Vieles ist möglich, aber Du tätest Dir einen Gefallen, wenn Du erst die grundsätzliche Richtung festlegen würdest.
1. Kugelfische
Du kannst in einem 125-Liter-Becken Zwergkugelfische pflegen. Ich selbst habe keine praktischen Erfahrungen mit Kugelfischen, aber ich habe mich vor einiger Zeit ein wenig informiert, weil ein Bekannter sich mit dem Gedanken an ein Kugelfischbecken trug. Meiner Erinnerung nach ist der Kugelfisch ein Gruppenfisch, so dass ich nicht nur ein Paar halten würde. Weiter kann er ein relativ ruppiger Geselle sein, so dass ein Artenbecken eigentlich sinnvoller ist. Deine Rasboras könnten wohl von dem Kugelfisch attackiert werden. Zu einer Vergesellschaftung mit Flusskrebsen habe ich konkret nichts gehört, sehe aber in jedem Fall großes Konfliktpotential: Der Kugelfisch hat Flossen, die für Krebsscheren eine Versuchung darstellen könnten; umgekehrt sucht der Kugelfisch im Becken nach Schnecken und kann dabei leicht auf einen Krebs stoßen, der während oder kurz nach der Häutung relativ wehrlos ist. Ohne detailliertere Kenntnis in der Haltung der beiden würde ich dieses Experiment nicht machen.
2. Krebse
Hier wäre interessant zu wissen, um welche Krebsart es sich handelt. "Amerikanischer Flusskrebs" klingt nach einem Tier der Gattung procambarus. Einige davon sollten in 112 Liter zu pflegen sein. Bei diesen Tieren ist aber immer eine gewisse Gefahr für die Flora des Beckens gegeben. Wenn Du also Wert auf Pflanzenwuchs und Verstecke im Pflanzenreich legst, würde ich bei der Anschaffung der Tiere zurückhaltend sein.
3. Muscheln
Es gibt - auch hier im Forum - die Auffassung, dass man Muscheln im Aquarium überhaupt nicht halten kann oder sollte. Dem stehen gerade zu den corbicula-Arten erfolreiche Haltungs- und Zuchtb erichte gegenüber. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen: man sollte wissen, was man tut. Die meisten Muscheln im Aquarium verhungern. Mulm allein reicht als Nahrung sicherlich nicht. Vor allem solltest Du bedenken, dass die Muschel nicht zur Nahrung geht, sondern wartet, dass die Nahrung zu ihr kommt (Flitrierer). Das Becken sollte daher in der Tat eine Strömung am Boden aufweisen, was bei den meisten Einrichtungstechniken nicht der Fall ist. Eine Alternative ist ein separates Füttern der Muschel, was aber auch nicht einfach ist, weil die Muschel eigentlich nicht eine Mahlzeit zu sich nimmt, sondern sukzessive Nahrung aus dem Wasser filtert. Schließlich sollte die Muschel ihre Ruhe haben. Auch wenn Krebs und Kugelfisch sie nicht öffen sollten (bei dem Kugelfisch wäre ich mir da nicht allzu sicher), klappt die Muschel sich doch bei Störungen von außen zu und kann sich in dieser Zeit nicht ernähren. Keinesfalls solltest Du zu viele Muscheln halten. Drei oder vier (kleine) Tiere sollten für die Beckengröße ausreichend sein.
4. Pflanzen
Mangels näherer Angaben zu Deinen Plänen kann man hier nur die allgemeinen Hinweise geben: achte vor allem darauf, dass Beckenhöhe und -belechtung mit Deiner Pflanzenauswahl harmonieren. Zur Algenkontrolle solltest Du jedenfalsl auch schnellwachsende Pflanzen (Hornkraut, Nixkraut, div. Schwimmpflanzen) einsetzen, bei den Schwimmpflanzen aber bedenken, dass sie den Lichteinfall stark behindern können. Stengelfpflanzen können durch das ständige Kürzen schnell sehr arbeitsintensiv werden - rote Pflanzen brauchen relativ viel Licht.
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich folgendermaßen weiter denken:
1. - Gibt es ein Ziel, das wichtiger ist als alles andere, etwa: Kugelfische halten. Dann würde ich das Becken als Kugelfisch-Artbecken konzipieren und entsprechend einrichten (locker bepflanzt mit freien Kiesflächen zur Schneckensuche). Man könnte etwa eine Schmalseite mit Nixkraut abpflanzen oder im Hintergrund Valisnerien ziehen, auf dem goldenen Schnitt eine attraktive Echinodurus oder Cryptocyrine setzen, eine Wurzel hinzufügen, auf die sich eine Anubias aufbinden lässt usf. Erst wenn alle Bedürfnisse der Kugelfische befriedigt sind, würde ich mir überlegen, welche Tiere sich hier eventuell noch wohlfühlen könnten.
2. - Gibt es ein solches absolutes Ziel nicht, würde ich die Grundform des Beckens festlegen. Ich gehe dabei von vier Grundtypen aus, man kann das aber auch anders zuordnen:
a) Der Dschungel (tendenziell: asiatisches Becken): Wir setzen viele Pflanzen unterschiedlicher Farbe und Form ein, versorgen diese mit viel Licht und Dünger und freuen uns an verschwenderischer Üppgigkeit. Fische werden weniger scheu, weil sie sich versteckt fühlen. Das Becken ist arbeitsintensiv durch die ständige Pflanzenpflege aber einfach, weil durch die Masse an Pflanzen die Algen kontrolliert werden und die ständige Neigung von Aquarianern, zu viele Tiere zu halten, eher verziehen wird.
Derartige Becken bestechen durch die Gesamtwirkung und werden auch bei langem Hinsehen selten langweilig. Sie sind aber nicht geeignet, dei Schönheit eines einzelnen Tieres oder einer einzelnen Pflanze zu betonen, weil diese in dem Dickicht auch untertauchen kann.
Fische für derartige Becken wären etwa Labyrinther (aber bei 112 Litern nur kleine Arten), Barben oder Dornaugen.
b) Das Prachtbecken (tendenziell: südamerikanisches Becken): Vor allem der Amazonas mit seinem Reichtum an Fischen und Pflanzen bietet Lebewesen, deren Schönheit allein ein Aquarium attraktiv gestalten kann. Eine größere Echinodorus (Achtung: ist Dein Becken hoch genug?) entfaltet ihre Wirkung, wenn die Blätter sich wirklich frei entfalten und von allen Seiten zugänglich sind. Buntbarsche oder Salmler heben sich vor dem grünen Pflanzenland ab und kommen so optimal zur Geltung.
Diese Becken sind für Algen oder Überbesatzprobleme etwas anfälliger können aber weniger arbeitsaufwendig sein. Darüber hinaus kann es mit Fischen besetzt werden, die schon lange nachgezüchtet und daher für die aquaristische Haltung besonders geeignet sind.
c) Das pflanzenlose Becken (tendenziell: ostafrikanisches Becken). Die herrtlichen Buntbarsche aus Tanganijka und Malawisee zerstören fast jede Pflanze außer einigen hartgesottenen Anubias-Gewächsen. Man verzichtet in diesem Becken daher generell auf Pflanzen und richtet aus Wurzeln und vor allem Steinen eine Landschaft her, in der sich die attraktiven Fische bewegen können. Bei 112-Liter-Becken sind die meisten der afrikanischen Buntbarsche allerdings zu groß. Ein Schneckenbuntbarschbecken wäre aber einzurichten und wegen des interessanten Verhaltens der Tiere, die sich auch gut nachzüchten lassen, sicherlich asprechend.
d) Das melancholische Becken (tendenziell: westafrikanisches Becken). Weniger kann mehr sein. Eine dominante Wurzel, Farngewächse im Hintergrund, als Blickfáng eine Gruppe Cognacpflanzen (ammania gracilis oder a. senegalensis), Laub auf dunklem Boden, dezente Schwimmpflanzen. Das ganze it eine Kulisse für wenige Tiere, die aber deswegen besonders zur Geltung kommen: rückenschwimmende Kongowelse, vielleicht, soweit nicht zu groß, afrikanische Salmler - sicherlich ein Paradies für Deine Schnecken.
Du kannst selbstverständlich kombinieren oder ganz anders vorgehen, aber wenn Du eine thematische Vorgabe dieser Art machst, klären sich die Besatzfragen, weil nur noch wenige Tiere "passen" und das Gesamtkonzept wird stimmig. Ich sehe oft "schöne" Aquarien, die aber orgendwie unvollkommen wirken, weil mehr oder minderc wahllos schöne Pflanzen und Tiere, die etwa gleiche Wasserwerte bevorzugen zusammengesetzt wurden, ohne auf das Thema zu achten.
Wenn Du in dieser Art etwas mehr zu Deinem Becken erzählen magst, können auch Besatzvorschläge kommen, die mehr sind, als "ich finde die Bitterlingsbarbe schön, und Du kannst sie in 112 Litern halten und mit Krebsen vergesellschaften".