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Weiße Mückenlarven als Infektionsquelle?

cheraxfan

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Hi,
Es geht um Bienengarnelen, in letzter Zeit hatte ich immer wieder unerklärliche Probleme mit einzelnen Becken. Das sieht so aus, das in einem 3-6 Monate alten Becken plötzlich die Tiere anfangen zu sterben. Es gibt keine Vorwarnung, Jungtiere sind vorhanden, ph, Nitrit, Nitrat nicht die Ursache. Der Extremfall war meine 3 Band PRL Selektion, neulich hatte ich die noch erwähnt, danach dachte ich da kannst Du mal ein paar unerwünschte rausnehmen und fand 1 Leiche, dann noch 2, die restlichen Tiere unauffällig und in Bewegung. Trotzdem Wasserwechsel, Werte überprüfen, nix gefunden. Eine Woche später lebte von dem ganzen Stamm mit ca. 100 Tieren keine einzige mehr. In anderen Becken ging das nicht so rasend schnell und ich konnte das Sterben auch aufhalten und stoppen.
Was mir auffiel, in all diesen Becken fand ich weiße Mückenlarven, die aus meinem Lebendfutter unabsichtlich mittels meines kleinen Keschers mit dem ich alles mache (ist schon abgestellt, gestern kamen noch mal 2 Stück) in die Becken gelangt sein müssen. Immerhin leben die MüLa wochenlang in ihrem Tütchen, da kann sich alles möglich anreichern. Zwar setze ich die Müla einen Tag vorher in frisches Wasser, damit kriegt man halt auch nicht alles weg. Kann das sein, das die MüLa so einen ekelhaften Keim mitbringen?
 
Das tut mir Leid, Hans. Zu weißen MüLas kann ich nichts sagen, aber die roten werden in ziemlichen "Dreckstümpeln" gezogen. Ich kann mir schon vorstellen, dass die etwas Unerwünschtes mitbringen, falls die Zuchtbedingungen da genauso sind.
 
Oh nein. Das tut mir so leid!

Ich bin beileibe kein Experte. In meinem Neo-Wildwuchs sterben aktuell auch nach und nach Tiere - und hier habe ich einen deutlich erhöhten Phosphat-Wert festgestellt, den ich aktuell als den finalen Verursacher "bearbeite". Weil der Wert in deiner Aufzählung fehlt, nur eine kleine Rate-Idee.
Weiße MüLas hatten sich bei meinem kranken / mittlerweile verstorbenen Pflege-KaFi teils bis zur finalen Entwicklung gehalten, da konnte ich keine Auswirkungen auf die Neos (!) im Becken ausmachen. Gekauftes Lebendfutter (außer Artemia) kommt bei mir aber eh immer direkt in frisches Wasser, darum keinen Plan (wie immer).
 
HI,
es geht mir wirklich nicht darum weiße Mückenlarven in Misskredit zu bringen. Nach wie vor werden die an Fische verfüttert, die Liste ist lang, es gibt keine Probleme. Als ich die MüLa noch trocken in Zeitung eingeschlagen bekam, gab es nie Anlass zu Bedenken. Damals habe ich versucht ob es sinnvoll ist Garnelen damit zu füttern (ist es nicht). Nur jetzt gibt es die trockenen nicht mehr. Die Sache mit dem Phosphat werde ich abchecken.
 
So habe ich das auch nicht verstanden. Fische lieben rote MüLas, die gab es bei mir auch immer. Nur halt gut abgespült. Weiß und schwarz war nicht so der Renner hier. Aber (Bienen)Garnelen sind ja etwas empfindlicher als Fische. Ich glaube auch nicht, dass die weißen MüLas DER Auslöser sind, wahrscheinlich ist mehr im Argen als man so mit unseren Mitteln messen kann. Das kommt dann alles zusammen und dann reicht ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
 
Nach wie vor werden die an Fische verfüttert, die Liste ist lang, es gibt keine Probleme
Hab ich auch nicht anders verstanden oder sagen wollen. :)
Meine Fische haben Angst vor den zuckenden weißen Mülas, die Fische meiner Schwester lieben sie. Der KaFi war einfach zu krank zum aktiven Jagen.
 
Hi Hans,

ich habe seit Dezember mit einigen Freunden ein größeres aquaristisches Bakterienforschungsprojekt im Labor laufen.
Mehr "aus Spaß" haben wir auch mal das Wasser aus Lebendfutterbeuteln unter Mikroskope gepackt und durch Spektrometer gejagt.
Das Ergebnis war teilweise wirklich haarsträubend. Die Keimdichte inkl. pathogener Keime hat unser Auswertungsprogramm zum Absturz gebracht.
Bei mir wird Lebendfutter jetzt mehrere Tage gewässert und gespült.

Anzuchtkulturen aus Frostfutter waren noch schlimmer.

LG
Karin
 
Hi Karin,
so ähnlich habe ich das schon vermutet, schließlich sterben in den Beutelchen auch welche. Wenn die Kulturen aus Frostfutter noch schlimmer waren, was macht man dann, ausspülen kann man das nicht ewig. Back to the roots? (TetraMin)
Phoshat habe ich gerade getestet, das bewusste Becken stand nicht mehr zur Verfügung, aber etliche andere Becken nach gleichem Muster. Ein altes und ein neues Becken gestestet, beide PO4 unter der Nachweisgrenze, das kann man ausschließen sonst hätte ich zumindest PO4 finden müssen.
 
In anderen Becken ging das nicht so rasend schnell und ich konnte das Sterben auch aufhalten und stoppen.
Ich würde gerne nachfragen, wie du (teils rätselhaftes) sterben aufhälst oder stoppst. Welche Aktionen machst du da, die langfristig funktionieren?
Ich Frage, weil ich auch oft das Problem mit Caridinas habe, das es wochenlang super klappt, alle fit sind, sich aktiv verhalten und irgendwann fängt dann immer das sterben an.
 
Hi Hans,

ich bin ohnehin kein Freund von Frostfutter (wegen des postmortalen Proteinzerfall), aber oberste Regel sollte sein: schnell auftauen (z.B. unter laufendem Wasser), gründlichst spülen, schnell ins Becken.
Zwischen aus Gefrierer nehmen und ins Becken geben sollten max. 20 Minuten liegen.

LG
Karin
 
Anzuchtkulturen aus Frostfutter waren noch schlimmer.
Oha, Ich füttere auch regelmäßig Frostfutter bei den Fischen. Das würde mich jetzt auch interessieren, wie Hans schon fragt, kann man da was machen?
(Evtl. neuen Thread aufmachen )
 
Was mir auffiel, in all diesen Becken fand ich weiße Mückenlarven, die aus meinem Lebendfutter unabsichtlich mittels meines kleinen Keschers mit dem ich alles mache (ist schon abgestellt, gestern kamen noch mal 2 Stück) in die Becken gelangt sein müssen. Immerhin leben die MüLa wochenlang in ihrem Tütchen, da kann sich alles möglich anreichern. Zwar setze ich die Müla einen Tag vorher in frisches Wasser, damit kriegt man halt auch nicht alles weg. Kann das sein, das die MüLa so einen ekelhaften Keim mitbringen?
Kann sein. Ich kaufe Lebendfutter nur noch für meine Salmler ab Neongröße. Außerdem nur am frischen Liefertag des Lieferanten.

Und ..., ... Weiße Mückenlarven sind agressiv, die beißen mit ihren Freßwerkzeugen zur Feindabwehr, auch noch in die Speiseröhre. Die sind nur für größere Barsche als Futter brauchbar.
 
Ich würde gerne nachfragen, wie du (teils rätselhaftes) sterben aufhälst oder stoppst. Welche Aktionen machst du da, die langfristig funktionieren?
Da haben sich im Lauf der Jahre ein paar Rezepte ausgebildet, keines davon hilft immer.
In ganz leichten Fällen hilft eine Grundreinigung, bei der ich die HMF-Matte erneuere, einen großen Wasserwechsel mache und das direkte Füttern einstelle. Es gibt dann nur noch Laub.
In der nächsten Stufe dosiere ich Omnipur F nach Vorschrift, die Maßnahmen aus Stufe 1 sind gemacht. Wenn das nicht hilft, hilft nix. Wenn man, sobald Probleme auftauchen, ein paar möglichst kleine gesunde Tiere separiert, hat der Stamm die besten Überlebenschanchen. Den meist ist es doch so, sobald man 2-3 Tote auf einmal findet ist es mit dem Besatz in dem Becken aus. Die Garnelen die altershalber oder aus Gründen die keine Seuchen sind sterben, bekommt man nicht zu Gesicht, weil sie vorher gefressen werden. Wenn man Tote findet ist meist was faul.

Und ..., ... Weiße Mückenlarven sind agressiv, die beißen mit ihren Freßwerkzeugen zur Feindabwehr, auch noch in die Speiseröhre. Die sind nur für größere Barsche als Futter brauchbar.
Da ist schon was dran, ich hatte jetzt 2 Jungfische (verschiedene Arten, verschiedene Becken) mit beschädigter Oberlippe. Bei empfindlichen Arten kann man beobachten wie Fische, vermutlich das falsche Ende erwischt hatten, blitzschnell wieder loslassen und erstmal nicht mehr wollen. Meine B. smaragdina haben am 2. Tag die weißen ignoriert.
 
Interessant, Hans, dass du konkret die weißen Mülas im Verdacht hast. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen: mir sind in jüngerer Vergangenheit bereits junge 3 Bettas gestorben, direkt nach der Fütterung mit weißen Mülas. Alle bekamen BWS und gingen zügig ein. Mit anderem Lefu oder Frofu ist mir das nie passiert.
Und ich dachte schon ich leide an Paranoia. Aber dieser Faden scheint Licht ins Dunkel zu bringen.
 
nteressant, Hans, dass du konkret die weißen Mülas im Verdacht hast.
Ich habe alles andere ausgeschlossen. Zu den oben erwähnten 3-Bändern hatte ich 1 Woche vorher ein schwarzes Weibchen gesetzt, um diese Spur auszuschließen habe ich andere PRL (gerade mal 2-3 Generationen getrennt) in das Ablasswasser aus dem Becken gesetzt wo die schwarze her war. Mit dem erleichternden Ergebnis das es kein Judas-Stamm ist. Das geht noch weiter, seit 01. Januar habe ich Probleme mit meinen Glaswelsen wegen Oodinium, die ersten Tüten-Müla hatte ich über Weihnachten, was ich da in gutem Glauben an Keimen in das Becken geschmissen habe, möchte ich mir gar nicht vorstellen
 
Moin,

Aber (Bienen)Garnelen sind ja etwas empfindlicher als Fische.
das ist mir zu allgemein ausgedrückt und meiner Meinung nach auch falsch.
Ich habe über Jahrzehnte nur Fische gepflegt und auch gezüchtet.
Dabei gibt es Arten, die einem das Leben deutlich schwerer machen, als Garnelen.
Was es dort an extremen Wasserwerten, Futterspezialisten und innerartlicher Aggressivität gibt, ist faszinierend (und z. T. frustrierend).

Um beim Thema zu bleiben:
Der (meiner Meinung nach) wichtigste Wasserwert wird regelmäßig nicht mit in Betracht gezogen.
Es ist die Keimdichte. Karin hat ja diesbezüglich auch schon etwas geschrieben.
Hat denn schon mal jemand bei ansonsten unauffälligen Werten und massigem Garnelensterben eine Kultur angelegt oder probiert, über UVC (oder halt Glasperlen) zu filtern?


Schönen Gruß
Markus
 
Bezüglich der Keimdichte bin ich bei Dir. UVC hat bei mir bei Garnelen nichts gebracht, bei Guppys schon. Das kann vielleicht daran liegen, das Garnelen schädliche Keime eher mit der Nahrung aufnehmen und die Oberflächen erreicht man mit UVC nicht.
 
Hat denn schon mal jemand bei ansonsten unauffälligen Werten und massigem Garnelensterben eine Kultur angelegt
Ja, regelmäßig (bei moderatem Garnelensterben, massiges hatte ich nie).
Mit dem Ergebnis, dass in diesem Becken ebenso regelmäßig eine sehr hohe Populationsdichte der Nitrifizierer bestand.
Klassische Pathogene konnte ich nicht finden.

Ein Herunterfahren der Fütterung und damit der Bakterienpopulationen hat immer für Abhilfe gesorgt.

Das Ganze mit Betonung auf: So war/ist es in meinen Becken ... aber das brauche ich dir ja nicht zu sagen.
 
schädliche Keime
Ich glaube, dass hier bei Vielen ein großer Irrtum vorliegt.
"Keime" sind nicht zwingend in sich schädlich (=pathogen), sondern werden häufig erst durch das Vorkommen in Massen zum Problem - dass Imunsystem der Tiere kommt dann mit der Abwehr nicht mehr hinterher.
Auf diese Art können auch erwünschte Bakterien zum "schädlichen Keim" werden.
 
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