vorsichtiger Eingewöhnung, mit den neuen Bedingungen nicht gut klarzukommen. Sie fraßen nicht allzu gut, waren nicht agil wie die übrigen Tiere und wurden nach ein paar Wochen sklerotisch und starben nach und nach. Die überlebenden fünf Garnelen waren scheinbar topfit und die Weibchen trugen bald die ersten Eier, die sie sich allerdings nach ein paar Tagen wieder entfernten. Die zweiten Gelege wurden dann aber über den gesamten Zeitraum von mehr als vier Wochen getragen. Ich konnte allerdings nie Jungtiere im Becken entdecken, so dass ich ein tragendes Weibchen in einen Ablaichkasten gesetzt habe, um die Sache näher beobachten zu können. Eines Tages sah ich dann auch zum ersten Mal Jungtiere, die zunächst das Javamoos nach Fressbarem absuchten, aber schon bald träge und unbeweglich wurden und nach zwei bis drei Tagen starben. Ob es nun Häutungs- oder Futterverwertungsprobleme waren, die sie dahinrafften, kann ich nicht sagen.
Ich habe dann das Internet nach dem Problem der Junggarnelensterblichkeit durchforstet und bin auf das Stichwort Montmorillonit gestoßen. Die Garnelen sollten ohnehin in ein anderes Aquarium umziehen und so habe ich dann, was die Haltungsbedingungen angeht, einen neuen Versuch gestartet. Als Bodengrund habe ich Mineralerde genommen, die Filterung erfolgt über Zeolith und ich gebe wöchentlich ein Montmorillonit-Mineralien-Gemisch zu. Die Garnelen sind im April in das neue Becken umgezogen und im Juni gab es die ersten überlebenden Jungtiere. Das Weibchen dürfte so dreißig bis vierzig Eier getragen haben, überlebt haben etwa 25 Jungtiere. Unter den Junggarnelen sind allerdings nur zwei Tiere, die man als Blaue Tiger durchgehen lassen kann, alle anderen sind hellgräulich bis gelbbraun. Allerdings sind die adulten Tiere im Alter von knapp einem Jahr immer blauer geworden und inzwischen haben sich die ehemaligen Orange Eye Tiger zu tiefblauen (teilweise fast schwarzen) Tigern entwickelt.
Die alten Weibchen haben allerdings seit dem eben erwähnten Wurf keine Eier mehr getragen. Anscheinend scheint es, was die Vermehrung angeht, bei Garnelen eine Altersgrenze zu geben. Sie häuten sich aber immer noch von Zeit zu Zeit und scheinen dann auch noch Pheromone abzugeben - zumindest deutet das Verhalten der Männchen darauf hin. Von den Junggarnelen tragen jetzt auch die ersten Weibchen Eier, die Gelege werden aber grundsätzlich wieder abgestoßen. Bei meinen Red Bees, die ich mir in der Zwischenzeit zugelegt habe, konnte ich solch ein Verhalten nicht beobachten. Dort tragen auch zwei Weibchen zum ersten Mal Eier - eine seit ca zwei Wochen und eine bereits seit vier Wochen (bin schon ganz gespannt, lange kanns ja nicht mehr dauern).
Eines der Tigerweibchen konnte sich gestern nicht vollständig häuten. Die Mundwerkzeuge, der Carapax und die Schreitbeine sind zwar frei, das Abdomen ist aber noch von dem alten Panzer eingehüllt. Im Moment scheint es aber klarzukommen und frisst schon wieder. Meine Vermutung ist, dass das Häutungsproblem in diesem Fall eine Alterserscheinung ist; das Weibchen müsste inzwischen etwa 1,5 Jahre alt sein.
So, mache erstmal Schluss für heute.
Grüße, Andreas
da ich meine Orange Eye Tiger jetzt seit gut einem Jahr halte, möchte ich ein paar Beobachtungen und Erfahrungen, die ich in der Zeit gemacht habe, loswerden. Wahrscheinlich ist das für die meisten von euch nichts Neues, vielleicht hilft´s aber doch dem ein oder anderem.
Von einer Privatzüchterin habe ich im August letzten Jahres 10 Orange Eye Tigergarnelen bekommen, die bei mir in ein 54 Liter Aquarium eingezogen sind. Vorher hatte ich zwar schon Aquaristik- aber noch keine Garnelenerfahrung. Da wir hier extrem hartes Leitungswasser haben, habe ich Osmosewasser verwendet, das ich mit Aufhärtesalz auf eine KH von 2-3 und eine GH von ca 6 gebracht habe. Der pH-Wert pendelte sich bei etwa 7 ein. Im Aquarium befand sich Moorkienholz, bepflanzt war es mit Hornkraut und Javamoos.
Während sich die Hälfte der Garnelen gut entwickelte und an Größe zulegte, schien die andere Hälfte, trotz vorsichtiger Eingewöhnung, mit den neuen Bedingungen nicht gut klarzukommen. Sie fraßen nicht allzu gut, waren nicht agil wie die übrigen Tiere und wurden nach ein paar Wochen sklerotisch und starben nach und nach. Die überlebenden fünf Garnelen waren scheinbar topfit und die Weibchen trugen bald die ersten Eier, die sie sich allerdings nach ein paar Tagen wieder entfernten. Die zweiten Gelege wurden dann aber über den gesamten Zeitraum von mehr als vier Wochen getragen. Ich konnte allerdings nie Jungtiere im Becken entdecken, so dass ich ein tragendes Weibchen in einen Ablaichkasten gesetzt habe, um die Sache näher beobachten zu können. Eines Tages sah ich dann auch zum ersten Mal Jungtiere, die zunächst das Javamoos nach Fressbarem absuchten, aber schon bald träge und unbeweglich wurden und nach zwei bis drei Tagen starben. Ob es nun Häutungs- oder Futterverwertungsprobleme waren, die sie dahinrafften, kann ich nicht sagen.
Ich habe dann das Internet nach dem Problem der Junggarnelensterblichkeit durchforstet und bin auf das Stichwort Montmorillonit gestoßen. Die Garnelen sollten ohnehin in ein anderes Aquarium umziehen und so habe ich dann, was die Haltungsbedingungen angeht, einen neuen Versuch gestartet. Als Bodengrund habe ich Mineralerde genommen, die Filterung erfolgt über Zeolith und ich gebe wöchentlich ein Montmorillonit-Mineralien-Gemisch zu. Die Garnelen sind im April in das neue Becken umgezogen und im Juni gab es die ersten überlebenden Jungtiere. Das Weibchen dürfte so dreißig bis vierzig Eier getragen haben, überlebt haben etwa 25 Jungtiere. Unter den Junggarnelen sind allerdings nur zwei Tiere, die man als Blaue Tiger durchgehen lassen kann, alle anderen sind hellgräulich bis gelbbraun. Allerdings sind die adulten Tiere im Alter von knapp einem Jahr immer blauer geworden und inzwischen haben sich die ehemaligen Orange Eye Tiger zu tiefblauen (teilweise fast schwarzen) Tigern entwickelt.
Die alten Weibchen haben allerdings seit dem eben erwähnten Wurf keine Eier mehr getragen. Anscheinend scheint es, was die Vermehrung angeht, bei Garnelen eine Altersgrenze zu geben. Sie häuten sich aber immer noch von Zeit zu Zeit und scheinen dann auch noch Pheromone abzugeben - zumindest deutet das Verhalten der Männchen darauf hin. Von den Junggarnelen tragen jetzt auch die ersten Weibchen Eier, die Gelege werden aber grundsätzlich wieder abgestoßen. Bei meinen Red Bees, die ich mir in der Zwischenzeit zugelegt habe, konnte ich solch ein Verhalten nicht beobachten. Dort tragen auch zwei Weibchen zum ersten Mal Eier - eine seit ca zwei Wochen und eine bereits seit vier Wochen (bin schon ganz gespannt, lange kanns ja nicht mehr dauern).
Eines der Tigerweibchen konnte sich gestern nicht vollständig häuten. Die Mundwerkzeuge, der Carapax und die Schreitbeine sind zwar frei, das Abdomen ist aber noch von dem alten Panzer eingehüllt. Im Moment scheint es aber klarzukommen und frisst schon wieder. Meine Vermutung ist, dass das Häutungsproblem in diesem Fall eine Alterserscheinung ist; das Weibchen müsste inzwischen etwa 1,5 Jahre alt sein.
So, mache erstmal Schluss für heute.
Grüße, Andreas