Hallo,
ich sehe hier die Gefahr, dass hier wieder die typischen Anfängerfehler:
1. Falscher Besatz
2. Zu wenig Geduld
am Horizont auftauchen.
Zu 1.
a) Die 4 Geweihschnecken und die Körbchenmuschen gehören nicht in ein Nanobecken.
Geweihschnecken sind, genauso wie Rennschnecken, Aufwuchsspezialisten und ernähren sich ausschließlich von Algen und Biofilm, den sie von den Oberflächen im Becken absammeln. Es ist ein Glücksspiel ob diese Tiere bereit sind auch an Kunstfutter zu gehen. Manchmal klappt es oft aber auch nicht. Da es sich bei den Geweihschnecken auch durchweg um Wildfänge handelt kommt noch hinzu, dass die Tiere nach Fang und Versand und verschiendenen Zwischenhälterungen oftmals ziemlich ausgehungert und geschwächt sind. Es ist daher oftmals nur sehr wenig Zeit übrig, bevor die Tiere eingehen, wenn das Becken ihnen nicht genug Nahrung bietet.
Für ein sehr gut eingefahrenes Becken in der Größe des Fluval Edge 2 sind 2 Geweihschnecken absolut genug. Mit sehr gut eingefahren meine ich übrigens
6 Wochen plus.
b) Körbchenmuscheln sind im Aquarium nur sehr schwer auf Dauer zu halten. Diese Mollusken ernähren sich als Filtrierer, indem sich Schwebestoffe aus dem Wasser filtern. Um sie zu ernähren muss also sehr feines Staubfutter gegeben und bestenfalls durchgängig verfügbar sein.
Nicht gerade gut für die Wasserqualität, und das, wo Bienengarnelen absolute Fans von sauberem und möglichst gering belastetem Wasser sind.
c) Warum muss es denn unbedingt wieder ein Becken Modell "UN-Vollversammlung" sein? Die Bees wollen sehr weiches Wasser, während Krebse wiederum härteres Wasser bevorzugen. Auch die Geweihschnecken sind in weichem Bienenwasser nur begrenzt glücklich. Zu den Muscheln habe ich ja bereits etwas geschrieben. Es ist keine gute Idee, die Tiere sehenden Auges in einen Kompromiss ihre Bedürfnisse betreffend zu zwingen.
d) Ich bin ja ein Fan von natürlicher Regulation und mache auch kein Drama draus, wenn mal ein Jungtier oder eine Schnecke verspeist wird. Allerdings stelle ich mal die Frage in den Raum, ob es wirklich zielführend ist, quasi einzukalkulieren, dass die Krebse an die Bees gehen? Ein bisserl teures Lebendfutter würde ich sagen, außerdem haben die Bees auch keine wirkliche Chance auszuweichen bzw. man wird sie wahrscheinlich kaum sehen, wenn sie die Anwesenheit eines Fressfeindes erstmal spitzgekriegt haben.
Zu 2.
Gerade kleine Becken laufen stabiler, wenn sie genug Zeit bekommen sich einzupendeln, außerdem benötigt der Aufwuchs im Becken auch genug Zeit sich ausreichend zu entwicklen. Das ist für die Schnecken, aber auch für die Garnelen sehr wichtig. Die Garnelen gehen zwar bei fehlendem Aufwuchs sehr gut an Kunstfutter, aber jeder, der schon einmal Tiere in ein gut eingefahrenes Becken mit reichlich glitschigen Steinen und Scheiben gesetzt hat kann bestätigen, dass die Tiere Kunstfutter beharrlich ignorierne, wenn genug Aufwuchs zur Verfügung steht.
Das zeigt eigentlich sehr schön, was die Garnelen bevorzugen bzw. was ihren Bedürfnissen mehr entspricht. Von daher kann man nur dazu raten ein Becken mindestens 4 besser 6 Wochen einfahren zu lassen.
Meistens wird man dann auch deutlich früher mit Garnelennachwuchs belohnt, als wenn die Tiere in ein zu frisches Becken einziehen.
Nochmal zu den Wasserwerten:
Wenn das Wasser mit diesen Werten aus der Osmoseanlage kommt, so würde ich deren Funktion nochmal eingehend überprüfen. GH 6/KH 3 ist eher Wasser für Neocaridinas, aber eben erst nach dem Zusatz entsprechender Aufhärtesalze und nicht nativ aus der Osmoseanlage.
Auch sollten die anderen Stoffe unter der Nachweisgrenze der üblichen Tröpfchentests zu liegen kommen. lediglich das Silikat bildet da eine Ausnahme, weil es von den Osmoseanlagen nur unvollkommen erwischt wird. Da können die Meerwasseraquaristiker ein Lied von singen.
VG vom Himalaya
Yeti