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Besatzfrage bei 125l

Kroete86

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Hallo zusammen,

ich muss gestehen, dass mir hier irgendwie ein allgemeines Unterforum zu Besatzfragen oder Neueinrichtungen fehlt. Daher würde ich dies nun hier posten und hoffe, dass genügend Antworten eingehen.

Ich habe mir vor kurzem ein 125l-Becken gekauft (dank Rabattaktion bei Fressnapf ;) ). Dieses würde ich dann nach unserem Umzug in eine größere Wohnung neu einrichten. Dafür soll mein 20l-Becken aufgelöst werden und die darin befindlichen Bewohner umgesiedelt werden. D.h. die Boraras und meine Pflegekinder sowie die tausend Schnecken sollen ein größeres Heim bekommen.

Insbesondere wegen der Schnecken, aber auch wegen der Faszination zu den Tierchen würde ich gern zwei Zwergkugelfische einsetzen. Eine seperate Schneckenzucht wäre durch mein zweites Becken gegeben.

Ich benötige nun euren Rat:
Welche Fische lassen sich vergesellschaften?
Kann ich auch noch ein paar Welse und Muscheln hinzusetzen? (Muscheln erst nach der Produktion von ausreichend Mulm)
Welche Pflanzen eignen sich, um den anderen Fischen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten?
Sollten Höhlen und Wurzeln mit eingesetzt werden?
Wie sieht es mit Krebsen aus? (Ein Kollege würde mir ein oder zwei amerikanische Flusskrebse abgeben.)

Ihr seht schon, ich habe so einige Fragen. Bisher habe ich mich ausschließlich mit kleinen Becken auseinander gesetzt. Nun soll es größer werden.
 
Hallo Anne,

ich würde Dir anraten, nicht zu viele verschiedene Arten in Deinem Becken zu halten. Die Tiere fühlen sich einfach wohler, wenn nicht zuviele verschiedene Arten eng aufeinander hängen.

Von Muscheln würde ich Dir abraten. Diese brauchen einen entsprechenden Untergrund und Strömung mit passendem Flugfutter, da sie sonst verhungern. Hier im Forum gibt es dazu auch schon einige ältere Threads über dieses Thema.

Welche Boraras hast Du denn schon und wie viele?

Ich habe Rasboras Brigittae (etwa 20 Stück auf 126l) und diese schwimmen im oberen und mittleren Bereich. Sie brauchen einen Freischwimmraum und einen entsprechenden zugewachsenen Raum. Zusätzlich halte ich noch Corydoras pygmaeus und Corydoras habrosus (zusammen etwa 15 Tiere), die den mittleren und unteren Bereich des Beckens bewohnen. Rückzugsbereiche habe ich aus Steinen und Wurzeln gebaut. Für die Zwergpanzerwelse solltest Du feinen Kies oder Sand als Bodengrund vorsehen. Als Pflanzen habe ich u.a. Wasserpest, Wassernabel und Ludwigia. Neben den Froschbiss habe ich noch Wasserlinsen als Oberflächenpflanzen, die ich mit mal eingeschleppt habe und nun irgendwie nicht mehr los werde. Gerade die Rasboras mögen aber die Oberflächenpflanzen, da sie ihnen zusätzliche Deckung geben. Außerdem habe ich eine Mooskugel im Becken, die meiner Meinung nach im einem Becken nicht fehlen sollte. Weiterhin habe ich CRs und Schnecken (PHS, TDS, RTDS) in Becken. Schnecken halten Dein Becken sauber. Insbesondere TDS sorgen für eine entsprechende Pflege Deines Bodengrundes. RTDS habe ich nur, weil ich die Schnecken schön fiinde. Ihr Einfluss auf die andere Schneckenpopulation ist eher gering (vielleicht auch, weil es nur 3 sind).

Zu Kugelfischen und Krebsen kann ich Dir leider nichts sagen, da ich diese Tiere nicht halte.
 
Hallo Frank,

vielen Dank erstmal für deine Antwort.

Ich habe 5 Boraras brigittae und würde diese beim neuen Becken noch aufstocken, damit das ein größerer Schwarm wird.

An Pflanzen würde ich aus dem 20l-Becken noch Javafarn, eine Mooskugel, Wassernabel und Schwertblatt mitnehmen. Das Schwertblatt ist gemeinsam mit Javafarn auf einer Wurzel. Zudem habe ich noch Garnelenröhren von Dennerle, wo der Javafarn drauf wuchert.

An Kies als Bodengrund hatte ich auch schon gedacht und würde den dann evtl. aus dem Baumarkt holen.

PHS und TDS habe ich auch und die sollen schon mit rüber wandern.

Nur, ob ich meine Pflegekinder nicht lieber abgeben sollte, ist noch eine Frage, die ich mir stelle. Es handelt sich um Mollys. Bevor hier das gezetter über Mollys in 20l losgeht: Die 5 hatten sich auf Arbeit immer wieder im Filter vor ihren Artgenossen versteckt. Immer wenn wir sie herausholten, waren sie nach wenigen Minuten wieder drin. Aus Sorge um die Tierchen habe ich sie mit zu mir genommen. In dem 20l-Becken fühlen die sich gemeinsam mit den Boraras sauwohl. Anfangs waren die noch 1/3 der Boraras, nun sind die schon doppelt so groß. Eigentlich waren die 5 auch der Anreiz zu sagen, so nun kommt etwas größeres ins Haus, damit der Lebensraum passt. Nur habe ich auch schon gelesen, dass Mollys mit Krebsen und Kugelfischen lieber nicht gehalten werden sollten. Kugelfische knabbern gern die Flossen an und Krebse erfreuen sich an der Trägheit der Mollys, da diese gern abends auf dem Bodengrund rumlungern.

Sollte also jemand schon immer Tiger-Enten-Mollys (Grundfarbe Gelb mit schwarzen Stellen) haben wollen und kann den 5 einen guten Lebensraum bieten, so kann er sich gern bei mir melden. Nur eine kleine Warnung: Ich will sie nicht versenden!

So...und nun bitte weitere Tipps zu meiner Besatzfrage :)
 
Hallo Anne,

Rasboras brigittae und Mollys haben meines Wissens nach andere Bedürfnisse an das Wassser, wodurch sich eine Vergesellschaftung schon recht schwierig gestaltet und daher nicht zu empfehlen ist. Daher finde ich Deinen Vorschlag, die "Pflegekinder" abzugeben, gut.

Den Bestand der Rasboras brigittae für das größere Becken aufzustocken, halte ich für richtig. Die Tiere schwimmen z.B. bei mir immer als größere Gruppe durch das Becken. In der Natur kommen sie meines Wissens nach auch nur in größeren Schwärmen vor.
 
Hat denn sonst keiner Hinweise zum Besatz? Insbesondere zur Haltung von Kugelfischen?
 
Hallo,

naja erfahrungen nicht, aber ich würde sagen entweder Krebse oder Kugelfische wenn du dann noch andere fische ggf. noch welse... also aufjedenfall welse oder Krebse, also wenns um corydoras gehen würde. Man sollte darauf achten, das er schwimm und bodenraum immer nur von max 1-2 verträglichen arten geteilt wird und 120L sind auch nicht gerade viel.. es geht auch darum das alle verschiedene ansprüche und wünsche an futter und wasser haben.

Kugelfische, nun, ich hatte mal einen der leider gestorben ist weil der Verkäufer im geschäft nix von den Zähnen gesagt hat, die er an den Schnecken abwetzen muss... (lange lange her, da war ich noch nen knirps) aber ich habe bis jetz immer nur gehört das man von ihnen nur sehr wenig halten kann und dann auch lieber artbecken.. was anderes habe ich bis jetz mit positiven erfahrungen noch nicht gelesen immer nur probleme mit dem Flossen anknabbern etc.

grüße
 
Vieles ist möglich, aber Du tätest Dir einen Gefallen, wenn Du erst die grundsätzliche Richtung festlegen würdest.

1. Kugelfische
Du kannst in einem 125-Liter-Becken Zwergkugelfische pflegen. Ich selbst habe keine praktischen Erfahrungen mit Kugelfischen, aber ich habe mich vor einiger Zeit ein wenig informiert, weil ein Bekannter sich mit dem Gedanken an ein Kugelfischbecken trug. Meiner Erinnerung nach ist der Kugelfisch ein Gruppenfisch, so dass ich nicht nur ein Paar halten würde. Weiter kann er ein relativ ruppiger Geselle sein, so dass ein Artenbecken eigentlich sinnvoller ist. Deine Rasboras könnten wohl von dem Kugelfisch attackiert werden. Zu einer Vergesellschaftung mit Flusskrebsen habe ich konkret nichts gehört, sehe aber in jedem Fall großes Konfliktpotential: Der Kugelfisch hat Flossen, die für Krebsscheren eine Versuchung darstellen könnten; umgekehrt sucht der Kugelfisch im Becken nach Schnecken und kann dabei leicht auf einen Krebs stoßen, der während oder kurz nach der Häutung relativ wehrlos ist. Ohne detailliertere Kenntnis in der Haltung der beiden würde ich dieses Experiment nicht machen.

2. Krebse
Hier wäre interessant zu wissen, um welche Krebsart es sich handelt. "Amerikanischer Flusskrebs" klingt nach einem Tier der Gattung procambarus. Einige davon sollten in 112 Liter zu pflegen sein. Bei diesen Tieren ist aber immer eine gewisse Gefahr für die Flora des Beckens gegeben. Wenn Du also Wert auf Pflanzenwuchs und Verstecke im Pflanzenreich legst, würde ich bei der Anschaffung der Tiere zurückhaltend sein.

3. Muscheln
Es gibt - auch hier im Forum - die Auffassung, dass man Muscheln im Aquarium überhaupt nicht halten kann oder sollte. Dem stehen gerade zu den corbicula-Arten erfolreiche Haltungs- und Zuchtb erichte gegenüber. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen: man sollte wissen, was man tut. Die meisten Muscheln im Aquarium verhungern. Mulm allein reicht als Nahrung sicherlich nicht. Vor allem solltest Du bedenken, dass die Muschel nicht zur Nahrung geht, sondern wartet, dass die Nahrung zu ihr kommt (Flitrierer). Das Becken sollte daher in der Tat eine Strömung am Boden aufweisen, was bei den meisten Einrichtungstechniken nicht der Fall ist. Eine Alternative ist ein separates Füttern der Muschel, was aber auch nicht einfach ist, weil die Muschel eigentlich nicht eine Mahlzeit zu sich nimmt, sondern sukzessive Nahrung aus dem Wasser filtert. Schließlich sollte die Muschel ihre Ruhe haben. Auch wenn Krebs und Kugelfisch sie nicht öffen sollten (bei dem Kugelfisch wäre ich mir da nicht allzu sicher), klappt die Muschel sich doch bei Störungen von außen zu und kann sich in dieser Zeit nicht ernähren. Keinesfalls solltest Du zu viele Muscheln halten. Drei oder vier (kleine) Tiere sollten für die Beckengröße ausreichend sein.

4. Pflanzen
Mangels näherer Angaben zu Deinen Plänen kann man hier nur die allgemeinen Hinweise geben: achte vor allem darauf, dass Beckenhöhe und -belechtung mit Deiner Pflanzenauswahl harmonieren. Zur Algenkontrolle solltest Du jedenfalsl auch schnellwachsende Pflanzen (Hornkraut, Nixkraut, div. Schwimmpflanzen) einsetzen, bei den Schwimmpflanzen aber bedenken, dass sie den Lichteinfall stark behindern können. Stengelfpflanzen können durch das ständige Kürzen schnell sehr arbeitsintensiv werden - rote Pflanzen brauchen relativ viel Licht.

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich folgendermaßen weiter denken:

1. - Gibt es ein Ziel, das wichtiger ist als alles andere, etwa: Kugelfische halten. Dann würde ich das Becken als Kugelfisch-Artbecken konzipieren und entsprechend einrichten (locker bepflanzt mit freien Kiesflächen zur Schneckensuche). Man könnte etwa eine Schmalseite mit Nixkraut abpflanzen oder im Hintergrund Valisnerien ziehen, auf dem goldenen Schnitt eine attraktive Echinodurus oder Cryptocyrine setzen, eine Wurzel hinzufügen, auf die sich eine Anubias aufbinden lässt usf. Erst wenn alle Bedürfnisse der Kugelfische befriedigt sind, würde ich mir überlegen, welche Tiere sich hier eventuell noch wohlfühlen könnten.

2. - Gibt es ein solches absolutes Ziel nicht, würde ich die Grundform des Beckens festlegen. Ich gehe dabei von vier Grundtypen aus, man kann das aber auch anders zuordnen:

a) Der Dschungel (tendenziell: asiatisches Becken): Wir setzen viele Pflanzen unterschiedlicher Farbe und Form ein, versorgen diese mit viel Licht und Dünger und freuen uns an verschwenderischer Üppgigkeit. Fische werden weniger scheu, weil sie sich versteckt fühlen. Das Becken ist arbeitsintensiv durch die ständige Pflanzenpflege aber einfach, weil durch die Masse an Pflanzen die Algen kontrolliert werden und die ständige Neigung von Aquarianern, zu viele Tiere zu halten, eher verziehen wird.
Derartige Becken bestechen durch die Gesamtwirkung und werden auch bei langem Hinsehen selten langweilig. Sie sind aber nicht geeignet, dei Schönheit eines einzelnen Tieres oder einer einzelnen Pflanze zu betonen, weil diese in dem Dickicht auch untertauchen kann.

Fische für derartige Becken wären etwa Labyrinther (aber bei 112 Litern nur kleine Arten), Barben oder Dornaugen.

b) Das Prachtbecken (tendenziell: südamerikanisches Becken): Vor allem der Amazonas mit seinem Reichtum an Fischen und Pflanzen bietet Lebewesen, deren Schönheit allein ein Aquarium attraktiv gestalten kann. Eine größere Echinodorus (Achtung: ist Dein Becken hoch genug?) entfaltet ihre Wirkung, wenn die Blätter sich wirklich frei entfalten und von allen Seiten zugänglich sind. Buntbarsche oder Salmler heben sich vor dem grünen Pflanzenland ab und kommen so optimal zur Geltung.
Diese Becken sind für Algen oder Überbesatzprobleme etwas anfälliger können aber weniger arbeitsaufwendig sein. Darüber hinaus kann es mit Fischen besetzt werden, die schon lange nachgezüchtet und daher für die aquaristische Haltung besonders geeignet sind.

c) Das pflanzenlose Becken (tendenziell: ostafrikanisches Becken). Die herrtlichen Buntbarsche aus Tanganijka und Malawisee zerstören fast jede Pflanze außer einigen hartgesottenen Anubias-Gewächsen. Man verzichtet in diesem Becken daher generell auf Pflanzen und richtet aus Wurzeln und vor allem Steinen eine Landschaft her, in der sich die attraktiven Fische bewegen können. Bei 112-Liter-Becken sind die meisten der afrikanischen Buntbarsche allerdings zu groß. Ein Schneckenbuntbarschbecken wäre aber einzurichten und wegen des interessanten Verhaltens der Tiere, die sich auch gut nachzüchten lassen, sicherlich asprechend.

d) Das melancholische Becken (tendenziell: westafrikanisches Becken). Weniger kann mehr sein. Eine dominante Wurzel, Farngewächse im Hintergrund, als Blickfáng eine Gruppe Cognacpflanzen (ammania gracilis oder a. senegalensis), Laub auf dunklem Boden, dezente Schwimmpflanzen. Das ganze it eine Kulisse für wenige Tiere, die aber deswegen besonders zur Geltung kommen: rückenschwimmende Kongowelse, vielleicht, soweit nicht zu groß, afrikanische Salmler - sicherlich ein Paradies für Deine Schnecken.


Du kannst selbstverständlich kombinieren oder ganz anders vorgehen, aber wenn Du eine thematische Vorgabe dieser Art machst, klären sich die Besatzfragen, weil nur noch wenige Tiere "passen" und das Gesamtkonzept wird stimmig. Ich sehe oft "schöne" Aquarien, die aber orgendwie unvollkommen wirken, weil mehr oder minderc wahllos schöne Pflanzen und Tiere, die etwa gleiche Wasserwerte bevorzugen zusammengesetzt wurden, ohne auf das Thema zu achten.

Wenn Du in dieser Art etwas mehr zu Deinem Becken erzählen magst, können auch Besatzvorschläge kommen, die mehr sind, als "ich finde die Bitterlingsbarbe schön, und Du kannst sie in 112 Litern halten und mit Krebsen vergesellschaften".
 
Hallo Algerich,

wow! Das nen ich mal eine ausfuehrliche Antwort. Vielen Dank!

Dann grenze ich mal ein:
Ich wuerde die Mollys nun definitv abgeben und werde mich nun auf die Suche nach jemanden machen, der sie gern weiterpflegen wuerde. Ambition wird es alles auf ein Kugelfischpaar abzustimmen. Nach meinen bisherigen Recherchen kann man diese Tierchen auch als Paar halten. Von Krebsen sehe ich erst ein Mal ab, ebenso von Muscheln. Ich wuerde dennoch die Boraras brigittae behalten und den Schwarm noch etwas aufstocken. Ein oder zwei Welse haette ich dennoch gern und wuerde schaun, welche sich mit den anderen beiden Arten gut vertragen.

D.h. also, dass ich die Pflanzen auf diese drei Arten abstimmen werde. Es sollen definitiv die Pflanzen und Einrichtungsgegenstaende aus dem anderen Becken mit rein. Leider hatte ich mich bei einer vorangegangenen Angabe etwas vertan. Es ist eine Anubia auf der Wurzel augebunden. Zudem habe ich ja noch Javamoos, Wassernabel, Javafarn und eine Mooskugel. Von der Bepflanzung wuerde ich schon fast zu Variante a (asiatisches Becken) tendieren. Es wuerde den Boraras und Welzen etwas Schutz bieten und es koennten sich alle recht gut entfalten. Nur hoert sich auch d ziemlich attraktiv an. Vielleicht koennte ein gewisser Mix aus beiden (Dschungel in der Mitte und melancholisches Becken ringsherum passen). Ach ja, bitte nicht wundern, nach derzeitigen Ueberlegungen zur neuen Wohnung koennte das Becken im Wohnzimmer landen und dort auf dem Raumteiler von Ess- und Wohnbereich positioniert werden. Das waere das einzige Moebelstueck, welches genuegend Platz fuer das Becken bieten wuerde. Um den Tieren trotz fehlender Rueckwand das Gefuehl von Sicherheit zu vermitteln, ist eine starke Bepflanzung angedacht.

Gibt es dazu evtl. noch ein paar Tipps von euch? Der Umzug zieht sich nun noch etwas hin und so ist genuegend Zeit, um alles genauestens zu planen :)
 
Hallo zusammen,

gerade bei der Recherche zu Zwergkugelfischen entdeckt: http://www.youtube.com/watch?v=fnmN7MQnWw4&feature=youtube_gdata_player

Wenn ich das richtig sehe, dann sind da Barben und Garnelen mit im Becken. Und wenig Bepflanzung. Dafuer grosse Steine. Hm...also doch eher melancholisches Becken und evtl. eine kleine, etwas dichter befplanzte Ecke.

@ Frank: Auch noch mal vielen Dank fuer die Links. Sind sehr interessant und fuehren einen regelrecht zu den reinen Suesswasser-Kugelfischen.
 
Ein von allen Seiten zugängliches und einsehbares Becken ist natürlich eine Herausforderung. Vielleicht magst Du gelegentlich mitteilen, ob das Becken offen sein wird oder eine Abdeckung haben soll und welches Licht Dir zur Verfügung steht.

Das größte optische Problem bei einem offenen Becken ist natürlich die Technik. Ein Innenfilter muss schließlich irgendwo sein, und im Falle eines Außenfilters muss der Schlauch an irgend einer Seite aus dem Becken herausgeführt und zum Filter gelegt werden. Wenn die Heizung nicht in den Filter integriert ist, muss auch der Heizstab irgendwo hängen und die Beleuchtungsquelle muss meist von irgendwo Sgtrom beziehen, was auch mit einem Kabel verbunden sein könnte. Normalerweise versucht man das alles irgendwo an der Rückwand zu verstecken, aber wenn Du keine hast, wird wohl eine der Schmalseiten genutzt werden müssen. Es wäre hilfreich, wenn Du die Ausstattung Deines Beckens angeben könntest, oder steht die noch nicht fest?

Je nachdem, wieviel Platz an der Technikseite noch zur Verfügung steht, kann man da entweder Nixkraut, Hornkraut etc. wuchern lassen (Algenprophylaxe!) oder eine nicht zu feinfaserige STengelpflanze (Bacopa oder ammania senegalensis) ziehen.

Dann würde ich von einer Seite aus Wurzeel- oder Steinaufbauten zur Mitte hin setzen. Das ist ohne Zeichnung schwer zu beschreiben, aber im Ergebnis geht es darum, zweierlei zu erreichen: erstens machen Höhenunterschiede Deine Landschaft lebendiger, zweitens bieten Höhlen Deinen Welsen und eventuellen weiteren Tieren Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem haben sie etwas geheimnisvolles. Wenn Du den melancholischen Beckentyp nachahmen willst, achte darauf, dass Du entweder Wurzeln statt steinen nimmst oder Steine in warmen oder dunklen Farben auswählst. Die Höhlen sollten nach meiner aktuellen Idee so aussehen, dass Du quasi von der Scheibe aus in die Höhlenmitte schaust, sie sich also zur Beckenmitte - dem gedanklichen Höhleneingang - hin verengen. Außer einigen Anubias würde ich bei dem melancholischen Beckentyp nichts auf die Wurzeln oder Steine aufpflanzen. Ich persönlich finde hier die anubais coffeefolia ganz attraktiv, aber das ist natürlich wie so vieles Geschmackssache.

In der Beckenmitte muss pflanzliches Leben entstehen. Fanrpflanzen, die sich an der Beckenoberfläche als Schwimmpflanzen über das Wasser legen könnten hier einerseits das Becken strukturieren und andererseits den Schatten spenden, den Du für ein melancholisches Herbstbecken brauchst. Diesen Charakter würde ich dann auf der verbleibenden Längsseite vielleicht mit einem dürren toten aber aufgerichtet stehenden Ast unterstützen, um den herum so nützliche Sachen wie Seemandelbaumblätter und -rinde, Erlenzpafen und Herbstlaub liegen könnte. Um beim Thema "Vergänglichkeit" zu bleiben, würde ich hier auch nichts weiter wachsen lassen als vielleicht kleine Gruppen Deines Javamoos. Es bleibt noch eine Schmalseite. Hier könnte ich mir eine Ansammlung von hygrophilia corymbosa, zweckmäßigerweise in der kleinbleibenden Kompaktversion und der Kleinen oder Großen Cognacpflanze vorstellen, um durch die dunkleren oder Rottöne eine gewisse Schwüle zu erzeugen.

Wie Du vielleicht merkst, möchte ich ein solches Becken seit läögnerem errichten, bin aber bislang über Zeichnungen noch nicht hinausgediehen, weswegen ich meiner Phantasie geade die Zügel schießen lasse. Natürlich gibt es einige Millionen Möglichkeiten, das anders zu machen, so dass es hier nur um Anregungen gehen kann.

Zurück zur Fischfrage: Für mich ist das Becken mit irgendeiner Oase in Afrika verbunden, weswegen ich wahrscheinlich synodontis oder Prachtkärpflinge einsetzen würde, aber durch die Kugelfische hast Du ein anderes Thema vorgegeben, so dass sich jedenfalls Wesel empfehlen, die, wie es sich für Welse gehört, überwiegend am Boden bleiben. Das verträgt sich auch besser mit den Höhlen.
Panzerwelse und Kugelfische sind zweischneidig. Es kann wohl gut oder auch schief gehen. Auch ästhetisch passt der Panzerwels meines Erachtens zu diesem Beckentyp überhaupt nicht. Diese Tiere haben etwas jungenhaft unbeschwertes, das für mich nicht zum Beckenthema passen würde, aber wiederum: erlaubt ist, was gefällt. Am ehesten würde hier vielleicht der etwas massigere brochis splendens (Smaragdpanzerwels) zur Wirkung kommen.

Mit den Harnisch welsen kenne ich mich nicht so gut aus. Die meisten dürften zu groß für Dein 112-Liter-Becken werden. Ich selbst würde vermutlich auf die primitive Idee verfallen, zwei Braune Antennenwelse einzusetzen, aber für einen Welsliebhaber ist das wahrscheinlich viel zu einfach. ich denke jedenfalls durch die Höhlen gibst Du den Welsen genügend Hilfestellung, sich mit den Kugelfischen zu arrangieren: sorge deswegen aber bitte für Stabilität in den Höhlenwänden!

Am Rande: was wird aus dem Schneckenzuchtbecken? Soll das nur für Futterschnecken sein, oder dürfen hier auch weitere kleinere Bewohner, etwa Garnelen, auf ein Zuhause hoffen?
 
Hallo Algerich,

wow! Deine Antworten lassen meine Fantasie richtig zum Vorschein kommen. Bin begeistert. Zudem zeigst du mir auch noch den einen oder anderen Fehler, was ich mit angeben haette koennen.

Also das Becken habe ich bei einer Rabattaktion eines Leipziger Tierhaendlers erworben. Es ist ein Fluval Roma Komplett-Set. Die Masse sind: L 80cm/ H 45cm/ B 35cm. Es ist mit 125l angegeben. Es enthaelt: einen Fluval 3 Plus Innenfilter, 2 20Watt T8 Glo Leuchtstoffroehren, einen Fluval Tronic Heizer 150Watt sowie verschiedene Zugaben wie Futter, Thermometer, Wasseraufbereiter und Pflanzenduenger.

Den Innenfilter moechte ich eher nicht nutzen. Momentan tendiere ich zu einem HMF und erkundige mich, wie ich diesen bauen kann. Evtl. wuerde ich den auf einer gesamten schmalen Seitenwand anbringen und dahinter Luftheber und Heizer "verstecken". Ist dann nur noch die Frage, wie ich den anbringe und ob das alles so funktioniert wie ich es mir denke.

Deine Idee fuer die Einrichtung gefaellt mir sehr gut und ich kotze schon etwas ab, dass wir noch nicht im Dezember umziehen koennen. Wuerde am liebsten alles gleich zusammensuchen und aufbauen. Aber in der Ruhe liegt die Kraft :)

Bei den Welsen hast du mir ja schon Anreize geboten. Werde da mal schaun, was du mir da alles vorgeschlagen hast.

Wegen der Schneckenzucht: Ich habe neben dem aufzuloesenden 20l-Becken noch ein 25l-Becken. Darin habe ich bereits ziemlich viele Schnecken und wuerde diese noch weiter zuechten, um den Kugelfischen genuegend Futter zu bieten. Neben den Schnecken und eigentlich der Hauptgrund fuer die Existenz dieses Beckens sind meine White Pearls da drin zu finden. Ich hatte mal mit 5 Tieren angefangen und nun tummeln sich unzaehlbar viele darin.

Sobald der Umzug moeglich ist und ich das 125l-Becken endlich aufbauen kann, werde ich darueber berichten :)
 
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