Hallo,
hier eine grundsätzliche Anmerkung:
Die ganzen Unterscheidungen in Zuchtformen sind von uns Menschen anhand des Phänotyps bzw. anhand der verpaarten Elterntiere getroffen worden. Für die Natur ist das aber völlig egal. Hier zählen eigentlich nur 2 Kategorien:
1. Genetisch voll-kompatibel
Es entstehen lebensfähige UND fortpflanzungsfähige Nachkommen, die natürlich dann nicht nur die genetischen Merkmale der Elterntiere besitzen, sondern diese auch an Nachkommen vererben können.
2. Genetisch bedingt-kompatibel
In diesem Fall sind die Elterntiere zwar genetisch soweit kompatibel, dass lebensfähiger Nachwuchs entstehen kann, dieser aber nicht fortpflanzungsfähig ist. Ein gutes Beispiel für einen solchen Fall sind Maultiere, die aus der Verpaarung von Pferden und Eseln entstehen. Sie zeigen sowohl Merkmale von Pferd und Esel, sind aber im Regelfall nicht fortpflanzungsfähig. Warum das so ist, ist hier besonders einfach nachzuvollziehen: Während Pferde 64 Chromosomen haben, sind es beim Esel "nur" 62. Geht bei der genetischen Rekombination im Rahmen der Befruchtung das Geschlechtschromosom verloren (das ist in den meisten Fällen so), so ist keine Fortpflanzungsfähigkeit mehr gegeben.
Grundsätzlich kann man allerdings nicht sagen, wann bei der genetischen Rekombination u.U. etwas nicht passt. Bei gravierenden Inkompatibilitäten endet der Reifeprozess bereits während oder kurz nach der Befruchtung oder die Embryonen sterben noch vor der Geburt/dem Schlupf ab. Diesen Sicherheitsmechanismus hat die Natur eingebaut, um z.B. nicht mit dem Leben vereinbare Mutationen auszufiltern.
Bei einer Parentalgeneration der gleichen Spezies wird so ein Mechanismus seltener greifen, obwohl das noch oft genug der Fall ist, während der Mechanismus bei fehlender genetischer Kompatibilität deutlich früher abläuft.
VG vom Himalaya
Yeti
