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Bakterien - sind gekühlte wirklich besser

G

Garnelianer

Guest
Hallo zusammen,

ich habe ein neues Becken eingerichtet (30l), nachdem mir im 20l Becken die Garnelen unter den Fingern weggestorben sind. Das "alte" Becken habe ich einer Furan**2 Kur unterzogen und es scheint Wirkung gezeigt zu haben, seit einer Woche keine mehr gestorben (90% Todesrate reicht ja auch). Nächste Woche sollen sie ins neue Becken umziehen, das läuft dann 3 Wochen ein, mit Bakterienimpfungen, Bodenfilter und lange vorab gewässerten Pflanzen.
Eine Frage habe ich mir dabei gestellt:
Es gibt die Bakterien ja in gekühlter und "Umgebungstemperatur - Form". Der Händler rät immer zu den gekühlten, ich weiß aber nicht, sind die wirklich so viel besser, oder denkt er seinen Umsatz. Müssten sich die Bakterien bei Zimmertemperatur nicht ebensogut lagern lassen, immerhin hat das AQ Wasser ja auch keine 4 Grad, sondern zwischen 21 und 23°. Laut Verpackung dürfen die ungekühlten bei bis 30° gelagert werden (wenn ich mich richtig erinnere)
Gibt es eine biologische Erklärung dafür, oder ist das mehr Einstellungssache ?

Danke für Eure Antworten.
 
Hallo,

am besten sind die Bakterien, die sich von selbst bilden und dein AQ stabilisieren.
Wenn du das neue Becken eh 3 bis 4 Wochen einlaufen läßt, braucht es keine gekauften Bakterien – gekühlt oder nicht.
Wozu auch?

Spar dir das Geld.
Die Biofauna des Beckens schafft das spielend von alleine.
Das, was du dann zahlst, ist einfach nur deine pure Geduld.

Die erste Woche läuft das Becken mit Einrichtung, Filter, Licht und Pflanzen einfach ganz für sich und du beginnst den wöchentlichen TWW.
Ab spätestens der 2. Woche sollten ein paar Schnecken (Blasen-, Posthorn etc.) das neue Becken rocken.
In der 3. Woche gönnst du den Schnecken mal etwas Trockenfutter.
Ab der vierten Woche mit den ersten Garnelen (leicht; 10 Stück) besetzen.
:)
 
Hallo Sven,

das Geld habe ich schon ausgegeben.... :-(
In der Panik, das Sterben zu beenden, wollte ich die EInlaufzeit so kurz wie möglich machen. Ich werde dann jetzt mal ein paar Blasen- und Posthornschnecken einsammeln und umziehen und Ende nächster Woche dann die Überlebenden (3 Stück) und den Oto umziehen.
Habe aber mal gesagt bekommen, das auch bei TeilWW immer neue gekühlte Bakterien dazu sollen, und mich auch meistens dran gehalten habe. War das Umsatzmache ?
 
Habe aber mal gesagt bekommen, das auch bei TeilWW immer neue gekühlte Bakterien dazu sollen, und mich auch meistens dran gehalten habe. War das Umsatzmache ?

in einem eingelaufenen Becken vollkommen überflüssig, die Bakterien sind im Boden und im Filter, kaum im Wasser ...

Thomas
 
Hi Namensvetter,

den Oto bitte als aller-letzten einziehen lassen in das neue Becken, sonst streikt der evtl. mit Ableben.
Und möglichst dem Otocylclus ein paar Gefährten besorgen, falls er alleine sein sollte – so gut und gerne 5 bis 6 Kumpel.

Sagen wir mal so, Einlaufzeit verkürzen geht sehr wohl.
Nur, wenn man es nicht muss, dann ist die natürliche Art und Weise m.E. effektiver.

Einfach aus dem Grunde, daß die Bakterien-Populationen sich den Werten und Stoffen gemäß anpassen.
Zuerst kommt da das giftige Ammonium um die Ecke und wackelt sich teils zum Ammoniak.
Beides ist u.a. so die ungünstiste Version für fast alle Bewohner.

Die Bakterien, welche daraus dann Nitrit verstoffwechseln sind etwas lahm in Sachen Vermehrung.
Aber schaffen durchaus sich täglich fast zu dublizieren in ihrer Anzahl.
Sie produzieren aus ihrer Nitrit-Nahrung dann das Nitrat, welches so der harmloseste und letzte Stoff in der Nitrifikationskette ist
und bsw. Pflanzen als Nahrung dient, denn Nitrat hat auch den umgangssprachlichen Namen: Stickstoff.

Nitrat ist im Normalfall der Stoff, den du mit den wöchentlichen Wasserwechseln ausdünnst,
weil eine höhere Konzentration davon den Garnelen bsw. ihre wichtige Häutung vermiesen
und bei Nachwuchs auch wachstumshemmend sein kann.

Deine gekauften Bakterien-Kulturen kannst du, weil du sie halt nun hast, zugeben.
Der ablaufende biochemische Prozess beinhaltet aber auch dann noch die Variabel,
daß die (Nitrifikations-)Kette eingehalten werden muss:

Ammonium / Ammoniak > Nitrit > Nitrat

Die Bakterien, welche jeweils diese Stoffe verstoffwechseln bilden sich logischerweise
populationsmäßig nacheinander, weil das vorherige das darauffolgende bedingt.

Die Nitrifizierer (Nitrit zu Nitrat) sind in der Mitte und sie sind langsam.
Der sogenannte Nitritpeak (Nitritspitze) erfolgt bei deren Populationsbeginn, weil die vorherigen,
die Ammonium und Ammoniak zu Nitrit wandeln, ihren Stoffen gemäß ausreichend vorhanden sind quasi.
Wenn der Nitritpeak abnimmt ist die Anzahl der Nitrit-verarbeitenden Bakterien ausreichend und Nitrat beherrscht das Wasser.

Dann folgt der behutsame Besatz mit den gewünschten Bewohnern, weil die Nitrat von ca. 10 bis 30 mg/l normal finden.
Die Pflanzen brauchen diese Werte an Nitrat bsw. auch. Bei Garnelen sollte der Nitrat-Wert aber lieber weit unter den 30 mg/l sein.

Gibst du nun in der sich im Aufbau befindenen (Nitrifikations-)Kette deine Starterbakterien hinzu,
bedürfen die natürlich auch der Nahrung. Sprich, ohne Nahrung ihres Stoffes verhungern diese schlicht.
Ergo, machen Starterbakterien dann Sinn, wenn man auch zügig besetzt, damit die hinzugefügten Bakterien auch etwas zu futtern haben.
Also, früher besetzt als die Einlaufphase abzuwarten. Sonst sind die hinzugefügten Bakterien ja nicht mehr da, weil ihr Futter nicht vorhanden ist.

Verstanden?
:)
 
Hallo Sven,

Chemie war zwar nie so meine Stärke, aber das hab ich verstanden, vor allem, als das Stichwort Stickstoff genannt wurde.
Also hab ich beschlossen - jetzt WW und mit Bakterien auffüllen, dann die Nelen langsam ans Wasser gewöhnen und umsetzen :-)
Den (noch einzelnen Oto) lasse ich dann heute noch im alten Becken, er darf dann Morgen abend umziehen.
 
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