Oh - mein Thema!
Leider hab ich nicht so hübsche Bilder, aber davon gibts im Internet ja genug
Daher eine kleine Anleitung, wie ich Blaue Leuchtaugen und Ringelhechtlinge groß bekomme. Ich halte beide zusammen, da ich finde, dass sie durchaus ruhige Beckenbewohner sind. Außerdem sind sie vergesellschaftet mit Garnelen und einem letzten Alabamakrebs. Erstaunlicherweise futtern sie keinen Garnelennachwuchs (zumindest nicht bei mir), aber im Becken kommen aufgrund der verfressenen Leuchtaugen kein Jungfisch hoch. Daher mache ich es so:
Wenn ich das Becken aufräume, lasse ich die Pflanzen noch so 2 Wochen im Eimer, die Jungfische schwimmen nach dem Schlüpfen meistens am Rand, wo man sie gut herausfischen kann.
Alternativ oder zusätzlich lohnt es sich, ein "Ablaichpolster" wachsen zu lassen. Vollgeeiert sind immer Fissisdens, kleinster Büschelfarn, Riccia... Dieses Polster nehme ich dann dann und wann, wenn es zu groß gewachsen ist und gebe es in eine kleine Hang-On-Box.
Läuft dann alles gut, dann sieht man irgenwann das hier:
ein kleiner Ringelhechtling, vielleicht 1mm breit, sehr sehr sehr klein. Ich muss jedes Mal suchen und mach mir ne Strichliste, wieviele von den Winzlingen ich umgesetzt habe.
Blauaugen sind 3 mal so groß nach dem Schlupf, werden bei mir im Garnelenbecken herangezogen, da ich die Beobachtung gemacht habe, dass bei Paralleler Haltung der Kleinen die Ringelhechtlinge verschwinden. Ich befürchte, aufgrund des Größenunterschiedes werden sie gerne mal gefuttert...
Sind sie zu groß für die Box geworden, kommen sie in mein Fischglas. Das ist leider unbeheizt, da ich keinen passenden, kleinen Heizer finde...Außerdem absolut techniklos. Daher dauert es ziemlich lange, bis sie groß genug sind, dass ich sie ins elterliche Becken umsetzen kann.
Füttern tu ich mit gängigem Staubfutter, hab hier 3 verschiedene da. Außerdem gibts Nauplien und neuerdings auch Walterwürmchen, worauf sie sehr abfahren (genauso wie die ausgewachsenen Fische
)
Nun zum Schwärmen:
Ich liebe diese Fische! Ich amüsiere mich köstlich darüber, wenn die Ringelhechtlinge auf Jagd gehen. Die stehen so bewegungslos im Wasser, dass sogar die Garnelen drüberklettern. Die Normans Leuchtaugen hingegen sind immernoch zärtlich genug, um inmitten eines Garnelenschwarms am liebsten an einem Stückchen von Toms Feuchtfutter zu knabbern, ohne die Garnelen zu verscheuchen. Ansonsten sind die Leuchtaugen eher mittig im Becken, die Ringelhechtlinge ausschließlich direkt unter der Wasseroberfläche anzutreffen.
Was ich außerdem beobachten kann, was ich so auch noch nie gesehen hab, ist, wenn sich zwei Ringelhechtlingsdamen um ein Männchen "kloppen". Beide wollen offenbar ablaichen, aber vorher wird mit Flossenschlägen klar gemacht, wem das Moospolster samt imponiernden Männchen gehört. Ich konnte dieses Verhalten nur in dieser Situation beobachten; meistens ist das aber nach ein paar Sekunden geklärt.
Und offenbar stehe ich einfach auf blaue Fischaugen!
Die leuchten immer so schön im Halbschatten!
Generell finde ich es extrem wichtig, dass ausreichend strömungsfreie Räume zur Verfügung stehen. In denen schlafen sie, ruhen oder warten auf die Fütterung
Außerdem wichtig: Schwimmpflanzen bzw. Moospolster an der Wasseroberfläche, in denen sie sich verstecken können, wenn ich einmal über dem Becken herumfuhrwerke.
Gehalten werden sie bei mir bei weichem Bienenwasser mit ausreichend Erlenzapfen, 25-26 Grad. Gefüttert bekommen sie Staubfutter, Nauplien, Walterwürmer, weiße Mückenlarven. Gerne knabbern die Leuchtaugen aber auch an Laub (!!!), Brennnesseln, Toms Feuchtfutter und Hokkaido-Kürbis. Wenn ich irgenwann mehr Platz habe, werde ich jedoch zwei Artenbecken ansetzen, um vor allen Dingen dem Schwarmverhalten der Leuchtaugen mehr Platz zu bieten. Die Ringelhechtlinge hingegen sind da eher eigenbrödlerisch unterwegs und tendenziell eher schwimmfaul.
Zum Abschluss noch einmal ein schönes Bild vom
Ringelhechtling und dem
Blauauge.