Taiwaner brauchen also niedrigere Leitwerte da dies auch weicheres und reineres Wasser bedeutet.
Hi,
das ist leider chemisch nicht korrekt, da die Definition des Leitwertes und der Faktoren, die ihn beeinflussen leider etwas anderes sagen. Es bestehet zwar eine Korrelation der Einzelwerte zum Leitwert, die ist aber etwas komplexer als gemeinhin angenommen.
Richtig, zumal sich Taiwaner meist zumindest doch recht augenscheinlich aber offensichtlich bei Leitwerten um 250 am wohlsten fühlen.
Mmmh,
das ist eine Pauschalisierung die leider so nicht korrekt ist, aber es ist ja oft ein Problem von Pauschalisierungen, dass sie den Anschein einer allgemein gültigen Wirklichkeit erwecken, die einer Betrachtung der Einzelfälle nicht Stand hält.
Ich war so frei, mal kurz den Leitwertmesser in mein Taiwanerbecken zu halten, was übrigens jetzt schon sehr lange sehr erfolgreich läuft: Der Leitwert ist im Augenblick bei fröhlichen 318µS. Ich beobachte Jungtiere in allen Größen und zweifelsfrei gezählte 8 tragende Weibchen.
Komisch, da sie sich ja eigentlich gar nicht wohl fühlen dürften.
Der TE hat gefragt, ob er die Tiere auch an die 300µS gewöhnen kann: Die Antwort lautet schlicht und ergreifend "Ja", denn deswegen wird ja oft empfohlen über mehrere Stunden einzugewöhnen. Kurioserweise gibt es aber auch genug Halter, die davon Berichten, dass sie nur kurz Umgewöhnen und es funktioniert trotzdem. Es ist sicherlich nicht verkehrt, den Stress für die Tiere zu minimieren, aber 100µS stecken sie locker weg.
Daran ändert sich auch nicht, wenn man einfach den Mittelwert von 200µS und 300µS mit 250µS ausrechnet und dann als perfekten Wert nennt. Das hat keinen Bezug zu den Shrimps, sondern ist Mathematik.
Die Tiere sind nun mal sehr empfindlich da sie hochgezüchtet sind. Ist der Stamm als sehr robust zu bezeichenen kann man das unter Umständen versuchen. Ein Restrisiko bleibt jedoch auch dann bestehen.
Robuster Stamm heißt nicht das er in vielen verschiedenen Wasserwerten sich wohlfühlt. Eher das
er nicht gleich bei jedem Bakterien wehwehchen umkippt. Oder das er mal ein paar kleinere Schwankungen
aushält.
Tja, das Wörtchen robust. Das unhandliche an diesem Begriff ist leider, dass nirgendwo eindeutig definiert ist, was der Begriff für Shrimps bedeutet. Das oben ist Kims Definition, die die Wasserwerte ausklammert, aber so etwas wie Bakterientoleranz oder das Tolerieren von Schwankungen einschliesst. Wenn ein Stamm Schwankungen wegsteckt, dann ist ein langsames Eingewöhnen für ihn doch nicht problematisch.
Ich kann mich da nur wiederholen: Die Tiere sind deutlich lebensfähiger, als immer behauptet wird und ihre Haltung ist keine Hexerei, wenn man mit ein wenig Nachdenken daran geht. Wie bedeutsam 100µS sind, sollte jeder mal in einer ruhigen Minute überlegen, denn dass die Tiere mit einem solchen Unterschied klarkommen, beweisen die Erfahrungsberichte vieler Halter/Züchter.
Zumal vergleichbare Tiere, wir reden bei den neuen Tieren übrigens von Pintomischern, ja erfolgreich bei 300µS leben.
Wahrscheinlich wäre es keine gute Idee, die Tiere einfach von jetzt auf gleich zwischen den Werten umzusetzen, aber langsam eingewöhnt geht das allemal.
Um dies zu illustrieren, verweise ich mal auf den Nitratwert: In einem Pflanzenbecken ist dieser notwendigerweise höher, als in einem kahlen Zuchtbecken. Das führt zu einem deutlich höheren Leitwert, obwohl die Härteparameter in beiden Becken gleich sein können. Trotzdem leben die sog. Hochzuchten auch fröhlich in diesen Becken vor sich hin und haben Nachkommen, wie unsere Pflanzenbegeisterten hier in ihren Threads berichten.Wenn man nun der oft geäußerten Meinung glauben darf, dass auf dem Garnelenmarkt ja so viele minderwertige Tiere unterwegs sind, dann dürfte dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit nach nicht alle dieser Pflanzengurus so "robuste" Tiere haben, denn einige von Ihnen müssten ja zwangsweise schlechte Tiere gekauft haben, wenn die Normalverteilung nach Gauss noch Bestand hat.
VG vom Himalaya
Yeti