Okay, jetzt mal Schritt für Schritt liebe philichthyopen:
Man könnte auch einen Antennenwels in einem 25er Becken halten.
Alles klar, was hast du damit jetzt gesagt? Ich vermute mal du willst damit eine vermeidliche Unverhältnismäßigkeit zwischen Fischgröße und Beckenvolumen ausdrücken, was dir erstens nur bedingt gelingt und zweitens der vorliegende Fall mit deinem Beispiel vollkommen inkommensurabel ist: Ein Antennenwels mit 20 cm größe kann sich in einem 30³ Becken grade um die eigene Achse drehen, ein Zwergpanzerwels von 3cm kann das Zehnfache seiner Körperlänge längs des aquariums schwimmen, in diagonalen des bodens das 14fache seiner Körperlänge und in der Raumdiagonale noch mehr als das 17fache. Ums anschaulicher zu machen, ein Panzerwels von 3cm im 25l aquarium hat etwa so viel platz wie ein Mensch in einer normalen Schulsporthalle. Um das zu verstehen benötigt man etwa die Geometriekenntnisse eines Schülers der gymnasialen Mittelstufe.
Auch das ist kein Argument sondern lediglich der Verweis einer allgemeinen Norm. Es war auch lange Norm Minoritäten wie Heretiker, Homosexuelle abzuwerten, der Verweis auf die übliche Norm war auch in dem Kontext gängig, hat aber Gott sei Dank nicht dazu geführt, das Argumente und Vernunft sich nicht doch letztlich durchgesetzt haben. (Ich weiß, der Vergleich ist etwas hoch gegriffen, aber ich möchte ein wenig polemisieren und provozieren
)
Man sollte schon darauf achten, dass sich die Arten halbwegs wohl fühlen.
Wo haben die Leute, die geeignete Fische in kleinen Becken halten, gesagt dass sie das nicht tun? Und ums nochmal zu wiederholen, denn das scheint den philichthyopen hier nicht ins Ohr zu wollen: WOHER wisst ihr, dass sie sich nicht wohl fühlen?
Hatte auch schon mal einen 10cm-Prachtschmerle in meinem 112er Becken. Er war genau 3 Wochen bei mir bis ich ein tolles Becken für ihn im Nachbarort gefunden habe. Ich konnte ihn auch halten, aber es war einfach nicht ideal! Wieso Fische in ein Nano quetschen? ^^
Okay, hier kommen wir der Sache schon etwas näher, du hast damit schlechte Erfahrungen gemacht. ABER, woher weißt du, dass es nicht z.B. an der vergesellschaftung lag? Und überhaupt, was heißt bei dir nicht ideal? Haben sie schlecht gefressen, wurden sie krank/aggressiv. Woher schließt du, dass es die Beckengröße war? Deine Aussage ist auch hier viel zu schwammig.
Ein Fisch sollte pro Zentimeter Länge 1 Liter Wasser zur Verfügung haben. Vorsichtige Autoren gehen sogar von 2 Litern pro Fisch aus. Rechne hier aber mal das Beispiel mit nur einem Liter durch!
Ein Cory pygm. wird 2 cm groß und sollte in einer Gruppe von 10 Tieren gehalten werden da sie sehr sozial sind. Wären also 20 Liter Wasser alleine für die Fische! Wenn man dann noch den Kies, Pflanzen, Wurzeln etc. dazurechnet reicht das 25er Becken nicht wirklich aus um den Cory und noch weitere Tiere artgerecht in so einem Becken zu halten!!!
Diese Regel ist als eine Faustregel zu verstehen, ebenso wie das Gutachten, dass 54l als Mindestgröße empfiehlt. Auf Ausnahmen ist sogar noch im Gutachten selbst verwiesen worden. Und selbst die Faustregel ist in einem 30l becken noch erfüllt: sagen wir man hat einen Boden von 4cm bei einer grundfläche von 30x30cm², dann entspräche das einem volumen von 3,6l, man nimmt noch eine große wurzel hinzu, dann darf man wenns hoch kommt noch mal einen liter abziehen, für die pflanzen wenn man großzügig rechnet nochmal einen halben liter und man hat noch 24,9l übrig. Für 10 Fische a 2,5 cm ist das vollkommen haltbar. Im übrigen würde ich die Pflanzen und Wurzeln eher als Vorteil sehen, denn als Nachteil: Sie vergrößern die Oberfläche und somit auch die Aufenthaltsräume der tiere und schaffen Versteckmöglichkeiten.
Ich mache euch einen Vorschlag: kauft ein 30l und ein 60l becken, nehmt den gleichen Bodengrund, die gleichen Pflanzen und die gleiche Einrichtung. Koppelt die Wasserversorgung beider Becken um Sicherzustellen, dass die Wasserwerte/qualität in beiden Becken identisch ist und haltet in beiden Becken über einen Zeitraum von etwa 6 Monaten 10 C.pygmaeus im 30l Becken und 20 im 60er und versorgt die Tiere mit der gleichen Nahrung.
Wenn sich jetzt die Tiere im kleinen Becken auffällig anders verhalten, krank werden oder schwächlich, im großen Becken die Fische aber gesund sind und ein normaleres verhalten an den Tag legen, dann, ja aber auch nur dann dürft ihr behaupten, das Becken sei zu klein und die Fische fühlen sich unwohl, denn nur dann habt ihr auch wissenschaftlich gearbeitet und könnt aufgrund eines kontrollbeckens andere Ursache ausschließen.
Diesen Versuch müsst ihr allerdings dann auch mit jeder Fischart ausführen, für die ihr ein 30l Becken ungeeignet haltet.
Ich möchte hier nochmals drauf hinweisen, dass mein polemischer Ton bitte keinesfalls persönlich zu verstehen ist, ich habe einfach Spaß an solchen Diskussionen und am Streiten und denke, dafür ist ein Forum auch irgendwo da, oder?
Gruß und guten Rutsch!