Hi Christian,
jetzt habe ich Dich gefunden. ;-) Dein Becken habe ich schon in einem anderen Forum vorher schon mal gesehen und fand es dort auch sehr schön eingerichtet.
Diese Bakterien sind Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt. Auf dem Sand fangen sie oft erst mit einem grünlichen Schimmer an. Wenn Du eine Portion Sand in die Hand nimmst und daran riechst, dürftest Du auch in diesem Stadium schon arg die Nase rümpfen. Kein Zeugs riecht so eklig.
Mit einem Mulmsauger kannst Du den Sand vorn sehr gut durchwühlen. Turmdeckelschnecken kann man aber schon ziemlich früh ins Becken einsetzen. Als ich bei meinem 2-Meter-Becken alles auf parafrei umgestellt habe, (alles abgekocht, auch den Sand und noch viel mehr Arbeit gemacht, quasi alles sterilisiert), musste das Becken ja auch komplett neu eingefahren werden, weil alles rauskam, was irgendwie Überträger für Parasiten sein könnten = also alles neu oder abgekocht, ;-) nun ja - da habe ich den Fehler gemacht und nicht schon nach zwei bis drei Wochen TDS reingesetzt. So setzte sich der Sand schön zu, weil er leicht verdichtet durch das Wassergewicht und einen wunderschönen Nährboden für Cyanos hergibt. Also hatte ich auch die ersten grünlich verfärbten Stellen im Sand.
Im Übrigen habe ich fast die gleichen Wasserwerte wie Du im Diskusbecken, blos halt mein PH habe ich so schnell wie möglich auf 6,8 gedrückt, was zusätzlich sehr sinnvoll ist, um es evtl. aufkommende Algen so schwer wie nur möglich zu machen.
Dann habe ich gepflanzt: schnellwachsende Stengelpflanzen sind am Anfang das Wichtigste. Es war tatsächlich so, dass fast kein Sand mehr zu sehen war, weil ich überall die kleine Ambulia und ähnlich schnellwachsende Stengelpflanzen reingesetzt hatte.
Wie schon geschrieben, mit dem Mulmsauger bin ich dann täglich den Sandboden entlanggefahren, dort wo noch etwas Freifläche war, weil ich ja für die Diskus ein wenig Futterplatz künftig benötigte.
Trotzdem, bei mir waren die großen Morkienwurzeln (sauteuer) das Problem, dass ich nach dem Ausbacken sich dort sehr schnell Fadenalgen einnisten wollten. Nun die leben auch sehr gut in bestem Aquarienwasser mit Superwerten. Aber meiner Hartnäckigkeit und meiner extra dafür gekauften Spülbürste konnten sie dann doch nicht trotzen.
So habe ich dann die ersten Wochen keine Langeweile gehabt: Bodengrund absaugen, Pflanzen einkürzen, ein wenig düngen - blos nur die Hälfte der empfohlenen Menge - Wasserwerte nehmen, neue Stecklinge irgendwo einsetzen und das alles wieder von vorne. Wöchentlich ein Drittel Wasser gewechselt.
Nach 12 Wochen kamen dann als erstes meine parafreien Antennenwelse ins Becken. Die haben mir dann bei der Wurzelreinigung geholfen. Dann kamen auch die TDS gleichzeitig mit rein. Wie gesagt, dass hätte ruhig früher geschehen können.
Ich habe als optische Hilfe auch die beiden HMF im Becken gehabt. Als diese dunkler wurden und man sehen konnte, dass in den Poren ordentlich Mulm zu sehen war, kamen dann zwei Wochen später die Garnelen und dann wieder zwei Wochen später habe ich mir bei Alex Piwowarski 9 Diskusfische gekauft und konnte sie ins Becken setzen.
Das heisst bei diesem Becken (720 Liter) ein relativ geringer Besatz (allerdings sind Diskus große Schei..er!) viele Pflanzen und regelmässigen Wasserwechsel, sowie gute Beleuchtung ergibt summa summarum = keine Algen.
Der Trick ist eigentlich, den Algen immer einen Schritt voraus zu sein und nicht die Ursache zu bekämpfen, wenn sie sich schon stark ausgebreitet hat. Also für gesunde Konkurrenz zu sorgen und das wären
- gut eingelaufene Filter (viele impfen ihre Filter mit gutem Mulm aus anderen Becken an)
- regelmässige Wasserwechsel
- passende (für guten Pflanzenwuchs) Wasserwerte = PH unter 7
- viele schnellwachsende Pflanzen
- gutes bis sehr gutes Licht
- und dann erst algenaufwuchsfressende Tier
Was die Beleuchtung angeht, sollte man die Beleuchtungsdauer auch nicht sofort auf 12 Stunden einstellen, sondern langsam damit anfangen, so dass die Pflanzen mitkommen. Also erst 8 dann 10 und zum Schluss 12 Stunden Gesamtbeleuchtungszeit am Tag. Das gleiche gilt für Pflanzendünger. Weniger ist manchmal mehr.
Wenn viele schnellwachsende Pflanzen eingesetzt werden, kann man auch an der Wuchsgeschwindigkeit sehen, ob im Becken alles in Ordnung ist. Sind also so eine Art Frühwarnsystem bevor Algen zu stark aufkommen können. Lässt dies nach und beispielsweise, die kleinen Ambulia musst Du nicht wenigstens wöchentlich einmal einkürzen, dann sollten mal wieder Wasserwerte genommen werden.
Ein Becken läuft übrigens erst wirklich stabil, wenn es 1 Jahr läuft. Vorher sind immer noch einige Schwankungen möglich.
In diesem Becken könnte ich mir auch sehr gut die Red Fire Garnele vorstellen oder auch einen 5er Trupp Ringelhandgarnelen (gute Resteverwerter) und die Zwergbuntbarsche stehen voll auf Lebendnahrung, so werden die Garnelen auch nicht zu viel. Allerdings sieht man sie dann leider auch nicht so oft, wegen ihrer barschigen Feinde. Dafür meine ich aber immer, dass sie im 27 Grad warmen Südamerikabecken knallroter rüberkommen. Also, man sieht sie doch. Nur sieht man mal hier und mal da eine RF. Wenn man aber wie ich mal das ganze Becken rausräumt und nach 800 Stück (soviel hatte ich mitgezählt) es immer noch nicht auffhört und man immer noch Garnelen findet, dann sind kann man sich ja denken, mit wieviel man prozentual hochrechnen muss, wenn man nur 8 bis 10 Stück davon vorher im Becken sieht. ;-)
Ich freue mich schon, noch mehr Bilder von diesem hübschen Becken zu sehen und auch wie sich die Pflanzen machen in Zukunft.
Also bitte hier weiter Bilder dazuposten.