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Amtra Härte Reduct

Kojak

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05. Feb 2010
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Garneleneier
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe eine Frage zum Thema Wasserhärte. Ich bin gestern bei unserem Fachhändler gewesen. Dabei habe ich zufällig ein Produkt von Amtra gesehen, dass angeblich die Härte des Wasser durch Entzug der Ca- und Mg-Ionen verringern soll. Laut Angabe von Amtra soll 1mL auf 100L Aquariumwasser einen GH-Reduktion von 1° bringen.
Nachdem ich im Würzburger Raum wohne und hier das Wasser eigentlich mehr aus Stein als aus Wasser besteht, wäre dies unter Umständen eine gute Alternative für mein 30L Garnelenbecken. Im Moment verwende ich ein Verschnitt von Osmosewasser (dass ich zukaufe) und Leitungswasser.

Daher wollte ich mich bei euch erkundigen, ob jemand dieses Produkt kennt und Erfahrung damit hat. Ist es geeignet/empfehlenswert für ein Garnelenbecken? Senkt es auch gleichtzeitig den KH-Wert?

Vielen Dank für Eure Hilfe,
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

Erfahrungen zu dem von Dir erwähnten Produkt habe ich leider keine, möchte aber dennoch ein paar Anmerkungen hierzu machen:

1) Was genau bedeutet "durch Entzug"? Entfernen kann dieser Produkt diese Stoffe nicht, sonder ledglich chemisch umbauen. Es erfolgen also Änderungen an anderen Wasserparametern. Dies ist aber bei allen chemischen Produkten so (z.B. GH-, KH- etc.).

2) Die KH wird dieses Produkt (wenn es nur die genannten Ionen angreift und umwandelt) wohl nicht ändern, da hier andere Verbindungen betroffen sind.

3) Wie Deine Garnelen darauf reagieren, bleibt abzuwarten. Bei Deinem derzeitgen Verfahren (Verschnitt mit Osmosewasser) werden definitiv weniger Härteverbindungen ins Becken getan, weil durch eine UO-Anlage diese Stoffe definitiv entfernt werden.

Es gibt auch noch andere Wege, die GH und KH zu senken, ohne gleich mit chemischen Mitteln im Becken zu agieren. Bedenke nämlich, dass alle Stoffe, die Du ins Becken kippst, dort auch irgendwie bleiben und vielleicht sogar bei den Bewohner irgendwie angereichert werden. Man kann dann nie so genau abschätzen, was (sofort oder später) dann passiert bzw. welche Folgen es hat.
 
Hallo Jürgen,

ich hatte vor Jahren auch mal den Versuch mit diesem Mittel (Amtra-Trop) gemacht und es anch dem ersten Test gleich abgebrochen. Die Härte war nicht mehr mit nem Tropfentest feststellbar. Es gab keine Veränderung beim Test, egal wieviel von dem Zeug ich zum Wasser gegeben habe. Außerdem wurden die Härtebildner wohl in Eisenphosphat umgewandelt, welches nur ganz schwer wieder aus dem Wasser zu bekommen ist. Der Eisentest hat praktisch Unmengen von Eisen angezeigt, obwohl ich nicht gedüngt habe. Hatte auf einmal 5mg/L Eisen im Wasser. Die Phosphatverbindungen haben sich im Boden angereichert und bei jedem Wasserwechsel wieder im Wasser rückgelöst. Es hat ewig gedauert, bis das Wasser wieder normal war.
Sorry, wenn ich die chemischen Vorgänge nicht richtig dargestellt habe, aber ich bin keine Chemie-Leuchte.

Den Garnelen hat es übrigens damals nicht sichtbar geschadet, aber mir war die Sache dennoch nicht geheuer. Habe dann doch ne Kati-Ani-Anlage angeschafft.

Gruß

Marko
 
Hallo,

ich würde da dann auch eher einen Vollentsalzer anschaffen oder wenn es 1 kleines Becken ist mit Desti-Wasser mischen... wenn Du solche Chemiekeulen einsetzt, das wird doch eine Rente, dann musst Du ja vor jedem Wasserwechsel das Wasser erst mal panschen... mit einem Vollentsalzer, da kann man sich einen tollen Kanistervorrat machen.
 
Hallo Marko,

bei Amtra wird beschrieben, dass diese Ionen in irgend einer Form gebunden werden. Ich bin mir nicht ganz sicher, in welcher Form, da leider keine Zusammensetzung drauf stand. Die Tropfentests würden angeblich diesen veränderten Wert nicht anzeigen, da sie die neu entstandenen Verbindungen wieder aufspalten würden und daher der gleiche Wert wieder angezeigt wird wie vor der Behandlung. Man würde es jedoch angeblich am Verhalten und Aussehen der Tiere merken (wenn man zumindest vorher härteres Wasser hatte).
Laut Beschreibung auf der Seite von Amtra sollen"...keinerlei Phosphatmobilisation aus dem Bodengrund und keine das Pflanzenwachstum beeinträchtigende Wirkung auftreten...".

@dpskernie:
Ich geh davon aus, das Entzug bedeutet, dass die Erdalkaliionen in irgendeiner Form unlöslich (unter normalen Aquarienbedingungen) gebunden werden. So bilden ja Barium- und Calciumionen mit Sulfationen ein unlösliche Verbindung, die ausflockt. Sollte das hier auch so sein, kann man es auch abfiltrieren und es würde nicht in das Aquarium und damit Boden etc. gelangen.
 
Hallo,

komme auch aus der Gegend, weiß also mit was du zu kämpfen hast ;).

Bevor du das teure Amtra Mittel kaufst, würde ich mich mal schlau machen wie das genau mit der Salzsäure funktioniert... Müsste das gleiche Prinzip sein und ist viel billiger.

Ich selbst habe eine Osmoseanlage, geht am einfachsten.
 
Hallo Marko,

probiere es doch einfach aus, ob Du bei Anwendung des Mittels entsprechende Ausfällungen beobachten kannst. Ich vermute mal, dass das eher nicht der Fall ist. Und ob man dann das gebundene Produkt einfach herausfiltern kann, kann ich mir auch kaum vorstellen. Bei Aktivkohlefiltern z.B. gehen dann auch eine ganze Menge anderer wichtiger Mineralien verloren, die man dann hinterher wieder zuführen müßte. Insgesamt wäre mir dieses ganze zu aufwendig.

Der Umgang mit Salzsäure und damit eine Wasserenthärtung zu erreichen bedarf einer entsprechenden Erfahrung sowie am besten ein elektronisches Messgerät (Leitwert, PH). Auch dann hat man wieder bei jedem Wasserwechsel die Prozedur, Säure ins Wasser, Messen, wieder Säure ins Wasser, wieder messen, ... . Bis dann der Wert stimmt. Alternativ kann man dies wohl auch mit Eichenextrakt machen.

Eine Osmoseanlage ist teuer in der Anschaffung und kostenintensiv in der Unterhaltung (Wasser, Membranpflege, ...). Auch hier muss man dann Verschneiden bzw. nachträglich wieder Aufhärten. Dies lohnt dann wohl erst bei einer gewissen benötigten Wassermenge wirklich.

Als Alternative gibt es da noch die Torfkanone. Sie bereitet das Wasser ebenfalls auf und es wird eine Enthärtung durchgeführt. Das Wasser läuft dann entsprechend langsam durch eine Torfschicht. Hinterher ist das Wasser leicht eingefärbt. Bei wenig benötigtem Wasser (ich sag mal < 50l) ist dies meiner Meinung nach eine gute Sache und auch nicht so teuer und aufwendig. Ich mache das schon seit über einem Jahr so und klappt sehr gut.
 
Hallo Frank,

ich habe damals keine Ausfällungen beobachten können, aber der Eisentest ist eben ins "Unendliuche" hochgegangen. Nach großem Wasserwechsel (80%) war Fe er wieder etwas geringer aber das hat nur kurz gehalten, dann war es wieder hoch. Es müssen also irgendwelche Verbindungen aus dem Bodengrund oder der Filtermatte gelöst worden sein.
Ich werde jedenfalls nicht mehr mit solchen Mittelchen arbeiten und lieber mit VE-Wasser panschen. Das Regenieren geht mittlerweile auch recht zügig, man darf eben gewisse Vorsichtsmaßnahmen nicht vergessen (Säuren und Laugen).
Die Osmose-Anlagen sind zwar einfacher und ohen Chemie zu bedienen aber mir ist es zuviel Wasserverbrauch und man muss zu lange auf das Wasser warten. Bei Ionenaustauschern hat man einen Eimer VE-Wasser in 5-10 Minuten voll.

Gruß

Marko
 
Hallo Marko,

probiere es doch einfach aus, ob Du bei Anwendung des Mittels entsprechende Ausfällungen beobachten kannst. Ich vermute mal, dass das eher nicht der Fall ist. Und ob man dann das gebundene Produkt einfach herausfiltern kann, kann ich mir auch kaum vorstellen. Bei Aktivkohlefiltern z.B. gehen dann auch eine ganze Menge anderer wichtiger Mineralien verloren, die man dann hinterher wieder zuführen müßte. Insgesamt wäre mir dieses ganze zu aufwendig.

Der Umgang mit Salzsäure und damit eine Wasserenthärtung zu erreichen bedarf einer entsprechenden Erfahrung sowie am besten ein elektronisches Messgerät (Leitwert, PH). Auch dann hat man wieder bei jedem Wasserwechsel die Prozedur, Säure ins Wasser, Messen, wieder Säure ins Wasser, wieder messen, ... . Bis dann der Wert stimmt. Alternativ kann man dies wohl auch mit Eichenextrakt machen.

Eine Osmoseanlage ist teuer in der Anschaffung und kostenintensiv in der Unterhaltung (Wasser, Membranpflege, ...). Auch hier muss man dann Verschneiden bzw. nachträglich wieder Aufhärten. Dies lohnt dann wohl erst bei einer gewissen benötigten Wassermenge wirklich.

Als Alternative gibt es da noch die Torfkanone. Sie bereitet das Wasser ebenfalls auf und es wird eine Enthärtung durchgeführt. Das Wasser läuft dann entsprechend langsam durch eine Torfschicht. Hinterher ist das Wasser leicht eingefärbt. Bei wenig benötigtem Wasser (ich sag mal < 50l) ist dies meiner Meinung nach eine gute Sache und auch nicht so teuer und aufwendig. Ich mache das schon seit über einem Jahr so und klappt sehr gut.

Hallo,

sorry, dies war an den Themenersteller gerichtet. Und der heißt ja Jürgen und nicht Marko (mein Fehler!).
 
Hi Jürgen

Mir ist bekannt, dass das Wasser in und um Würzburg zu den härtesten der Republik gehört: Muschelkalkboden. Aber ich kennen den KH Anteil an der Härte nicht. Der lässt sich nämlich drastisch verringern, dadurch dass man das Wasser auf über 70°C erhitzt. Sie fällt dann als Kesselstein aus. Geht aus Kostengründen natürlich nicht für riesige Wassermengen. Eine preiswerte Möglichkeit ist auch, das harte Wasser mit Regenwasser zu verschneiden. So etwa 1:5 bis 6. Damit verringerst Du die Gesamthärte.

@ Marko:...Eisenphosphat umgewandelt, welches nur ganz schwer wieder aus dem Wasser zu bekommen ist. Der Eisentest hat praktisch Unmengen von Eisen angezeigt, obwohl ich nicht gedüngt habe. Hatte auf einmal 5mg/L Eisen im Wasser
Härte kann nicht in eine Eisenverbindung, welche auch immer, umgewandelt werden. Bei Anwesenheit von Phosphat sinkt der Eisengehalt drastisch, da sich praktisch unlösliches Eisenphosphat bildet. Bei der Meerwasseraquaristik wird z.B. kolloidales Eisen verwendet um den Phosphatgehalt zu senken. Wirf den Eisentest weg!

MfG.
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

welche Vorgänge damals abgelaufen sind, kann ich leider auch nicht sagen, ist ja schon ein paar Jahre her. Vielleicht schlägt ja so ein Eisentest auch auf andere Verbindungen an, die durch die Zugabe des Amtra-Mittels entstanden sind. Jedenfalls hat er in allen anderen Becken ganz normal angezeigt und nur in diesem einen Becken war der Wert extrem erhöht.
Dieses Zeug soll übrigens auch den Phosphatgehalt stark erhöhen, habe da grad noch was gefunden:

http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.php/WasserchemieAufbereitungsmittel/Amtra

Ich verzichte jedenfalls schon lange auf solche "Wundermittel", da sie die Wasserwerte nur durcheinander bringen.

Gruß

Marko
 
Hallo zusammen,

danke allen Beteiligten. Ich werde dann wohl bei meinem Verschnitt bleiben.

Jürgen
 
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