Joachim T
GF-Mitglied
Nachdem sich mein Neocaridina-Anfängermix, mit dem ich nach über 20 Jahren in die Aquaristik erneut eingestiegen bin, gut vermehrt hat, habe ich vor, in weiteren Becken Caridina-Wildarten zu halten (natürlich in Osmose-Wasser mit Bienensalz).
Einen für mich als Anfänger geradezu wunderbaren Überblick über wohl (fast) alle aquaristischen Zwerggarnelen-Wildarten und auch Züchtungen bietet das Buch "Garnelen im Aquarium" von José Maria Requena, Werner Klotz und Neli Martín im Dähne Verlag von 2020, das im Garnelenforum fast gar nicht erwähnt wird.
So wird zum Beispiel der Namenswirrwarr um die vielen „Tigergarnelen“ konsequent aufgeklärt (alle Angaben nach Requena & Klotz):
- Tigergarnele → Caridina mariae mit - var. Super Tiger (= Orange Tail) und - var. Red Tiger.
- Tangerine Tiger / Orange Tiger → Caridina cantonensis.
- Galaxy Tiger → Caridina sp. Galaxy Tiger. Es werden mindestens zwei verschiedene Arten als Galaxy Tiger importiert, die sich in der Musterung, Farbe und Morphologie stark ähneln.
- Spotted Tiger → Caridina sp. Spotted Tiger. Wird teils zusammen mit Galaxy Tiger importiert.
- Raccoon Tiger → Paracaridina sp. var. Raccoon Tiger. Ähnelt morphologisch stark Caridina haivanensis, die eigentlich in die Gattung Paracaridina gehört.
- Camouflage Tiger → Paracaridina zijinica. Wurde zuerst als Paracaridina meridionalis geführt. Wird auch als Sandhummel, Larrygarnele, Mustang-Garnele und Hummelgarnele bezeichnet.
Auch zu anderen Wildarten werden Handelsbenennungen berichtigt:
- Die echte Caridina breviata (Hummelgarnele) ist bisher nicht in der Aquaristik vertreten; die meisten Tiere gehören wahrscheinlich zu Caridina venusta oder Paracaridina zijinica.
- Die einzige echte Caridina serrata, die zur Zeit in der Aquaristik erhältlich ist, ist die Wildform-Variante „Stardust“; alle anderen „Caridina serrata“gehören also nicht hierher.
Ich kann gar nicht verstehen, warum nicht sowohl Händler als auch Liebhaber ihre Garnelen-Namen nicht nach den doch wohl höchst zuverlässigen Angaben ausrichten; viele überflüssige Irrtümer und Missverständnisse könnten vermieden werden.
Unter Caridina cantonensis und ihrer Variante Tangerine Tiger / Orange Tiger wird ausgeführt, dass die genetische Reinheit wegen der häufigen Züchtung nur durch Wildfänge sichergestellt werden kann. Aus diesem Grund wollte ich nach Möglichkeit nur Wildarten aus Wildfängen halten. Wildfänge haben den Vorteil der Artreinheit, sind aber meist teurer, schwieriger in der Eingewöhnung, und stellen natürlich als Naturentnahme eine Verringerung der Naturpopulationen dar. Ist irgendetwas darüber bekannt, ob durch Naturentnahmen für den Handel eine zusätzliche Gefährdung (neben Lebensraumzerstörung etc.) der Wildpopulationen vorkommt? So wurde Caridina dennerli am Standort seit 2013 nicht mehr beobachtet, aber das liegt an der Lebensraumzerstörung und -Veränderung, nicht am Handel (nach von Rintelen, K. 2018. Caridina dennerli. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T198055A109683594).
Über eure Ansichten zum Namenswirrwarr, Wildarten und Wildfängen würde ich mich freuen. Danke im Voraus!
Einen für mich als Anfänger geradezu wunderbaren Überblick über wohl (fast) alle aquaristischen Zwerggarnelen-Wildarten und auch Züchtungen bietet das Buch "Garnelen im Aquarium" von José Maria Requena, Werner Klotz und Neli Martín im Dähne Verlag von 2020, das im Garnelenforum fast gar nicht erwähnt wird.
So wird zum Beispiel der Namenswirrwarr um die vielen „Tigergarnelen“ konsequent aufgeklärt (alle Angaben nach Requena & Klotz):
- Tigergarnele → Caridina mariae mit - var. Super Tiger (= Orange Tail) und - var. Red Tiger.
- Tangerine Tiger / Orange Tiger → Caridina cantonensis.
- Galaxy Tiger → Caridina sp. Galaxy Tiger. Es werden mindestens zwei verschiedene Arten als Galaxy Tiger importiert, die sich in der Musterung, Farbe und Morphologie stark ähneln.
- Spotted Tiger → Caridina sp. Spotted Tiger. Wird teils zusammen mit Galaxy Tiger importiert.
- Raccoon Tiger → Paracaridina sp. var. Raccoon Tiger. Ähnelt morphologisch stark Caridina haivanensis, die eigentlich in die Gattung Paracaridina gehört.
- Camouflage Tiger → Paracaridina zijinica. Wurde zuerst als Paracaridina meridionalis geführt. Wird auch als Sandhummel, Larrygarnele, Mustang-Garnele und Hummelgarnele bezeichnet.
Auch zu anderen Wildarten werden Handelsbenennungen berichtigt:
- Die echte Caridina breviata (Hummelgarnele) ist bisher nicht in der Aquaristik vertreten; die meisten Tiere gehören wahrscheinlich zu Caridina venusta oder Paracaridina zijinica.
- Die einzige echte Caridina serrata, die zur Zeit in der Aquaristik erhältlich ist, ist die Wildform-Variante „Stardust“; alle anderen „Caridina serrata“gehören also nicht hierher.
Ich kann gar nicht verstehen, warum nicht sowohl Händler als auch Liebhaber ihre Garnelen-Namen nicht nach den doch wohl höchst zuverlässigen Angaben ausrichten; viele überflüssige Irrtümer und Missverständnisse könnten vermieden werden.
Unter Caridina cantonensis und ihrer Variante Tangerine Tiger / Orange Tiger wird ausgeführt, dass die genetische Reinheit wegen der häufigen Züchtung nur durch Wildfänge sichergestellt werden kann. Aus diesem Grund wollte ich nach Möglichkeit nur Wildarten aus Wildfängen halten. Wildfänge haben den Vorteil der Artreinheit, sind aber meist teurer, schwieriger in der Eingewöhnung, und stellen natürlich als Naturentnahme eine Verringerung der Naturpopulationen dar. Ist irgendetwas darüber bekannt, ob durch Naturentnahmen für den Handel eine zusätzliche Gefährdung (neben Lebensraumzerstörung etc.) der Wildpopulationen vorkommt? So wurde Caridina dennerli am Standort seit 2013 nicht mehr beobachtet, aber das liegt an der Lebensraumzerstörung und -Veränderung, nicht am Handel (nach von Rintelen, K. 2018. Caridina dennerli. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T198055A109683594).
Über eure Ansichten zum Namenswirrwarr, Wildarten und Wildfängen würde ich mich freuen. Danke im Voraus!