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Algen-/ Bakterienblüte, Schwebalgen etc. - richtiges oder nur optisches Problem?

U*T*E

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Hallo zusammen,

sind Algen-/ Bakterienblüte, Schwebalgen etc. nur ein optisches Problem oder stellen sie eine ernsthafte Gefahr für die Beckenbewohner (Garnelen, Fische, Schnecken) da? Ich dachte in Richtung Sauerstoffmangel etc.

In meinem konkreten Fall geht es nur um Schnecken (PHS, TDS, Blasenschnecken) in einem technik- d.h. filterlosen Becken, das am Fenster steht. Dummerweise hatte ich die Rollade falsch programmiert, deshalb ist sie Mittags nicht runter gefahren und der Sonnenschein konnte ungehindert in das Becken stahlen - jetzt ist das Wasser grünlich- und trüb.

Bisher scheint es den Schnecken nichts auszumachen, die schnecken munter wie immer. Wasser für einen Wasserwechsel steht schon bereit, morgen wäre Wechseltag, den ziehe ich auf heute vor.

Wasser-Werte (vom 19.04.): GH 12, KH 3, PH ~7,8, NO2 <0,01
Heute gemessen: PO4 < 0,02, NO3 <0,5
 
Hallo Ute,

eine Algenblüte (grünliches Wasser) ist meist kein Problem für Aquarienbewohner. Anders als die gefürchtete Algenblüte in Badeseen sind die Schwebealgen in Aquarium normalerweise nicht giftig und sie produzieren sogar Sauerstoff solange sie genug Licht bekommen.
Anders sieht es bei einer Bakterienblüte (michlig trübes Wasser) aus. Die Bakterien und Infusorien, die an der Bakterienblüte beteiligt sind, verbrauchen viel Sauerstoff. Das kann unter ungünstigen Umständen so weit gehen, dass das ganze Becken kippt und die Aquarienbewohner unklusive der Filterbakterien und anderer Mikroorganismen eingehen.

Bei einer Bakterienblüte sollte man also gut belüften, Teilwasserwechsel machen und auf jeden Fall die Ursache für die Massenvermehrung der Bakterien beseitigen und auch den Filter kontrollieren.
Bei einer Algenblüte besteht aber normalerweise kein Grund zur Panik. Wenn diese hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung entstanden ist, wird das Wasser meist irgendwann wieder von alleine klar. Damit eine Algenblüte entstehen kann, müssen allerdings genug Nährstoffe im Wasser gelöst sein. Deshalb sollte man vorsichtshalber weniger füttern und gründlich nachsehen, ob tote Tiere, Futterreste oder irgend etwas anderes das Wasser belasten. Zusätzliche Wasserwechsel sind nur dann sinnvoll, wenn nicht durch das Wechselwasser wieder neue Nährstoffe ins Aquarium kommen. Manches Leitungswasser enthält nämlich schon relativ viel Nitrat und damit würde man die Algen nur zusätzlich düngen.
Eine komplette Verdunklung des Aquariums lässt die Algen absterben, aber meist ist es besser, die Schwebealgen einfach "ausblühen" zu lassen. D.h. sie verbrauchen die Nährstoffe im Wasser und verschwinden dann irgendwann von alleine. Dabei sterben die Algen langsam ab, bzw. werden inaktiv und sinken zu Boden, wo sie von den Aquarienbewohnern gefressen werden.

In filterlosen Aquarien haben sich bei mir Wassflöhe (z.B. Daphnia magna oder D. pulex) als Minifilter bewährt. Die fressen auch sehr gerne Schwebelagen und können grünes Wasser relativ schnell wieder klar bekommen.

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

danke für die Antwort, du hast mir damit geholfen. :)
 
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